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Der nächste News Blog entsteht - Foto Stephan Zilkens
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Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 32. KW 2025

August - die Republik ist in Urlaub und auch der Kanzler gönnt sich ein paar Tage. Die nutzt sein Stellvertreter, der nicht der gleichen Partei angehört, um flugs ein paar Gesetze vom Kabinett durchwinken zu lassen, die seiner Klientel, aber nicht dem Deutschen Mittelstand, der zahlenmäßig bei weitem die größte Anzahl von Unternehmen darstellt (mehr als 90%), die die Konsequenzen zu tragen haben. Die Kollegin des Vize, die mit ihm auch den Vorstand der 15% Partei darstellt, möchte unbedingt ein Tariftreuegesetz für öffentliche Aufträge durchboxen. Von wegen Bürokratieabbau, das machen wir nur, wenn der Chef im Hause ist. Jetzt erst mal was schaffen, was Berichts- und Dokumentationspflichten produziert, die wiederum durch eine Behörde kontrolliert werden müssen, die erst noch geschaffen werden muss. Um es (leider) beim Namen zu nennen: Die SPD kann keinen Mittelstand verstehen, gebrauchen und auch nur im entfernetesten unterstützen. Alles was ideologisch Böse ist - Ausbeutung, Kapitalismus, Skrupellosigkeit, Konzentration des Kapitals (fand Marx im 19. Jahrhundert schon schrecklich), Spekulation - kann man an Großunternehmen viel besser darstellen - und da nur angestellte Manager dort arbeiten, von denen viele mehr an ihrem persönlichen Geldbeutel als dem der Eigentümer interessiert sind, kann man auf den großen Sack besser draufschlagen - es trifft immer irgendeinen; und die Eigentümer bleiben anonym, weil in der Regel Aktionäre. Das mittlerweile auch viele Menschen, die tendenziell SPD wählen Aktien als Teil ihrer Altersversorgung ansehen ist dabei sekundär. Das Familienunternehmen oft einen sehr viel größeren Beitrag für das Wohl Ihrer Mitarbeiter leisten, als paritätisch mitbestimmte Kapitalgesellschaften stört Klingbeil, Bas und Konsorten. Mit dem Tariftreuegesetzt (das klingt so treuherzig und wenig störend) wird der Mittelstand massiv geschädigt. Die meisten halten sich von Tarifverträgen fern, zahlen ihren Mitarbeitern aber oft mehr, als ein Tarifvertrag hergeben würde. Was sie kaum leisten können ist der bürokratische Aufwand für jede Arbeitsstunde, die ein Mitarbeiter (ja doch, aller Geschlechter) für einen öffentlichen Auftrag leistet, nachzuweisen, dass das dem Tarifvertrag entspricht.

Warum die gleiche Partei zwei von drei neu zu besetzenden Richtern am BGH benennen darf hat mir auch noch keiner erklärt.

Jetzt hat der Macho im weissen Haus ein zweites Mal den Austritt der USA aus der UNESCO verkündet. Angeblich, weil die Institution von irgendetwas unterwandert ist. Frieden und Völkerverständigung will sie fördern, die UNESCO, ebenso wie die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Völkern stärken, Bildung fördern und das kulturelle Erbe bewahren. Hehre Ziele und manchmal in spannungsgeladenen Zeiten eine der wenigen Plattformen Gesprächsfäden nicht abreissen zu lassen. Zur Zeit hat man den Eindruck, dass die Trump Administration alles boykottiert oder behindert, was sich nicht gleichschalten lässt. Das bekommen insbesondere auch Kulturinstitutionen zu spüren, die teilweise in vorauseilendem Gehorsam Ausstellungen verändern, um ihrem Schicksal zu entgehen. Zuletzt die Smithonian Institution, die alle Hinweise zu einem Impeachment gegen Trump aus ihrer Ausstellung entfernt hat. Einher geht eine zunehmende Schwäche des US Dollars, der bekanntlich die Leitwährung für den Welthandel ist. Amerikanische Waren werden billiger - ob aber der Kunsthandel damit fröhlich werden kann ist die Frage, wenn ein für 1 Mio. USD gekauftes Bild plötzlich in anderen Währungen 10 - 20% seines Wertes verliert.

Die Sommerruhe nutzen die Versicherer, um sich auf die Erneuerungssaison ab September vorzubereiten. Das Schadenvolumen in der Cyberversicherung steigt, die Naturkatastrophen nehmen in Gebieten mit großer Versicherungsdichte zu, die Weltwirtschaft muss sich mit neuen Zöllen und anderen Gegebenheiten auseinandersetzen, die den freien Handel eher behindern. Alles Faktoren, die beim Risikoappetit und bei der Preisfindung eine Rolle spielen. Angeblich werden Industrieversicherungen in manchen Gebieten billiger, schreibt einer unserer Wettbewerber, dem man unterstellt es wissen zu müssen. Konsortialgeschäfte (auch klassisch Beteiliugungsgeschäft genannt) sind in der Versicherungswirtschaft erforderlich, um große Risiken zu tragen. Sie sind der einzige Sensor, aus dem Gesellschaften herausspüren können, was den Markt bewegt. Kartellrechtlich ist ihnen jeder Austausch von Informationen untereinander verboten. Das hat schon manchen bewogen auch dem Verband den Rücken zu kehren oder keine Daten mehr für Statistiken zu liefern. Wenn Großmakler Aufweichungstendenzen öffentlich verkünden ist dabei auch eine gehörige Menge Marketing Kalkül. Glauben oder nicht glauben ist hier die Frage für die Verantwortlichen auf Versichererseite.

Stefan Kobel hat wieder viel zusammen getragen, was den Kunstmarkt angeht. Viel Vergnügen beim Lesen

Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln und Solothurn.