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Stephan Zilkens
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Der Amerikanische Präsident lässt jetzt durch die kulturellen Institutionen wüten. Menschen, die dem bisherigen woken Zeitgeist in Führungspositionen von Museen und Institutionen keine Steine in den Weg legten müssen um ihre Positionen fürchten. So wurde jetzt der Direktor des National Museum of Afro American History and Culture, Kevin Young, von seinem Amt suspendiert, Blake Lives Matter verschwindet aus den Strassen und manche Künstler, wie Neil Young, fürchten nicht mehr in ihr eigenes Land einreisen zu können, weil sie sich kritisch zur aktuellen Regierung äussern. Es ist schon ein Kreuz. Während der Präsident mit wilden Zöllen der Weltwirtschaft wenig heilvolle Schocks verpasst träumt sein Aufräumberater Musk von Zollfreihandel zwischen Amerika und Europa. Vielleicht hofft er ja auf Gnade bei den Europäischen Konsumenten für sein Daten sammelndes Strassenfahrzeug. Ich versuche bei der inflationären Anwendung des Begriffes Faschismus zurückhaltend zu sein - aber was im Moment in den USA von Statten geht trägt schon gewaltig faschistoide Züge: Nationalismus, Gleichschaltung, Willkür, Aushebelung rechtsstaatlicher Prinzipien, Ausweisung missliebiger Personen, Einschränkung der Pressefreiheit… Aber anders als 1933 hat eine deutliche Mehrheit für den Präsidenten und seine Partei gestimmt - auch die Schwarzen und die Hispanos.
Seit 2023 ist am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg unter der Regie von Karin Beier Anthropolis zu sehen, ein 5-teiliges Theaterstück von Roland Schimmelpfennig unter Verwendung von Sophokles, Euripides und Aischylos. Großes Theater mit tollen schauspielerischen Leistungen an drei Tagen kompakt. Auch da geht es um Macht, Götter, Schuld und Gesetz über 6 Generationen hinweg, wobei Theben stellvertretend für verfasste Gemeinschaften steht. Antike sehr aktuell erzählt und leider mit dem Anflug, dass sich in 2500 Jahren am menschlichen Wesen wenig geändert hat.
In München wurde der Generaldirektor der Staatlichen Gemäldesammlungen seiner Aufgaben enthoben. Prof. Bernhard Maaz kann sich jetzt anderen Aufgaben widmen. Allerdings bleiben die Gründe für die Amtsenthebung nebulös - das soll jetzt extern geklärt werden.
Am Donnerstag beginnt die Art Düsseldorf. Der Online Katalog ist jetzt abrufbar. Wer will kann schon mal einen Eindruck bekommen. Letztlich zählt allerdings das Original. Apropos : Bei der Wiener Galerie Ziwna gibt es jetzt einen neuen Turner für 38 Millionen im Angebot. Daran sind laut FAZ einige Dinge merkwürdig: die Galerie handelt bisher nur mit Kunst nach 1945 und auch nicht unbedingt mit den ganz großen Namen. Der Turner Experte Ian Warrel hat es seit 2022 (!) coronabedingt nicht geschafft sich das Werk in Wien anzuschauen. 2022 war für uns schon wieder eine normale Reisesaison - da haben die Russen die Ukraine überfallen. Ein unbekannter persischer Prinz hat das Werk einem der Vorbesitzer geschenkt, einem Herrn Delarue - mit ein bisschen Französisch kommt der von der Strasse. In der Liste der Vorbesitzer taucht dann noch F A Cokayne auf, den man allerdings nur als Münzsammler kennt. Man sollte den Namen mal aussprechen, vielleicht lichtet sich dann der Nebel. So schön das ist vom großen Geld im Kunsthandel zu träumen einen neuen Fall Beltracchi kann die Branche nicht gebrauchen.
Allen einen guten Start in die Woche
Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln