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ikonoTV hat eine übersichtliche Liste erstellt mit Links zu Möglichkeiten, ukrainischen Künstlern zu helfen, entweder durch reine Spenden oder den Erwerb von Videoarbeiten. Die Solidarity Art Auction Frankfurter Künstler veranstaltet weiterhin in loser Folge auf Instagram Benefiz-Auktionen, die jeweils 24 Stunden laufen und bei denen der Zuschlagpreis vom Erwerber direkt an eine Hilfsorganisation gespendet wird (Spendenquittung!).
Über die Beschlagnahmung russischer Museumswerke auf dem Rückweg von Japan und Italien durch den finnischen Zoll scheint zwischen den Behörden und der Regierung Finnlands Uneinigkeit zu herrschen, wie dem Update eines Artikels von Sophia Kishkovsky und Riah Pryor im Art Newspaper zu entnehmen ist.
Entgegen aller Beteuerungen könnten den Recherchen von Antoine Harari für das Art Newspaper zufolge Freeports doch noch zur Steuervermeidung, Geldwäsche und Sanktionsumgehung genutzt werde. Welch Überraschung!
Die durch die Corona-Pandemie ohnehin explodierten Frachtraten hätten sich durch die Ukraine-Krieg noch weiter erhöht und bedrohten besonders den asiatischen Kunstmarkt, so die Beobachtung von Kabir Jhala im Art Newspaper: "Edouard Gouin, Mitbegründer von Convelio, einem Logistikunternehmen für Kunsttransporte, berichtet, dass ein chinesischer Kunde kürzlich von einem Konkurrenten einen Preis von 58.000 Dollar für den Versand eines Containers nach Nordeuropa erhielt. Diese Reise hätte vor der Pandemie etwa 3.000 Dollar gekostet - ein Aufschlag von etwa dem 20-fachen. [...] Beide Verlader berichten, dass Kunden aus dem kommerziellen Bereich ihre Aufträge aufgrund der stark gestiegenen Kosten storniert haben. [...] Angus Montgomery Arts, der größte Organisator asiatischer Messen, hat noch keine Notfallpläne für eine Absage der Messe bekannt gegeben, aber ein Sprecher des Unternehmens sagt, dass man die Entwicklung der Situation 'im Auge' behalte. Ein Sprecher des koreanischen Pavillons auf der Biennale in Venedig sagt, dass die Kosten für den Lufttransport einen großen Teil des Budgets verschlungen haben".
Über die Bedeutung der Russland-Sanktionen für den Kunstmarkt und Geldwäsche allgemein spricht Julia Voss in der FAS vom 10. April mit dem Berliner Anwalt Pascal Decker. So seien Privatverkäufe von den Sorgfaltspflichten der Geldwäscheregelungen nicht betroffen: "Nicht, wenn es rein privat ist. Aber Vorsicht: Wenn es kein rein privater Verkauf ist, beispielsweise weil ein Kunstvermittler beteiligt ist, sind die Vorgaben des Geldwäschegesetzes in vollem Umfang zu beachten. Übrigens ist es natürlich auch Ihre persönliche Verantwortung, zu entscheiden, welche Geschäfte Sie grundsätzlich abschließen möchten und inwieweit Sie es in Kauf nehmen, potentiell kriminelle Geldwäscher zu unterstützen."
Frankreich hingegen bemühe sich aktiv darum, die sichere Rückkehr von tourenden Kunstwerken nach Russland zu gewährleisten, weiß Vincent Noce im Art Newspaper: "Die Werke, die sich im Besitz russischer Museen befinden, sind nach französischem Recht vor Beschlagnahmung geschützt, ebenso wie die Werke der Ekaterina-Stiftung, die von Ekaterina und Wladimir Semenichin, dem Gründer des Bauunternehmens Stroyteks, gegründet wurde. Ein im Februar vom Kultur- und Außenministerium erneuerter Aussetzungsbeschluss gilt bis zum 15. Mai, dem Zeitpunkt, der normalerweise für den Rücktransport der Kunstwerke nach Russland erforderlich ist. Sie kann bei Bedarf erneut verlängert werden."
Gleich ein ganzer Strauß an Kunstmessen hat in der vergangenen Woche stattgefunden. Alleine drei in Paris, die Olga Grimm-Weissert für das Handelsblatt besucht hat: "[...] effektiv konstatiert man generell ein besseres Niveau. Besonders auf der 24. Art Paris, während auf der 24. PAD Paris (Pavillon des Arts et du Design) eine Umorientierung zum Design der letzten hundert Jahre zu erkennen ist. Und die in London gegründete, auf afrikanische Kunst spezialisierte kleine Messe 1:54 Paris füllt zum zweiten Mal die Säle des Auktionshauses Christie’s Paris."
Die Art Paris sei eine Gewinnerin der Fiac-Entthronung, urteilt Bettina Wolfarth in der FAZ: "Auch Art Paris, die Frühjahrsmesse für zeitgenössische Kunst und Nachkriegsmoderne, die sich als regionaleres Pendant mit weniger hochfliegenden Preisen positioniert, profitiert von diesem Elan. Noch dazu ist es ihr durch die geschickte Leitung von Guillaume Piens gelungen, aus der Pandemie gestärkt hervorzugehen."
Die neun besten Kojen der Expo Chicago kürt Sarah Belmont für Artnews. Sämtliche Artikel zur Messe listet Artnews in einem Dossier. Die Vorteile der Regionalmesse preist Daniel Cassady im Art Newspaper: "Die Bezeichnung 'regionale Messe' kann im besten Fall nachteilig und im schlimmsten Fall herabsetzend wirken. Die Expo Chicago mit ihrem reichhaltigen internationalen Programm, das Galerien, Kuratoren, Leiter von Institutionen und Besucher aus der ganzen Welt in das Juwel des Mittleren Westens führt, definiert neu, was es bedeutet, regional zu sein. Anstatt eine exklusive Definition des Wortes 'regional' zu verkörpern, ist die diesjährige Expo Chicago Messe sehr inklusiv und weitreichend."
Die art Düsseldorf wartet nach längerer Corona-Pause mit Neuerungen auf, die Christiane Fricke im Handelsblatt beschreibt: "Möglich macht es ein laut [Messedirektor] Gehlen bislang nicht da gewesener 'Digital-Service'. 50 Guides stehen, ausgerüstet mit einem hoch auflösenden Handybildschirm bereit, um die Anruferin persönlich mit den sie interessierenden Werken und Galerien in Verbindung zu bringen. Voraussetzung ist ein VIP-Zugang. Wer noch nicht als ernsthaft Sammelnder bekannt ist, kann sich am Angebot der Aussteller im Online-Shop bedienen (drei Monate, ab 8.4.), an Online-Führungen teilnehmen oder online in Magazinbeiträgen blättern."
Ganz begeistert ist Viktor Sattler in der FAZ von den individullen Smartphone-Führungen der Art Düsseldorf: "Die Galeristin Sylvia Rehbein ist ein wenig missmutig, obwohl ihre Kölner Galerie am ersten Tag unter anderem [Joëlle] Dubois’ Zeichnungen für je 600 Euro verkauft hat. Im Vergleich zur Art Cologne gebe es zu wenige Besucher in Düsseldorf. Der Messeleiter Walter Gehlen würde erwidern, dass Rehbein längst nicht alle Gäste sehen kann, die sich an ihrem Stand umschauen. Tausend Anmeldungen verzeichnete der Online-Shop allein in der ersten halben Stunde. Einen Sammler hat seine Führung mit Guide so stark überzeugt, dass er am Wochenende persönlich anreist."
Über die Notwendigkeit zweier Kunstmessen im Rheinland gibt es verschiedenen Meinungen, die Uta M. Reindl für den Tagesspiegel protokolliert: "Dass hier zwei Messen stattfinden, ist für ihn [Johann König] kein Problem. Im ähnlichen Tenor fragt sich Walter Gehlen: 'Wer sagt, denn, dass uns die Sammler im Rheinland nur einmal im Jahr beglücken können?' Anders sieht es Daniel Hug, Messechef der Art Cologne: Auf Dauer sei es für viele Galerien unmöglich zwei Messen zu bespielen. Egal, welche der beiden Messen überleben würde – die junge Art Düsseldorf oder die älteste Kunstmesse der Welt in Köln –, Hug befürchtet eine Spaltung der Galerien im Rheinland. Aus seiner Sicht profitieren vor allem die von der MCH Group veranstalteten Kunstmessen in Basel und, jetzt neu, in Paris." Man könnte auch fragen, wie eine Region, die so gerade eben eine Messe ernährt, ausreichend Kaufkraft für zwei Veranstaltungen generieren soll.
Das Teilnehmerfeld der Art Düsseldorf untersucht Christiane Hoffmanns für die WeLT: "Während die Gäste aus den Beneluxländern sicher den kurzen Weg nach Düsseldorf finden werden, sieht es in den Reihen der Galerien wenig international aus. Hatten an der Premiere der Art Düsseldorf im November 2017 noch Global Player wie David Zwirner aus New York teilgenommen, so ist jetzt bei der vierten Auflage und nach zwei Jahren Corona-Pandemie wenig davon übrig geblieben. Von den 85 Händlern kommen rund 30 aus dem Rheinland, gefolgt von 18 Galerien aus Berlin. Selbst viele der großen deutschen Player fehlen – etwa Gisela Capitain (Köln/Berlin), Sprüth Magers (Berlin/London/Los Angeles) oder Max Hetzler (Berlin/London/Paris), der zurzeit an der Art Paris teilnimmt. Nur wenige Galerien kommen aus dem Ausland, die meisten aus Österreich."
In New York lockte die Winter Show Besucher, unter anderem Barbara Kutscher vom Handelsblatt: "The Winter Show gewann einige Aussteller, nachdem die führende Maastrichter Kunst- und Antiquitätenmesse Tefaf (The European Fine Art Fair) im vergangenen Jahr nach nur vier Ausgaben ihren gepriesenen Ableger Tefaf New York Fall eingestellt hatte. Sie ist nun die einzige große Messe für historische Werke in der Stadt. Es habe nicht an mangelnden Umsätzen gelegen, weiß ein Händler."
Die SP-Arte in Sao Paolo habe NFTs eine Bühne bereitet und dabei anscheinend eine Worst Practice-Demonstration abgeliefert, ist dem Bericht von Shanti Escalante-De Mattei für Artnews zu entnehmen: "Der Schwerpunkt lag nicht so sehr auf einem bestimmten Künstler. Vielmehr schien es das Ziel zu sein, so viele NFTs wie möglich im Angebot zu haben. Diese Art von überwältigender Auswahl ähnelt dem, was man im Internet erlebt, wo man sich durch einen endlosen Strom visueller Informationen wühlen muss. Gepaart mit den manchmal störenden, hektischen Animationen auf dem Bildschirm, besonders bei Tropix, schienen die NFTs Stroboskop-Effekte zu haben."
Warum die Zürcher Galeristin Eva Presenhuber nicht den Megagalerien nach St. Moritz folgt, sondern Wien den Vorzug gibt, erklärt sie Michael Huber im Interview für den Kurier: "Ich finde, dass man nicht in solche Orte wie St. Moritz gehen sollte - das ist total cheesy, den Sammlern so nachzurennen. Dadurch, dass die Galerien ja auch offen und zugänglich sind, macht man das für ein städtisches Publikum und nicht nur für zehn Leute, an die man das verkaufen will. Klar, die braucht man auch, aber dazu muss ich nicht extra nach St. Moritz. In Wien kann ich mir schon vorstellen, das sehr langfristig zu machen. Ich wohne ja auch schon lange da, die Kosten halten sich in Grenzen…. Wenn nicht Verluste gemacht werden, dann behält man den Ort."
Die Villa Ludovisi in Rom mit ihrem Fresko von Caravaggio hat auch beim zweiten Versteigerungstermin mit einem auf 282 Millionen Euro gesenkten Aufrufpreis keinen Käufer gefunden, meldet Karen Krüger in der FAZ: "Die dritte Versteigerungsrunde, für die der Preis abermals um 20 Prozent gesenkt werden muss, ist für den 30. Juni festgelegt. Sollte sich dann immer noch kein Käufer finden, werden die Erben zustimmen müssen, den Verkaufspreis nochmals zu reduzieren. Kommt die Villa auch dann noch nicht unter den Hammer, darf ein Richter den Preis festlegen." Russische Oligarchen, die neben arabischen Öl-Magnaten und Bill Gates noch am ehesten als Interessenten in Frage kämen, scheiden aktuell ja auch als potentielle Bieter aus.