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Den Wohlfühlfaktor der Art Düsseldorf hebt Georg Imdahl in der FAZ hervor: „Schwer zu toppen ist tatsächlich der Wohlfühlfaktor im ehemaligen Stahlwerk der Böhlerhallen mit ihrem Tageslicht. Ein Händler aus Düsseldorf bemüht nicht nur Lokalpatriotismus, wenn er die Art Düsseldorf als die zweitschönste Messe nach der Paris+ im Grand Palais Éphémère bezeichnet. Jetzt, da alles ökonomisch etwas ernster wird, soll sie den Beweis antreten, dass Erfolg in einem insgesamt schwächelnden Markt – und nach dem Wegfall der Subventionen in der Pandemie – möglich ist. Viele der 106 Teilnehmer mit überschaubarem Auslandsanteil wollen das aus nachvollziehbaren Gründen mit Malerei bewerkstelligen. Die fällt häufig ansprechend, nicht aber bahnbrechend aus.“ Wohlwollend blickt Silke Hohmann für Monopol auf die Messe: „Ob die Saat aufgeht? Bei Reinisch Contemporary steht eine mannshohe Löwenzahnpflanze aus Keramik. Man kennt sie – größere Exemplare stehen seit Jahren unweit von Düsseldorf vor dem Kölner Dom (aktuell eingerüstet). Thomas Stimm macht sie seit den 1990er-Jahren, die Galerie bietet das anschlussfähige Gewächs auch als gerahmte Lackmalereien an. Was irgendwann abhebt, was am Boden bleibt, ist auf Messen immer auch ein bisschen Glück, Spekulation und Bauchgefühl. Das ist auf der Art Düsseldorf nicht anders – alles ist möglich, der Nährboden ist ja traditionell ertragreich. Und manchmal muss man einfach ein bisschen pusten, damit was fliegt.“ Die Hoffnung auf ein Anziehen der Nachfrage möchte Christiane Meixner im Tagesspiegel nicht aufgeben: „Große Gesten markieren die Skulpturenplätze mit Werken von Andreas Schmitten (Schönewald Fine Arts) oder Eva Koťátková (Galerie Meyer Riegger), die auf der Biennale von Venedig dieses Jahr den tschechischen Pavillon verantwortet. Die Nachfrage für solche Präsentationen auf der Messe ist gestiegen und zeigt, dass Sammler und Sammlerinnen mehr auszugeben bereit sind. Das ist nötig, denn die bis 2023 wirksamen Coronahilfen für die Messe-Präsenz von Galerien sind passé, die Standmieten wieder auf altem Niveau.“ Sebastian C. Strenger enthusiasmiert sich bei Kunstforum bis zur Unlesbarkeit: „Heute steht die Messe besser dar, als ihre bei internationalen Händlern in Ungnade gefallene rheinische Schwester in ihrer vergangenen Ausgabe in Köln: Eben nicht geschrumpft, weit weniger international und mit ausbleibenden Umsätzen. Im Vergleich der beiden Rheinlandmessen trumpfte die Art Düsseldorf nach einer Zunahme an Teilnehmer*innen bereits um rund 15 Prozent (2023) auf und erhöht in diesem Jahr nochmal um weitere 10 Prozent auf insgesamt 105 Aussteller*innen. Damit ist Köln mit zuletzt rund 170 Aussteller*innen längst nicht mehr doppelt so groß. Und auch das respektable Teilnehmer*innenfeld kann sich mit Neu-Zugängen sehen lassen. Etwa mit Galerien wie Carolina Nitsch aus New York mit Tschabalala und Darstellungen schwarzer Identität sowie Steve Turner aus Los Angeles mit Interpretationen von Manet des chinesisch-irischen Malers Jingze Du.“ Ich war für das Handelsblatt und Artmagazine in Düsseldorf.
Die anscheinend erste bombig laufende Kunstmesse dieses Jahres hat Eva Komarek für Parnass in Mailand besucht: „Das Wetter in Mailand während der Messe für zeitgenössische Kunst, miart, war genauso strahlend wie die Gesichter vieler Aussteller. In einem wirtschaftlich schwierigen Kunstmarkt brummte das Geschäft schon bei der Preview. 'Die Verkäufe am ersten Tag haben unsere Erwartungen übertroffen', sagt Nicola Ricciardi, künstlerischer Leiter der Messe. 'Der beste Indikator, wie das Geschäft auf der Messe läuft, sind die Anrufe, die ich am ersten Tag von den Galerien bekomme. Diesmal hat das Handy so gut wie nie geläutet', scherzt er.“
Den üblichen zehn besten Ständen stellt Tessa Solomon bei Artnews eine kurze Einordnung der Expo Chicago voran: „Dies ist die erste Ausgabe der Expo unter der Leitung von Frieze, die die Veranstaltung zusammen mit der Armory Show im Jahr 2023 übernommen hat. Tony Karman, EXPO-Direktor, erklärte gegenüber ARTnews, dass das neue Management nur zu weiteren Verbesserungen geführt hat. Die Messe hat ein neues Layout und die Sonderbereiche - Exposure, In/Situ und Profile - wurden besser in die Hauptausstellung integriert. Rund 170 Galerien haben sich in diesem Jahr versammelt, darunter die Erstteilnehmer Labor (Mexiko) und Hannah Traore Gallery (New York) sowie erstklassige Unternehmen aus der Windy City, wie Galeria Nara Roesler und Vielmetter Los Angeles.“ Hannah Edgar berichtet im Art Newspaper ausführlicher: „Seit ihrem Start als Art Chicago im Jahr 1980 hat sich die Expo Chicago zu einem eigenen lokalen Monument entwickelt. Zur Erleichterung der langjährigen Besucher scheinen die Eingriffe der Frieze bisher jedoch minimal und sogar - in der Tendenz- positiv zu sein. 'Vieles von dem, was ich tue und getan habe, hat sich überhaupt nicht verändert', sagt Karman über die Planung der diesjährigen Messe.“ Die besondere Atmosphäre der Messe auch unter dem neuen Eigentümer Frieze betont Maxwell Rabb bei Artsy: „Als die Eröffnungsglocke zur Mittagszeit läutete, war ein Aspekt, der diese Einstellung des Mittleren Westens vielleicht kennzeichnete, ein ruhigerer, gemäßigterer Enthusiasmus unter den VIPs im Vergleich zu der frenetischeren Energie einiger anderer Messen. Diese Offenheit erstreckt sich auch auf die Preisgestaltung, was für neue Sammlerinnen und Sammler sehr attraktiv ist.“
Die Nada werde in Paris ihren dritten Standort nach Miami und New York parallel zur Paris+ par Art Basel eröffnen, meldet Maximilíano Durón bei Artnews.
Die Kunden von Christie's können zukünftig in bestimmten Auktionen auf Pump kaufen, meldet Daniel Cassady bei Artnews: „Um die Initiative nutzen zu können, müssen die Sammler zunächst von Art Money zugelassen werden. Dazu müssen sie einen Kreditbetrag wählen, gefolgt von einer weichen Kreditprüfung. Nach der Genehmigung lädt der Bieter, der den Zuschlag erhält, seine Rechnung von Christie's bei Art Money hoch und nimmt das Kaufangebot an. Dann werden das Auktionshaus und der Einlieferer bezahlt, das Werk wird geliefert und die Ratenzahlungen beginnen.“ Bisher bestand das Geschäftsmodell von artmoney vor allem in zinsfreien Krediten für Kunstkäufe bei Partnergalerien, die für den Service zehn Prozent der Kaufsumme an das Unternehmen abführen. Die Liste der knapp 2000 Galerien vermittelt den Eindruck, dass bei ihnen gekaufte Kunst nur schwerlich als Sicherheit für einen Kredit dienen kann.
In der aktuellen Flaute werde der Ruf nach niedrigeren Preisen für Kunst lauter, beobachtet Katya Kazakina bei Artnet. Doch sei das gar nicht so einfach: „Wie man die Preise auf dem Primärmarkt auf sichere und nachhaltige Weise senken kann, ist ein Rätsel, das noch nicht gelöst ist. Mehrere Händler sagten mir, dass sie nicht grundsätzlich dagegen sind, aber sie sind sich nicht sicher, wie Sammler und Künstler reagieren würden. Im Moment bieten sie nur Rabatte an. Einige meinten, dass der Künstlermarkt durch die Umstellung auf kleinere Formate oder andere Medien neu gestaltet werden könnte. Anstatt großformatige Leinwände zu malen, könnte sich ein Künstler zum Beispiel auf Arbeiten auf Papier konzentrieren. [...] 'Es gibt keinen Druck, die Gemälde zu produzieren, die jeder haben will', sagte Sarah Gavlak, die Inhaberin der Gavlak Galerie in Los Angeles und Palm Beach. 'Ich würde einen Künstler in meinem Programm ermutigen, zu experimentieren. Mach ein Druckprojekt. Was hast du zu verlieren?'“
Die Auktionen von Sotheby's in Hongkong seien als Reinfall zu werten, urteilt Karen K. Ho bei Artnews: „Um es ganz offen zu sagen: Die Auktionen The Now, Modern Day und Contemporary Day waren gescheiterte Flipping-Versuche. Zwei der Lose mit dem höchsten Schätzwert wurden zurückgezogen: Nicolas Partys Stillleben (2017) und KAWS' Untitled (Calvin Klein) (2000). Letzteres Werk wurde von dem Modedesigner und Unternehmer Marc Eckō an Sotheby's übergeben, nachdem er es direkt von KAWS erworben hatte. Werke von Avery Singer, Nicole Eisenman, Elizabeth Peyton, Joyce Pensato und Njideka Akunyili Crosby, die in den letzten fünf Jahren auf einer Auktion angeboten wurden, konnten ebenfalls nicht verkauft werden.“
Chinas Reiche werden jünger und den Kunstmarkt verändern, zieht Mia Castogne als Erkenntnis aus einer Tagung der Bank HSBC in der staatseigenen South China Morning Post: „Die Vermögenden Chinas werden auch immer jünger: Der Anteil der unter 40-Jährigen an den HNWIs steigt von 29 Prozent im Jahr 2019 auf 49 Prozent im Jahr 2023, so der China Private Wealth Report der China Merchant Bank. Gleichzeitig haben technikaffine Kunstliebhaber und digitale Technologien den Kunstmarkt verändert und ihn für Sammler zugänglicher und zugänglicher gemacht, so Francis Belin, der Präsident von Christie's Asia-Pacific, der auf demselben Podium sprach.“
Ausgerechnet Malta, der korruptionsfreie Hort der Demokratie und seine neue Biennale sollen der von westlicher (und besonders deutscher) Zensur gebeutelten Kunst neue Freiräume eröffnen, glaubt Emily Watlington bei Art in America: „Die Malta Biennale ist keine Ausstellung mit einem großen kuratorischen Thema, die eine große Aussage darüber macht, was Kunst ist oder sein könnte oder sein sollte. Aber sie ist eine Plattform, die ganz klar an Künstler und ihre Visionen glaubt - etwas, das in einer Welt, die von Künstlern immer mehr verlangt, eine Rolle im Sinne von Soft Power und Geldwäsche zu spielen, dringend gebraucht wird.“
Eine neue Methode zur fälschungssicheren Erstellung von Passwörtern oder Kennzeichnung von Kunstwerken hat die ETH Zürich laut einer Pressemitteilung zum Patent angemeldet: „Weil die Nutzung der Methode spezialisierte Laborinfrastruktur benötigt, sehen die Wissenschaftler:innen die Anwendung der Passwortüberprüfung derzeit vor allem bei hoch schützenswerten Gütern oder beim Zugang zu Gebäuden mit restriktiven Zutrittsregelungen. Bevor die Technologie auch in der breiten Gesellschaft zur Überprüfung von Passwörtern eingesetzt werden kann, müsste insbesondere die DNA-Sequenzierung einfacher werden.Schon etwas ausgereifter ist die Idee, die Technologie zur fälschungssicheren Zertifizierung von Kunstwerken zu nutzen.“
Mit ihren hartnäckigen Recherchen zu Gustav Klimts Bildnis Fräulein Lieser treibt Olga Kronsteiner das Wiener Auktionshaus Kinsky im Standard weiterhin vor sich her.
Hilde Lynn Helphenstein hat einen anscheinend sehr teuren Verlobungsring geschenkt bekommen.