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Kobels Kunstwoche

Sinead Farry, St Patrick’s Day 2022, frei via creativesforukraine.com
Sinead Farry, St Patrick’s Day 2022, frei via creativesforukraine.com
Stefan Kobel

Stefan Kobel

Kobels Kunstwoche 14 2022

Die Hilfsinitiativen ukrainischer Galerien stellt Anna Brady im Art Newspaper vor. Auf eine hochkarätig bestückte Benefiz-Auktion des Rotary-Clubs Düsseldorf-Pempelfort am 8. April weist Werner Remm bei Artmagazine hin. Die Versteigerung von Werken aus der Sammlung Essl habe 280.000 Euro erlöst, meldet er an gleicher Stelle. Die Künstler der Wiener Secession haben in großem Umfang Werke für eine Online-Auktion des Dorotheums am 12. April zugunsten von Ärzte ohne Grenzen gestiftet. Der PDF-Katalog (!) kann hier eingesehen werden. Zum Mitbieten ist eine rechtzeitige Registrierung notwendig.

Nur eine knappe Meldung in der FAZ ist Ursula Scheer der Art Market Report von Clare McAndrew für Art Basel und UBS online wert. Mehr ins Detail geht ihre Analyse in der Druckausgabe vom 2. April: "An Kapital und Kauflust mangelt es den Wohlhabenden nicht: Die durchschnittlichen Ausgaben der für den Bericht befragten Sammler haben sich zwischen 2020 und 2021 fast verdoppelt und erreichten 274000 Dollar. Am meisten geben durchschnittlich die Babyboomer aus: 346000 Dollar. Doch wo lebt die Mehrheit der potentiell auf dem Kunstmarkt aktiven Superreichen? Wieder stehen die Vereinigten Staaten an erster Stelle (28 Prozent der Milliardäre) vor China (23 Prozent, Tendenz stark steigend), gefolgt mit je fünf Prozent von Indien, Deutschland – und Russland. Das setzt die Tragweite der Sanktionen gegen russische Personen und Institutionen in Perspektive." Eine ausführliche Zudammenfassung bietet Eileen Kinsella bei Artnet. Für das Handelsblatt fasse ich die Ergebnisse zusammen.

Auf ein Jahr NFT-Boom, seine Auswüchse und Chancen, blickt Christof Habres in der Wiener Zeitung zurück: "'Wäre das Kuss-Brimborium ein IPO – die erste Aktienplatzierung eines Unternehmens – gewesen', konstatiert ein Kunstsammler und ehemaliger Investmentmanager, 'wäre es als veritabler Misserfolg zu verbuchen. Es gibt keinen Markt für die Kacheln und daher besteht die Gefahr, dass sie zum Ladenhüter im Metaverse-Souvenir-Shop verkommen', formuliert er spitzzüngig."

Wer hätte das gedacht?! Der NFT-Handel ist potentiell viel anfälliger für Geldwäsche als der traditionelle Kunstmarkt, hat Olga Kronsteiner für den Standard aus Wien herausgefunden: "Denn Kriminelle könnten hier selbst Geld waschen: indem sie ein NFT kaufen, es dann an sich selbst mit verschiedenen digitalen Konten weitergeben, um eine Aufzeichnung der Verkäufe auf der Blockchain zu erstellen, bevor sie es an einen ahnungslosen Käufer verkaufen und am anderen Ende wieder sauber herauskommen. [...] Werden die Transaktionen in schneller Abfolge durchgeführt, seien zeitnahe Due-Diligence-Prüfungen kaum oder gar nicht mehr möglich. Statt den allgemeinen Kunstmarkt zu regulieren, könnten die US-Behörden demnächst wohl jene NFT-Schachereien ins Visier nehmen, bei denen die Identität der Käufer und Verkäufer im Dunkeln bleiben."

Rakuten, Japans größte Internetbank und so etwas wie Japans Amazon, kündigt die Eröffnung eines in seine Plattform integrierten NFT-Marktplatzes an.

Welche Groß- und Mega-Galerien Kryptowährungen akzeptieren und welche nicht, hat Shanti Escalante-De Mattei für Artnews recherchiert.

Mit Fairchain stellt Annie Armstrong bei Artnet einen Blockchain-basierten Marktplatz für Kunstwerke aller Art (physisch oder digital) vor, der Flipping erschweren und Diskretion sichern soll.

Sotheby's hat laut Erik Larson von Bloomberg Ärger mit der New Yorker Staatsanwaltschaft. Das Auktionshaus soll reichen Kunden bei der Umgehung von Verkaufssteuern geholfen haben.

Das teuerste Stillleben der Welt bleibt möglicherweise in Frankreich. Der Pariser Louvre wolle sein Vorkaufsrecht auf das gerade zum Rekordpreis von 24,3 Millionen Euro bei Artcurial versteigerte Gemälde "Korb mit Erdbeeren" Jean Siméon Chardin ausüben, meldet Vincent Noce im Art Newspaper.

Einen überraschenden Personalwechsel bei Christie's vermeldet Susanne Schreiber im Handelsblatt: "Dirk Boll verlässt seinen Posten als Präsident von Christie’s für Europa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA). Und doch bleibt der 51-jährige Jurist dem Auktionshaus treu, in dem er 1998 anfing. Ab 4. April wird Boll seine Expertise als strategischer Vordenker in der wichtigsten Abteilung einbringen: in der für die Kunst des 20./21. Jahrhunderts. Solch einen Wechsel aus der Verwaltung in die 'Senior Leadership' der Kunstexperten hat es zuvor noch nicht gegeben. Er gehe, wie der engagierte Professor für Kunstmanagement an der Uni Hamburg dem Handelsblatt sagt, von ihm selbst aus. Bolls Nachfolgerin als eine von drei Präsident:innen um CEO Guillaume Cerutti wird Anthea Peers." Die wiederum leitet im Unternehmen bisher die immer wichtiger werdende Sparte Private Sales.

Zwei der größten Kunstberatungsunternehmen, The Fine Art Group (Ex-Fine Art Fund) und Schwartzman& haben eine weitreichende Kooperation vereinbart, hat Sarah Douglas für Artnews erfahren.

Den Tod der Londoner Sammlerin und Mäzenin Delfina Entrecanales im Alter von 94 Jahren meldet Wallace Ludel im Art Newspaper.

1. April war auch noch. Aus diesem Anlass lässt das Architekturportal Baunetz Elon Musk das Berliner ICC erwerben, während das Art Newspaper ihn HUO - ohne diesen beim Namen zu nennen - auf den Mars schießen lässt, um dort die ersten Weltraum-Ausstellungen zu kuratieren. Ein ganz sympathisches Projekt eigentlich. Neben dem Fallschirm und dem Hubschrauber hätte Leonardo da Vinci auch das Furzkissen erfunden, pennälert Pac Pobric bei Artnet.

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung