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Dr. Stephan Zilkens kommentiert
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das Zeitgeschehen rund um die Kunst.

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Stephan Zilkens
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Dies ist die 599. Kunstwoche von allen. Wenn wir in das Jahr 2014 zurückblicken fällt uns ein, dass die Versicherer plötzlich Regionen kannten, für die sie keinen Versicherungsschutz zur Verfügung stellen wollten: Krim, Donezk und Luhansk. Und das ging ohne Aufschrei durch. Das war ja noch so weit weg - und die Paramiltärs, die eigentlich Russische Soldaten waren, wurden so hingenommen - nur Putin wurde von den G8 ausgeladen - da waren es nur noch 7. Dass die Phantomschmerzen dieses Herrn und seiner Führungsriege sich zu gewaltigen Kriegsverbrechen ausgewachsen haben ist das Eine, dass eine Menge SPD Politiker die jetzt Verhandlungen mit dem vom internationalen Gerichtshof Gesuchten die Tragik ihres Rufens nicht erkennen das Andere. Wie soll man mit jemand verhandeln, der ständig Gewalt anwendet und Verträge bricht? Und jetzt auch noch die Eskalation des Konfliktes zwischen Iran und Israel. Die Flugrouten nach Asien werden komplizierter und länger, weil immer mehr Regionen wegen drohendem Beschuss nicht überflogen werden können. Auch das macht Waren teurer.
Es wird in dieser Woche spannend zu sehen sein, wie die potentiellen Käufer auf der Art Basel reagieren. Kommen die Amerikaner? Und wenn ja kaufen sie? Werden die Hotels und Restaurants voll sein? Im Vorfeld haben wir das Gefühl, das man noch Hotelzimmer zu erträglichen Preisen bekommt. Ein paar Repräsentanten von Versicherern, die man sonst immer da sieht, sind nicht da, manche Galerie hat in diesem Jahr verzichtet und wurde durch andere Aspiranten ersetzt. In jedem Fall werden die VIP Tage voll sein - wenn man aus dem Mangel an entsprechenden Karten entsprechende Schlüsse zieht. Im Hintergrund weht ein Wind aus Paris, dem neuen Ort der Art Basel. Und die Stadt ist für Amerikaner attraktiver - auch wenn man das dort gesprochene Englisch kaum versteht.
In München scheint der Kunsthandel zu darben, auch wenn die dort vorhandenen Auktionshäuser - allen voran Ketterer - gute Umsätze machen. Franke, Bernheimer, Thomas und jetzt auch Röbbig sind Geschichte. Die Galerie Bernd Klüser wird demnächst nach einer schönen Scully Ausstellung schließen. In Köln hat sich Knut Osper entschlossen seine Galerie zu schließen, weil er keinen Nachfolger gefunden hat. Als private Dealer wird er weitermachen.
Die sozialdemokratische Bauministerin in Deutschland hat eine geniale Idee - sie möchte das Bauen von Wohnhäusern um 50% billiger machen. Dabei denkt sie allerdings nicht an den Abbau überbordender Brandschutzvorschriften und anderer bürokratischer Verantwortungsabschiebungsregeln sondern an die maschinelle Fertigung von Hauswänden. Boh, toll! Noch nie einen Plattenbau von innen gesehen? Geschweige denn darin gelebt? Ich kann mich noch sehr gut an eine Nacht in einem Gästehaus eines Industriebetriebs in Chemnitz 1991 erinnern. Da mischten sich die allzu menschlichen Geräusche mit dem Sirren der Wasserleitungen zu einem großen Konzert. Wer anderes kannte, wollte da nicht wohnen. Und überhaupt - die maschinelle Fertigung, die bestenfalls von Industrierobotern erledigt wird ist eine Kampfansage an das Handwerk. Und wer, liebe Frau Minister, soll ihre Partei dann noch wählen?
Das Journal des Arts in Paris bewahrt noch die Tradition der Karrikatur. Ein schönes Beispiel karrikiert den Fall Perelmann, der gerade in New York verhandelt wird und heute unser Tagesbild ist.
In Verona, ein Ort der eigentlich Romeo und Julia vorbehalten ist, haben im Palazzo Maffei zwei rundliche ältere Semester bei einer Selfiaktion ein Kunstwerk zerdeppert. Ihre sowieso übergriffige und gegen jede Regel verstossende Aktion hat dem Kunstwerk den Gar aus gemacht. Ein an van Gogh erinnernder Stuhl voll besetzt mit Swarowski Steinen bricht unter dem Gewicht des eitlen Touristen zusammen. Und dann hauen die Verursacher noch ab! In manchem Museum sind halt auch die Sicherungsvorkehrungen noch verbesserungswürdig.
Es soll in weiten Teilen Europas eine sonnige Woche werden - versuchen Sie die positiven Strahlen hereinzulassen.
Das wünscht Zilkens Fine Art Insurance Broker in Köln und Solothurn