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Wie sich die Tefaf in Maastricht im Kunstmarkt behauptet, beschreibt Scott Reyburn in der New York Times: „Die wohl größte Herausforderung für die TEFAF ist jedoch die Tatsache, dass das Pendel des Sammlergeschmacks in den letzten Jahren entschieden in Richtung zeitgenössische Kunst ausschlägt und damit Druck auf Messen mit historischem Schwerpunkt wie Masterpiece in London und die New Yorker Schwestermesse der TEFAF ausübt, die beide geschlossen wurden. Was bedeutet das für die TEFAF Maastricht, die letzte wirklich internationale Messe, deren traditionelle Stärke das Material vor dem 20. Jahrhundert ist?“
Dem Kunsthandwerk und den Alten Meistern widmet Brita Sachs ihren Rundgang über die Tefaf für die FAZ: „Der Gang durch die Halle gleicht einem atemraubenden Ausflug zu Kunst aus aller Herren Ländern und Kultur vieler Epochen. Von antiken über alte meister geht es bis zum Design, das sich mithilfe von KI fast selbst entwirft. mit diesem angebot ragt die TEFAF selbstbewusst aus einer Messelandschaft, die ihr Programm mit dem Argument, alte Kunst tue sich zunehmend schwer, weitgehend auf moderne und neueste Kunst aus[ge]richtet hat. Sicher, der Altmeistermarkt ist etwas für Kenner und Liebhaber. Die aber werden in Maastricht fündig".
Mit einem halben Dutzend Aussteller der Tefaf hat Marcus Woeller für Die Welt vom 12. März gesprochen. Die Pariser Händlerin Laura Kugel erklärt ihm unter anderem den Unterschied zwischen Galerie und Auktion: „ Unsere Kunden wissen, welche Art von Kunst wir mögen. Sie vertrauen uns und hören auf unsere Empfehlungen. Wenn ich jemandem sage, dass wir das perfekte Objekt für ihn gefunden haben, wird er es sich ansehen wollen. Wir können zudem Sammlungen als Sets verkaufen, während sie bei Versteigerungen Los für Los aufgeteilt werden. Auktionshäuser tragen nichts zur Geschmacksbildung bei.“
Den aufwendigen Auswahlprozess der Tefaf erklärt Susanne Schreiber im Handelsblatt: „Im Einsatz sind nicht weniger als 200 Jurymitglieder von 115 Institutionen aus der ganzen Welt. Die Expertinnen und Experten für 30 fein ausdifferenzierte Sammelgebiete leuchten jede Rarität aus und prüfen sie auf ihre Echtheit hin – in Abwesenheit der Kunsthändler. So viel Aufwand für die Authentizität betreibt sonst kein Messeveranstalter. Kunstwerke, die das machtvolle 'Vetting Committee' herauszieht, dürfen nicht mehr auf der Tefaf ausgestellt und verkauft werden. Doch beim peinlichen Bann durch die Jury bleibt es nicht. Er hat auch Konsequenzen für die Zukunft.“
Auf die kenner- und wissenschaftliche Überprüfung ihrer Exponate hält die Tefaf große Stücke. Ein ehemaliges Jurymitglied ist laut Francis Allitt von der Antiques Trades Gazette gegenüber jedoch nicht so begeistert: "Yannick Chastang, ein Möbelrestaurator aus Kent, hat in einem Instagram-Post öffentlich mit der Messe gebrochen. Als Gründe nannte er die übermäßige Restaurierung von Objekten durch Händler, die Nichteinhaltung von Überprüfungsentscheidungen, die Vernachlässigung der Entwicklung in der Wissenschaft und der wissenschaftlichen Erforschung der dekorativen Künste sowie die Missachtung von Vorschriften, einschließlich der CITES-Bestimmungen. Er sagte in seinem Posting: 'Als ich mit dem Vetting begann, lautete der Auftrag, 'die Interessen der Kunden zu schützen'. In letzter Zeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass Prüfungsentscheidungen übergangen oder ignoriert wurden, und ich werde mich an solchen Praktiken nicht beteiligen.'"
Ich war für das Handelsblatt und Artmagazine in Maastricht.
Wie sich Frauen im Kunstmarkt schlagen, untersuchen Casey Lesser, Ayanna Dozier sowie Arun Kakar und Casey Lesser bei Artsy. Artsy verarbeitet dabei wie gewohnt Auktionsdaten, es geht also um den – zumindest in den USA – Spekulationsmarkt.
Art Lending scheint (wieder einmal) zu boomen, hat Georgina Adam für das Art Newspaper herausgefunden: „Es gibt zwei Hauptgruppen von Akteuren: spezialisierte Kreditgeber, die Kunst und andere Vermögenswerte beleihen, und Banken, die als Teil ihrer Dienstleistung Kredite an ihre Kunden vergeben, wobei deren Kunst und andere Vermögenswerte als Sicherheiten dienen. Sotheby's Financial Servicesgehört zur ersten Kategorie. Quellen zufolge beläuft sich das Gesamtportfolio an Kunstkrediten auf rund 1 Milliarde US-Dollar und soll zwischen 2021 und 2022 um 50 % wachsen. Selbst wenn man berücksichtigt, dass 2021 ein schwieriges Jahr ist, ist das beeindruckend. Und das Unternehmen kurbelt sein Geschäft an, indem es High-End-Käufern bei Auktionen mit einem Wert von mehr als 2 Mio. USD einen Sofortkredit in Höhe von 50 % des Zuschlagspreises anbietet. 'Vom Antrag bis zur Finanzierung in 30 Tagen', wirbt das Unternehmen.“
Die Unterschiede in Ton und Sache zwischen Noah Horowitz und seinem Vorgänger werden im Gespräch mit Ursula Scheer für die FAZ vom 11. März deutlich. Nebenbei enthält das Interview eine Stellenanzeige: „Ich möchte unser Geschäft gemeinschaftlich führen und sicherstellen, dass neue Leute sich mit ihren Ideen einbringen. Das fängt damit an, dass Vincenzo de Bellis seine neu geschaffene Position als Direktor für Messen und Ausstellungsplattformen voll übernehmen kann. In dieser Funktion orchestriert er alle vier Art-Basel-Messen auf globaler Ebene, was eine gewaltige Aufgabe ist. In der Leitungsebene unter Vincenzo haben wir schon Direktoren für die messen in Hongkong und Paris ernannt. Und wir hoffen, dass wir bis zum Sommer auch die Positionen der Direktoren für Basel und Miami Beach besetzt haben. Alle Führungskräfte sollen ihre eigenen Visionen entwickeln können.“
Der Salvator Mundi und seine Spießgesellen beschäftigen weiterhin Gerichte und Anwälte, weiß Ursula Scheer in der FAZ: „In der aktuellen Klage beschuldigen Rybolowlews Anwälte Sotheby’s nun, Bouvier in fünfzehn Fällen 'geholfen und ihn dabei begünstigt' zu haben, den Oligarchen bei der Vermittlung überteuerter Bilder zu betrügen. [...] Insgesamt geht es immer noch um einen mutmaßlichen Schaden von 200 Millionen Dollar – und letztlich die Beziehung Bouviers zu dem Unternehmen, mit dem er der Klage nach mehr als achthundert Transaktionen abwickelte, und zu führenden Mitarbeitern der Abteilung für Privatverkäufe wie etwa Samuel Valette. Dass Rybolowlew, der mit dem Weiterverkauf des 'Salvator Mundi' übrigens einen Schnitt von 300 Millionen Dollar machte, betrogen wurde, stellt Sotheby’s nicht in Abrede, verneint aber entschieden jegliches Wissen um und folglich jedweden Anteil an Bouviers Vorgehen.“ Da ist wohl tatsächlich eine Mediation nötig.
Als "hellwach und berührbar" beschreibt Christiane Meixner im Tagesspiegel die Kollegin Gabriela Walde, die letzte Woche verstorben ist.