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Symptomatisch - Photo: Stephan Zilkens
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Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 8. KW 2025

Nach der letzten Woche und der Münchener Sicherheitskonferenz ist auch der Kunsthandel verunsichert - zumindest der, der sein Geschäft auch mit Kunden in den USA treibt. Möglicherweise sind die Zeiten steuerfreier Importe über Delaware vorbei, wenn der Krieg der Zölle auch andere Waren als Stahl und Alluminium erfasst. Die Vorbereitungen laufen und bei möglichen 25% Einfuhrumsatzsteuer kauft kein Amerikaner mehr Kunst über europäische Quellen. Für die Spekulanten kein Problem - sie wollen die Werke ja nicht unbedingt zu Hause haben. Zollfreiläger genügen - und wenn nach vier Jahren die Trump Administration nicht mehr antritt (wenn!), dann kann man vielleicht zu den alten Sätzen wieder einführen. Solange freuen sich dann die Europäischen Lagerhalter, die zollfreie Lagerung anbieten können.

Das gute alte und wohlweislich im 19. Jahrhundert verbotene Duell feiert in Form des Quadrells fröhliche Urständ. Deutschlands beliebtester Schwiegersohn - Günther Jauch - war einer der Adjudanten. Tote gab es keine, neue Erkenntnisse auch nicht und nächste Woche wissen wir dann, ob dann nach ein paar Wochen zäher Verhandlungen Neuwahlen erforderlich sind, weil die hohe Politik mit dem Votum des Souveräns unzufrieden ist zur Freude zweier alter Männer in Washington und Moskau.

Wir leben in einer Zeit der Paradigmenwechsel und Disruption gilt manchen als Tugend. Disruptive Sicherheitspolitik gehört allerdings nicht dazu und es scheint, als sei es genau das, was die Amerikanische Administration anstrebt, um eigene wirtschaftliche Interessen durchzusetzen. Wer mit Putin verhandelt ohne die Ukraine aktiv mit an den Verhandlungstisch zu holen und Europa vielleicht eine Rolle am Katzentisch geben möchte zeigt, dass die Brechstange sein Handwerkszeug ist. Letztere führt allerdings nicht zu langfristigen Lösungen.

Gerhart Baum, der große Liberale und Freiheitsdenker in der FDP ist in der Nacht zu Samstag mit 92 gestorben. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie. Er war auch sehr an Kultur und Kunst interessiert. Im November 2022 war er einer unserer Gäste bei der Eröffnung der Ausstellung "Worth Fighting For", die aktuelle Entwicklungen Ukrainischer Kunst mit Werken von im Westen etablierten Künstlerinnen und Künstlern gegenüber stellte. Er blieb lange.

Nächsten Sonntag wissen wir, ob es im Deutschen Parlament in den nächsten 4 Jahren noch eine liberale Kraft geben wird. Wessen Herz für Eigenverantwortung des Einzelnen und Freiheit schlägt sollte sich von den Umfragen nicht beirren lassen.

Am Kölner Flughafen gibt es Schilder, die zeugen schon von besonderer Intelligenz. An einem Treppenaufgang steht: Notfluchtweg kombiniert mit einem Schild, dass Fussgängern den Durchweg verbietet. Die Kombination hat es mir angetan. Fluchtwege scheint es scheinbar auch zu geben, ohne das irgendeine Not herrscht - vermutlich für säumige Zahler oder Kriminelle, die sich der Verhaftung entziehen wollen. Also für die ist dieser Fluchtweg nicht. Den darf man nur in der Not benutzen. Menschen allerdings auch nicht und ob die zahlreichen Autos auf dem Parkplatz dann die Treppe nehmen?

Es gibt ja so manches in der Europäischen Administration, was unbemerkt von der Öffentlichkeit geschieht. EIOPA ist so eine Regulierungsbehörde in der praxisferne Wesen sich die Grundlagen der Assekuranz zurechtrechnen, um dann mit Formeln und Direktiven in den Wettbewerb einzugreifen. Alles unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes. Solvency 2 soll die ausreichende Unterlegung der versicherten Risiken mit Eigenkapital sicherstellen. Die zunehmenden Naturkatastrophen führen zu höheren Schäden - auch weil inflationär an Energiepreisen und Lohnkosten gedreht wird. Wenn man jetzt die Formel ändert steigt der Kapitalbedarf der Unternehmen. Von 80 Milliarden EUR ist die Rede nur für Hausrat- und Gebäudeversicherungen. In der Konsequenz würden einige Wettbewerber aussteigen, andere die Preise erhöhen, der Kapitalbedarf für Neueinsteiger so immens groß sein, dass sie darauf verzichten und einer Monopolisierung des Marktes Vorschub geleistet wird. Man hat ohnehin den Eindruck, das Ziel der überbordenden Regulatorik aus Brüssel und den regionalen Hauptstädten ist die Zerlegung des Mittelstands durch Bürokratie. Eine Art demokratisch legitimierter Musk für Europa könnte da helfen - aber die Legitimierung wird nicht kommen, weil das politische Selbstversorgungssystem dann andere Wege finden müsste, um verdiente Parteisoldaten und Soldatinnen zu versorgen. Rückkehr in die normale Arbeitswelt scheint nicht möglich - dafür ist ja die Zivilgesellschaft da. Ein Begriff, den ich bis heute nicht verstanden habe - in Demokratien sind doch alle Cives - Lateinisch für Bürger.

Wer weit reisen will fliegt nach Manila. wo in Makati die Art Fair Phillipines stattfindet. Man kann es auch näher haben und sich ab Mittwoch nach Karlsruhe begeben, wo die Art in neuem Gewand Aussteller und Besucher in Hallen mit Tageslicht empfängt.

Allen eine nervenstarke Woche wünscht Ihnen Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln