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Dr. Stephan Zilkens kommentiert
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das Zeitgeschehen rund um die Kunst.
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Stephan Zilkens
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Hollywood Hills steht für Reichtum und Exklusivität, doch Kaliforniens Waldbrände könnten, gemessen an den versicherten Schäden, zu einer der teuersten Naturkatastrophen in der Geschichte der USA werden. Prognosen von Wells Fargo und Goldman Sachs schätzen die möglichen versicherten Schäden von bis zu 30 Milliarden US-Dollar.
Die Brände setzen den ohnehin angeschlagenen Gebäudeversicherungssektor in Kalifornien weiter unter Druck. Viele Sachversicherer, darunter Allstate und State Farm, haben sich nach jahrelangen Verlusten aus Bundesstaaten wie Kalifornien, Florida und Louisiana zurückgezogen. Als Grund nennen sie gesetzliche Preisobergrenzen, die es ihnen erschweren, in Hochrisikogebieten wie Kalifornien profitabel zu arbeiten. Für viele Hausbesitzer bedeutet dies, dass sie auf das staatliche Versicherungssystem „Fair Plan“ angewiesen sind.
Langfristig wird die Situation das Wirtschaftswachstum in der Region erheblich beeinträchtigen. Hohe Baukosten und steigende Versicherungsprämien erhöhen die finanzielle Belastung für Hausbesitzer weiter. Gleichzeitig vergeben Banken ohne Gebäudeversicherungen keine Immobilienkredite, was nicht nur den Immobilienmarkt, sondern auch das gesamte Finanzwesen unter Druck setzt.
Am Samstag feierte die europäische Kulturhauptstadt 2025 - Chemnitz - gemeinsam mit 38 umliegenden Städten und Gemeinden den Auftakt ins Kulturjahr. Ein beeindruckendes Programm mit Hunderten von Kulturprojekten – darunter Konzerte, Workshops, Performances, Ausstellungen und vieles mehr, wird geboten. Unter anderem zeigt das Museum Gunzenhauser bis zum 16. März 2025 die Ausstellung „Unwritten“ zum Thema Jugend und Erwachsenwerden. Dabei treten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, wie Paula Modersohn-Becker und Gabriele Münter, in einen Dialog mit zeitgenössischen Positionen. Vom 10. August bis zum 2. November widmen sich die Kunstsammlungen am Theaterplatz Edvard Munch und rücken seine ängstlich-melancholische Seite in den Mittelpunkt. Anlass hierfür ist ein Besuch Munchs, der im Jahr 1905 auf Einladung des Textilunternehmers Herbert Esche in die sächsische Industriestadt kam. Also in diesem Jahr lohnt sich eine Reise nach Chemnitz besonders – auch wenn die Anbindung an das Fernverkehrsnetz noch nicht wirklich hauptstadtwürdig ist.
Anders als in Südkorea wird heute in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten ein verurteilter Krimineller, der aufgrund seines Amtes nicht weiter verfolgt werden kann, die Präsidentschaft übernehmen. Seine Anhänger werden vermutlich weiterhin Freudentänze auf einer chinesischen Social-Media-Plattform teilen. Statt eines TikTok-Videos hat Dr. Zilkens einen Brief aus Vietnam verfasst. Mit dieser meisterhaften Überleitung wünscht Ihnen das Zilkens Fine Art Team eine schöne Woche.
Brief des Herausgebers
Liebe Leser von Kobels Kunstwoche,
am Tag der zweiten Amtseinführung von Donald Trump befinde ich mich in Hué, einer Stadt, die für die amerikanische Armee im Vietnamkrieg von strategischer Bedeutung war. 1975 musste Sie das Land geschlagen verlassen. Je nachdem, wem man zuhört gingen die kriegerischen Auseinandersetzungen Vietnams danach mit Kambodscha und China noch bis 1990. Seither ist hier Frieden und man nutzt die Schwächen der Nachbarn, um daraus Profit zu schlagen. Obwohl sozialistische Volksrepublik wirkt das Land deutlich kapitalistischer als Laos. They are dealmaker - also im Prinzip nichts anderes als was der zukünftige amerikanische Präsident machen wird. Smart and Deal werden seine Leitlinien. Ethik, Moral, Gesetze gelten für andere, nicht für ihn und seine Entourage. Es könnte die Russlandisierung Amerikas werden, wenn der Supreme Court das zulässt - aber mit so viel Pessimismus ist auch eine dritte Amtszeit Trumps denkbar.
Europa hat dem wenig entgegenzusetzen, weil da Pöstchenschieber ohne wirkliche Berufserfahrung letztlich die Bürokratisierung und damit den Erstickungstod einer tollen Idee gnadenlos exekutieren. In Deutschland wird demnächst gewählt. Keine Partei ist sichtbar, die den Abbau von Stellen im öffentlichen Dienst propagiert. Andere hingegen wissen den Bazillus Neid zu nutzen, um für sich daraus Kapital zu schlagen. Daran ist allerdings auch schon Kamala Harris gescheitert, weil der amerikanische Mittelstand nichts von Capital Gain Tax hält. Mal sehen, wie es den Deutschen Grünen geht. Mancher Angestellte des öffentlichen Dienstes und Beamte ( und hier wirklich jederlei Geschlechts) aus ihrer Kernklientel soll einen Teil seiner Altersversorgung auf Aktien aufbauen …
Bleiben wir optimistisch: Fehlentwicklungen wurden in der Geschichte immer wieder korrigiert - auch wenn es manchmal Jahrzehnte dauerte.
Bleiben Sie uns gewogen
Ihr Stephan Zilkens.