Optionale Cookies erlauben?
Neben technisch notwendigen Cookies möchten wir Analyse-Cookies nutzen, um unsere Zielgruppe besser zu verstehen. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit widerrufen.
Die zweite Jahreshälfte war bei den Kunstmessen vor allem vom glorreichen Einzug der Art Basel Paris ins Grand Palais geprägt. Der zweite Teil dieses Rückblicks hat aber noch mehr zu bieten.
Tokyo Gendai sei auch in ihrer zweiten Ausgabe kein rauschender Erfolg, beobachtet Sarah Douglas Mitte Juli für Artnews: „Einige hatten gehofft, dass der schwache Yen ausländische Sammler zum Reisen ermutigen würde, aber wie Karen K. Ho von ARTnews Anfang der Woche berichtete, gab es kein großes Kontingent an Sammlern aus den Vereinigten Staaten oder Europa. Aber das ist nicht das eigentliche Ziel dieser Messe. [Direktor Magnus] Renfrew konzentriert sich eher darauf, Sammler aus der Region anzuziehen. Er sagte jedoch: 'In einer idealen Welt würden wir gerne ein breiteres Publikum aus der ganzen Welt anziehen, und ich glaube, dass es das Potenzial dazu gibt.'“
Die Standpreise von Kunstmessen habe ich Ende August für den neuen Branchen-Newsletter WELTKUNST Insider (noch ohne Paywall) recherchiert.
Ohne Kojen und Trennwände, so ähnlich wie seinerzeit Open Space in Köln, könne man sich die CHART in Kopenhagen vorstellen, erklärt Georg Imdahl Anfang September in der FAZ, „sie mutet eher wie eine Gruppenschau an, bisweilen teilen sich bis zu drei Galerien einen Raum, sodass sich die Werke der rund 150 Künstlerinnen und Künstler manchmal erst auf den zweiten Blick zuordnen lassen. Dazu passt ein in Kopenhagen regelrecht beschworener Gemeinschaftsgeist: Auch eine positive Stimmung, dies lehrt die Kopenhagener Messe, lässt sich als Faktor vermarkten, und wenn man die Galeristinnen und Galeristen am Vorabend der Eröffnung an langen Tischen im Hof beim Dinner erlebt hat, erscheint dieser Spirit durchaus glaubhaft. So präsentiert sich die CHART als vitale Regionalmesse, wenn auch mit merklichem qualitativen Gefälle und Werken, bei denen Video und neuere Technik nahezu komplett außen vor bleiben.“
Die Kunstmesse Art-o-rama in Marseille habe ich für Tagesspiegel und Artmagazine besucht.
Anlässlich des 30. Geburtstags der Armory in New York stellt Martha Schwendener in der New York Times die Sinnfrage: „Was bieten Kunstmessen im Moment? Haben sie ihre Zeit überschritten? Können sie ihre Relevanz behaupten? Die aktuelle Ausgabe der Armory hat etwa 235 Aussteller aus 30 Ländern, betont aber ihre New Yorker Wurzeln. Neben der globalen Anziehungskraft versucht sie auch, neue Kunstsammler aus Städten wie Philadelphia, Baltimore und Washington zu gewinnen, und sie hat einige bekannte lokale Kuratoren für die Organisation verschiedener Sektionen angeheuert.“ Die Armory gehört jetzt zum selben Konzern wie die Frieze-Messen, was zu einer interkontinentalen Kollision führe, bemerkt Barbara Kutscher im Handelsblatt.
Auf den Wandel der Sammlerschaft auch in Korea weist Gina Thomas in der FAZ in ihrem Bericht über die Messen Frieze und Kiaf hin: „Die auffallend junge Demographie des VIP-Publikums am Eröffnungstag der Messe aber bekräftigt, dass ein Generationenwechsel stattfindet. Das neue Zielpublikum bilden die ohne japanische Besetzung, Krieg und Diktatur aufgewachsenen Kinder und Enkel vermögender Unternehmer und im Technologiesektor oder Finanzwesen selbst zu Wohlstand gekommenen Vertreter der Generationen Z und Y. Ihre Bereitschaft zu großen Ausgaben für Kunst müssen sie allerdings noch unter Beweis stellen.“ Die Verkäufe verliefen aber wohl eher schleppend, so die Beobachtung von Andrew Russeth von Artnet.
Nach über einem Jahr der Sedisvakanz hat die Tefaf mit Dominique Savelkoul eine neue Managing Director, meldet Kabir Jhala im Art Newspaper: „Sie ist der fünfte Direktor der Tefaf in vier Jahren und kommt nach einer Zeit der Kontroverse bei der Messemarke.“
Ein positives Fazit von Viennacontemporary und Particolare zieht Nicole Scheyerer in der FAZ: „Der traditionelle Schwerpunkt auf ost- und südosteuropäische Kunstmärkte ist bei der diesjährigen Viennacontemporary weniger ausgeprägt. [...] Insgesamt dürfte die Viennacontemporary nach turbulenten Jahren wieder in ruhigere Gewässer segeln. An der Particolare scheitert es auf alle Fälle nicht: Dem Vernehmen nach hat die neue Konkurrenz ihre eigenen Sammler von Dubai und anderswo hergeholt, was der Viennacontemporary eher mehr Publikum beschert, als Aufmerksamkeit von ihr abzuziehen.“
Der Biennale Internazionale dell'Antiquariato di Firenze hat Gina Thomas für die FAZ einen Besuch abgestattet: „Die Biennale preist sich als weltweit wichtigste Messe für italienische Kunst an. Und diese sei schließlich, wie ihr Generalsekretär Fabrizio Moretti mit einer Mischung aus stilisierter Arroganz und provokativer Ironie verkündet, die beste der Welt. Moretti stammt aus Florenz und handelt in London sowie Monte Carlo mit alten Meistern aus Italien. Er schlägt zuversichtliche Töne an in einer Zeit, in der geunkt wird, der Markt für alte Kunst sei mangels in den Handel kommender Ware und schwindender Kennerschaft dem Untergang geweiht. Zum Auftakt der Biennale war von solcherlei nichts zu spüren. In den mit Fresken bemalten Räumen des Palazzo boten die Aussteller einen ersten Blick auf Gemälde und Skulpturen, aber auch Kunsthandwerk und nicht unbedingt unerschwingliche Antiquitäten aus den Jahrhunderten bis 1999.“
Über mehr Kunstmessen als Sammler verfüge Wien, spöttelt Olga Kronsteiner Anfang Oktober im Standard: „Im Laufe der vergangenen Jahre entwickelte sich Wien so auch zu einer Spielwiese für Veranstalter: Deren sieben, darunter zwei aus dem Ausland, werden kommendes Jahr von Februar bis inklusive November hier insgesamt 13 Kunstmessen abhalten.Das wirkt in Summe dann doch etwas ambitioniert, insbesondere angesichts weltweit verzeichneter rückläufiger Absatzquoten bei Kunst. Zumal die wirtschaftlichen Risiken ungleich verteilt sind: Die Teilnehmenden müssen die Standkosten bekanntlich unabhängig von etwaigen Verkaufserfolgen berappen.“
Die günstigsten Standpreise der Kunstmessen von Arco über Frieze bis Stage Bregenz habe ich für den Weltkunst Insider (noch kostenlos über Anmeldung) recherchiert.
Vom Swinging London und dem neuen Layout der Frieze ist Silke Hohmann von Monopol angetan: „Alle großen Namen nebeneinander zu platzieren, und zwar hinten, ist mutig, aber stimmig. Kann man doch gewiss sein, dass ohnehin jeder zu White Cube, zu Sadie Coles, Gagosian oder Ropac finden wird. Die Blue-Chip-Dealer wie David Zwirner oder Jay Jopling warteten nach der VIP-Eröffnung am Mittwochmorgen um elf dann auch fast eine halbe Stunde auf die Welle der Sammlerinnen und Sammler, unter ihnen internationale Größen wie Maja Hoffmann, Dakis Joannou und Patrizia Sandretto Re Rebaudengo, die entweder in den schmalen Verbindungsgängen zwischen den Zelten feststeckten, oder erst später in den weiter hinten liegenden Teil der Messe vordrangen. Vielleicht, weil sie sich bei 'Focus' von der jungen Kunstszene fesseln ließen.“
Zwar sei sei der erste Tag der Frieze durchaus geschäftig gewesen, doch gebe es auch Schattenseiten, bemerkt Scott Reyburn in der New York Times: „Der Besucherandrang am Preview-Tag der Frieze London, einer Messe für zeitgenössische Kunst, war deutlich weniger hektisch als in den Vorjahren. 'Frieze ist eine solide Kunstmesse, aber Art Basel Paris hat eindeutig die Nase vorn', sagte Wendy Cromwell, eine in New York ansässige Kunstberaterin, die diesen Monat beide Messen besucht. Matthew Marks, David Kordansky, Casey Kaplan und Marianne Boesky, in den USA ansässige Händler, die regelmäßig auf der Frieze London ausstellten, waren in diesem Jahr bemerkenswerte Abwesende und entschieden sich stattdessen für eine Ausstellung in Paris.“
Die erste Ausgabe der ABP im Grand Palais ordnet Bettina Wohlfarth für die FAZ in den internationalen Kontext ein: „Alle Blicke, so resümierte ein Händler, sind auf Paris gerichtet. Einige einflussreiche amerikanische Galerien, darunter Matthew Marks und David Kordansky, haben dieses Mal die Londoner Messe Frieze ausgelassen, nehmen aber an der Art Basel Paris teil. An deren Eröffnungstag waren, bestätigt Thaddaeus Ropac, wichtige Sammler und Museumsverantwortliche aus Amerika und Europa im Grand Palais unterwegs, auch asiatische Kunstliebhaber sind angereist.“ Sehr angetan von der Art Basel Paris ist auch Susanne Schreiber im Handelsblatt: „Paris verknüpft Tradition mit Avantgarde, Lebenslust mit Kultur wie kaum eine andere Stadt. Hier gibt es zahllose Fünf-Sterne-Hotels, Museen und Privatsammlungen, die Abendgestaltung ist hier prachtvoller als im eher biederen Basel. Sammler aus Übersee, Belgien, Deutschland, Frankreich und Italien bevölkerten deshalb am ersten von zwei VIP-Tagen das renovierte Grand Palais, allein, zu zweit und in Familienstärke. Und die Aussteller versuchten nach Kräften, die Kauflust zu stimulieren.“
Das Kunstmarkt-Monopoly geht weiter: Nach gut acht Jahren will sich der Event- und Unterhaltungskonzern Endeauvour von der Frieze trennen, ebenso wie von zwei Tennisturnieren. In einer Pressemitteilung heißt es dazu: „'Das Portfolio von Endeavor umfasst ikonische, globale und unverzichtbare Veranstaltungen aus den Bereichen Sport, Unterhaltung und Kunst', sagte Mark Shapiro, Präsident und Chief Operating Officer von Endeavor. 'Als Teil von Endeavor sind Frieze und die Miami und Madrid Open Turniere jeweils erheblich gewachsen, von Frieze, das erfolgreiche Messen in Los Angeles und Seoul ins Leben gerufen hat, bis hin zu den Miami und Madrid Opens, die Jahr für Jahr Besucher- und Sponsorenrekorde aufstellen. Wir sind stolz auf diesen Fortschritt und zuversichtlich, dass diese einzigartigen Vermögenswerte für den Erfolg in der Zukunft gut positioniert sind.'“ Zum Hintergrund schreibt Maximilíano Durón bei Artnews: „Die Nachricht kommt, nachdem Silver Lake, eine Private-Equity-Firma mit Sitz in Menlo Park, Kalifornien, angekündigt hat, Endeavor nach drei Jahren an der New Yorker Börse zu übernehmen. Der Wert des Geschäfts wurde auf 13 Milliarden US-Dollar festgelegt, wobei Silver Lake sich bereit erklärte, 27,50 US-Dollar pro Aktie zu zahlen, was einem Aufschlag von 55 Prozent auf den Börsenkurs im Oktober 2023 entspricht. Zum Zeitpunkt des Geschäfts kontrollierte Silver Lake bereits rund 71 Prozent der Stimmrechte von Endeavor“.
Einen positiven Eindruck von der Kunstmesse Contemporary Istanbul in ihrer 19. Ausgabe hat Arun Khakar von Medienpartner Artsy: „Und es ist vielleicht diese Verbindung von lokal und international, die das zeitgenössische Istanbul in sein zweites [sic!] Jahrzehnt führen wird, in dem sowohl die Galerien der Stadt als auch ihre globale Perspektive sie fest in ihr nächstes Kapitel führen werden. In der Tat schlägt Güreli einen zuversichtlichen Ton an. 'Das ist unser Grand Palais', scherzt er.“ Auch Gabriella Angeleti vom Art Newspaper ist angetan: „Abgesehen vom Fokus auf Spanien und Lateinamerika profitieren mehrere lokale Galerien vom Ende der Biennale von Venedig (bis zum 24. November), wie die in Istanbul ansässige Galerie BüroSarıgedik, die eine Auswahl von Gemälden von Gülsün Karamustafa zeigt, die in diesem Jahr die Türkei auf der Biennale vertritt.“ Dem Messeigentümer gehört auch die türkische Ausgabe des Art Newspaper. Ich war für Monopol und Artmagazine in Istanbul.
In der aktuell schwierigen Marktlage sei die Artissima in Turin gut aufgestellt, konstatiert Devorah Lauter Anfang November bei Artnews: „Die Messe [...] ist jedoch nicht für die extrem teuren Kunstwerke bekannt, die normalerweise auf den verschiedenen Veranstaltungen der Art Basel zu sehen sind. Stattdessen berichteten Händler gegenüber ARTnews, dass die Artissima dafür bekannt sei, Kuratoren anzuziehen, hauptsächlich aus italienischen und europäischen Institutionen. Außerdem ermöglichten die relativ erschwinglichen Kosten für Stände, die etwa halb so hoch sind wie für eine Ausstellung auf Messen wie Art Basel oder Frieze, kleineren Galerien, mit weniger bekannten Künstlern zu experimentieren und ihnen eine größere Aufmerksamkeit zu verschaffen. […] In der heutigen, langsameren Stimmung auf dem Kunstmarkt sagten Händler, dass der Fokus der Artissima auf die Aufmerksamkeit von Institutionen sowie die relativ niedrigeren Preise der Messe und ihre entspanntere Atmosphäre genau den richtigen Ton träfen.“ Im Zusammenhang mit der Messe weist Kabir Jhala im Art Newspaper auf die auch in Italien möglicherweise anstehenden Änderungen bei der Mehrwertsteuer hin: „Der italienische Gesetzgeber muss bis Ende dieses Jahres über einen Vorschlag zur Senkung der Steuern auf Kunst entscheiden, der durch eine neue EU-Verordnung zur Vereinfachung der Mehrwertsteuerstrukturen bis zum 1. Januar 2025 ausgelöst wurde. Dadurch könnte die Mehrwertsteuer auf Verkäufe auf dem Primärmarkt und auch auf Kunstimporte von außerhalb der EU von 10 % auf 5,5 % sinken. Gleichzeitig könnte auch die Mehrwertsteuer auf Verkäufe auf dem Sekundärmarkt von 22 % auf 10 bis 5 % gesenkt werden. 'Die neuen Regelungen könnten eine transformative Wirkung haben. Wir warten voller Hoffnung', sagt Luigi Fassi, seit 2022 Direktor von Artissima. Die Worte von Fassi werden von vielen italienischen Händlern auf der Messe geteilt“. Ich war für Handelsblatt und Artmagazine in Turin.
Die Art Cologne werfe so leicht nichts aus der Bahn, stellt Christof Habres für Parnass fest: „Wie stark war das US-Wahlergebnis und der gleichzeitige Zusammenbruch der deutschen Ampelkoalition am Eröffnungstag zu spüren? Gab es unmittelbare Auswirkungen auf Stimmung und Verkäufe? Von einer allgemein lockeren Stimmung zu sprechen, wäre übertrieben. Aber eine inferiore Katerstimmung hat sich ebenfalls nicht abgezeichnet. Es war eher 'business as usal' in einem nicht leichten Marktumfeld.“
Eine solide Ausgabe des deutschen Marktführers hat Georg Imdahl für die FAZ vom 9. November erlebt: Auswirkungen von amerikanischer Wahl und deutscher Regierungskrise auf die Kölner Kunstmesse erkennt deren Direktor Daniel Hug aktuell nicht, doch würde wohl niemand der Einschätzung eines rheinischen Sammlers und Finanzexperten widersprechen, dass die Kaufstimmung - prinzipiell in einem Zyklus von 'Boom-Bass' befindlich - momentan 'in Moll' einzustufen ist. Der Glamourfaktor mag bei anderen Messen angesagt sein, die Art Cologne will mit Verlässlichkeit im Rahmen ihrer Möglichkeiten als Branchenführer in Deutschland punkten. […] Verstärkt setzt die Art Cologne auf jüngere Galerien, was sich bei diesmal 170 Ausstellern aus 24 Ländern auch zahlenmäßig in der Halle 11.2, in den Segmenten 'Neumarkt' und 'New Positions', bemerkbar macht.“
Die Paris Photo im Grand Palais hat Freddy Langer für die FAZ besucht: „Unten jedoch, in den Gängen, wandelt sich das Arrangement zum Gewirr eines Basars, in dem es mit jeder Stunde des Tages voller wird, bis es gegen Abend nur noch mit Schieben und Drängen vorangeht. Dafür, dass der Blick an ihren Bildern haften bleibt, haben sich die 195 Galerien für die 1328 präsentierten Künstler einiges an ungewöhnlichen Wandbespielungen einfallen lassen. Dafür, dass man die Spitzenwerke der Messe nicht übersieht, sorgen hingegen deren mitunter sakral anmutende Präsentationen auf den Außenwänden.“
Die Art Basel soll sich eine Tochter in den Arabien kaufen wollen, laut Daniel Cassady bei Artnews: „Das könnte sich bald ändern, wenn die Gerüchte in der Kunstwelt wahr sind. Zahlreiche Quellen aus den USA, Europa und dem Nahen Osten berichteten ARTnews, dass Art Basel sich in intensiven Verhandlungen befindet, um Abu Dhabi Art zu übernehmen. Die groben Umrisse des angeblichen Deals sehen vor, dass Art Basel eine Investition in Höhe von 20 Millionen US-Dollar erhält, um im Gegenzug die Messe in Abu Dhabi zu betreiben. […] Eine mit dem Deal vertraute Quelle teilte ARTnews mit, dass innerhalb von MCH großer Druck auf den CEO von Art Basel, Noah Horowitz, ausgeübt wird, große Deals abzuschließen, die den finanziellen Druck auf das Unternehmen verringern könnten.“ Das klingt nach einem ähnlichen Modell wie seinerzeit Art Basel Cities, bei dem eine Stadt die Schweizer zunächst dafür bezahlte, dass sie ihr bei der Sponsorensuche behilflich waren.
Auf der Abu Dhabi Art Ende November scheint Kunst eine Nebenrolle gespielt zuhaben, lässt sich aus Melissa Gronlunds Bericht für das Art Newspaper schließen: „Zeitgenössische Kunsthändler berichteten von gemischten Ergebnissen, mit zahlreichen Werken in der Reserve, aber weniger bestätigten Verkäufen. Das Team des Guggenheim Abu Dhabi, das kurz vor der vollständigen Eröffnung steht, war auf der Messe unterwegs und betonte, dass die Akquisitionen noch andauern und auch nach der Eröffnung des Museums im nächsten Jahr fortgesetzt werden. [...] Wie üblich in der eng verbundenen Kunstwelt des Nahen Ostens überschlugen sich die Gerüchte – diesmal ging es um die so gut wie sichere Übernahme der Abu Dhabi Art durch die Art Basel. Obwohl die Art Newspaper die in der Presse genannte Zahl von 20 Millionen US-Dollar nicht bestätigen konnte – eine Summe, die eine Quelle mit Kenntnis der Führung der VAE als 'Peanuts' für Abu Dhabi bezeichnete –, waren MCH-Mitarbeiter anwesend und alle erwarteten, dass die Nachricht jeden Moment bekannt gegeben werden würde.“
Zu den wenigen internationalen Journalisten, die zur ersten Ausgabe der FAB Paris im Grand Palais angereist sind, gehört Lee Sharrock von Forbes: „Die FAB Paris findet im Erdgeschoss des Grand Palais statt und ist weniger hektisch als die Art Basel Paris oder die Paris Photo, sodass die Besucher sich Zeit nehmen können, um kreative Spitzenleistungen in einer Vielzahl von Kunstformen zu erleben, von der Antike bis zu Altarbildern, vom Barock bis zum Minimalismus. Auch die Nachkriegs- und Gegenwartskunst ist mit meinen Highlights vertreten, darunter Otto Fried bei Brame & Lorenceau, Vasarely bei Galerie Hurtebize und „Picabia, Miro, Picasso“ bei Galerie Helene Bailly.“ In Paris war ich für den Tagesspiegel. Auf ähnlich geringes Medieninteresse stößt die Luxembourg Art Week , die ich für Monopol besucht habe.
Instruktiv ist Katya Kazakinas Erlebnisbericht von der Art Basel Miami Beach Anfang Dezember für Artnet: „Es genügt zu sagen, dass die international hoch angesehene Galerie Sprüth Magers am zweiten Tag der Messe nichts verkauft hat, nachdem sie am ersten Tag neun Verkäufe gemeldet hatte. Der leitende Direktor Andreas Gegner teilte mir dies am Donnerstagabend auf der Terrasse im 14. Stock des immer noch angesagten Soho Beach House in Mid-Beach mit, von wo aus man das Zelt überblicken kann, in dem White Cube früher seine berühmte jährliche Party veranstaltete. Es schien dort unten ruhig zu sein, als wäre nichts los. Ich war froh, nach einer einstündigen Taxifahrt im dichten Verkehr im Soho House anzukommen. Es war kurz nach 19 Uhr, als ich dort ankam, und ich stellte mich auf eine lange Wartezeit ein, aber – oh Wunder! – es gab keine Warteschlangen. Ich kam problemlos rein. Cecconis Restaurant und der Pool waren unheimlich leer. Wo waren alle?“ Die üblichen Erfolgsmeldungen der Galerien setzt Arun Khakar bei Artsy ins Verhältnis.