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Die Geschichte von der langen Beziehung zwischen der Biennale di Venezia und dem Geld erzählt Georgina Adams in der Financial Times: "In der Theorie nicht-kommerziell, hat sich die Biennale zunehmend zur Verkaufsausstellung entwickelt, un dnicht nur bei den Off-Events. So ziemlich jeder Galerist ab einem bestimmten Level wir diesen Monat in Venedig präsent sein - einige auf Yachten am Molo; untergebracht in Hotels oder Apartments die anderen. Sie werden sowohl Sammler und Kuratoren umgarnen, als auch sich um ihre Künstler kümmern, während sie Handel abschließen über viele der auf der Eröffnung gezeigten Werke." Dabei sei die jetzige Form der Kommerzialisierung letztlich eine Folge der Aufgabe des ursprünglichen Konzepts der Biennale als Verkaufsausstellung, da die Organisatoren jetzt auf die Unterstützung von Galerien und Sponsoren angewiesen seien.
Den Marktkarrieren von Künstlern, die auf der Whitney Biennale ausgestellt haben, ist James Tarny für Bloomberg nachgegangen. Und siehe da: Es scheint zu wirken!
Griechische Künstler verkaufen sich gut, allerdings nicht in Griechenland und Deutschland, stellt Konstantin Alexiou bei seiner Bestandsaufnahme des griechischen Primärmarkts für das Handelsblatt vom 5. Mai fest. Einige wenige griechische Galerien mit internationalem Netzwerk seien "nicht die Leidtragenden des kollabierten griechischen Markts, der traf die jungen Galerien - alle, die international wenig verkauft haben. Viele mussten schließen."
Die Auf und Abs der großen Auktionshäuser in den letzten Jahren möchte Nate Freeman für Artnews in einem großen Epos erzählen. Heraus kommt eine Heldengeschichte von titanischen Versteigerern und olympischen Multimillionen Dollar-Leindwänden.
Wo viel Geld im Spiel ist, ist Betrug nicht weit. Den Fälschungsmarkt von Amedeo Modigliani hat Milton Esterow für Vanity Fair aufwendig recherchiert.
Die Frieze London und anfänglich auch ihr Ableger in New York standen ursprünglich für jeweils in den letzten Jahren entstandene Kunst. Mittlerweile wird das Geld auf Randalls Island zunehmend mit Kunst des 20. Jahrhunderts verdient. Niana Siegal macht sich einen Spaß daraus, für die New York Times alte Aussagen der Messedirektorin Victoria Siddall zum Profil der Messe mit dem Ist-Zustand abzugleichen.
Gerade im Vergleich mit der zeitgleich stattfindenden Tefaf sehe die Frieze ziemlich alt aus, urteilt Gesine Borcherdt in DIE WELT vom 7. Mai: "Ansonsten herrscht nur ein zugiges Durcheinander von Gegenwartskunst - und die sieht angesichts der sorgsam kuratierten Tefaf ziemlich alt aus. Wo man dort auf Werke mit Anspruch und Potenzial setzt, erscheint die Kunst auf der Frieze wie das Zubehör einer launigen Betriebsfeier." Von der Maastricht-Tochter schwärmt sie hingegen in DIE WELT: "Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Warteliste fürs nächste Frühjahr rasant wächst und mehr zeitgenössische Galerien mit Secondary-Market-Geschäften anzieht, denen ein jüngeres Messeumfeld vielleicht bald zu beliebig und anspruchslos erscheint. Die Tefaf setzt Maßstäbe - auch in der Gegenwart."
Barbara Kutscher hat für das Handelsblatt vom 5. Mai ebenfalls beide Messen besucht und macht bei ihnen den Trend zur sicheren Bank aus. Vor allem die Frieze wird von ihr mit mehrdeutigem Lob bedacht: "Eigentlich versteht sich die schon im sechsten Jahr stattfindende Messe als quicklebendiger Ort, wo Künstlerkarrieren gemacht werden. Aber auch hier trägt man dem zum Konservativen tendierenden Sammlergeschmack Rechnung. Die sichere Bank der Blue-Chip-Kunst wurde verstärkt, und der sehr erfolgreiche Sektor 'Spotlight', der unterbewertete Kunst ab 1960 ins Gedächtnis ruft, wurde von zuletzt 21 auf 31 Stände erweitert. Überraschend ist aber der Zuzug von drei internationalen Tribal-Art-Händlern, die das alles zu einer Miniaturausgabe von 'Frieze Masters' abrunden."
Einen meinungs- und erkenntnisfreien Rundgang über beide Veranstaltungen hat Andrea Köhler für die NZZ absolviert. Völlig rätselhaft bleibt ihre Entdeckung: "Unter all dem Erwartbaren gibt es auch manches, das nicht nur das professionelle Sammlerherz höher schlagen lässt: zwei kleine Richter für jeweils 995 000 Dollar etwa oder einen Sean Scully für 665 000 Dollar bei Richard Green."
Paukenschlag in Berlin, mal wieder: Die Familie Bastian will ihr Chipperfield-Haus am Kupfergraben nun doch nicht der Stiftung Preußischer Kulturbesitz schenken, meldet Susanne Schreiber im Handelsblatt: "Aus dem großherzigen Geschenk wurde diese Woche allerdings ein Scherbenhaufen, der neben Ärger und Schmach auch Planungs- und Anwaltskosten produziert haben dürfte. Denn die Familie Bastian hat die Schenkung kurz vor der Unterzeichnung der Verträge zurückgezogen."
Einen eleganten Weg, Museen beim Kauf von Kunst konkurrenzfähig zu halten, hat Großbritannien gefunden, berichtet Anastasia Tennant in Apollo. Gegenüber normalen Verkäufen würden Verkäufer und Museum steuerlich bessergestellt. Dadurch könnten die Institutionen mit dem selben Mitteleinsatz mehr bieten als private Konkurrenz und der Verkäufer müsse auf die Einnahmen weniger Steuern bezahlen.
Die Legislative hat der Exekutive in den USA einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Streichung der Mittel für das National Endwoment for the Arts NEA durch die Hintertür zurückgenommen, berichtet David Lauter in der LA Times.
Marc Spiegler wiederholt für Rose-Maria Gropp in der FAZ vom 6. Mai die Pressemitteilungen seines Hauses der letzten Monate und erklärt zum Standort Deutschland: "Ich denke, es ist in erster Linie eine Frage der Qualität. Gute Messen sind für einen gesunden Kunstmarkt sehr wichtig, da sie neue regionale Sammler in den Markt integrieren. In Deutschland gibt es eine sehr starke Kunstsammlerszene, besonders im Rheinland, und somit einen Markt für eben gute Messen. Wie viele Messen Deutschland verträgt, kann ich daher so nicht sagen. Wir werden es sehen."
Jetzt ist es fix: Francesca von Habsburg und ihre TBA-Stiftung verlassen Wien. Sie gehe nach London, ihre Sammlung nach Prag, berichtet Sabine B. Vogel in der Presse.