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Die Halbjahreszahlen von Christie's und Sotheby's hat Anne Reimer für die FAZ vom 19. August analysiert. Demnach zeichnet sich eine Trendwende bei den Geschäftsmodellen der beiden Rivalen ab: "Bei Sotheby's heißt die Agenda: Kosten sparen, Abläufe optimieren, Investitionen in Wachstumsbereiche, Kürzungen bei stagnierenden Abteilungen. Tad Smith will 'Effizienz' und 'Produktivität' verbessern - und zu diesem Zweck noch mehr Datenanalyse, 'Standardisierung' und 'Automatisierung' einsetzen. Besonders die Bereiche Juwelen, Uhren, Handtaschen und Wein versprechen, neben der Beratung, Zugewinne. Bei Christie's engagierten sich bei ebendiesen Luxusgütern 29 Prozent aller neuen Käufer. Von dort weht der warme Wind für das Modell Auktionshaus des 21. Jahrhunderts."
Gerade im hochpreisigen Bereich stellen sogenannte Deadbeats jedoch ein Problem für Auktionshäuser dar, wenn ein Interessent zwar Objekte ersteigert, aber anschließend nicht bezahlen will. Peter Dittmar listet in der ZEIT vom 17. August einige spektakuläre Fälle auf. Besonders beliebt sei diese Praxis bei chinesischen Bietern: "Rechtlich sind die Ersteigerer allerdings an den Zuschlag gebunden. Sie müssen den Preis zahlen und das Aufgeld, also die Gebühr für den Auktionator, oder Schadensersatz leisten. Schwieriger ist es jedoch, solche Forderungen auch praktisch durchzusetzen. Deshalb fordern die meisten Versteigerer - in Hongkong ebenso wie in den westlichen Hauptstädten - bei anspruchsvolleren chinesischen Objekten mittlerweile Sicherheiten."
Unter anderem seien 24 Millionen Dollar für Gerhard Richters "Düsenjager" bisher noch nicht bezahlt worden, berichtet Isaac Kaplan bei Artsy. Über diesen Betrag habe der chinesische Sammler Zhang Chang dem Auktionshaus Phillips gegenüber eine Garantie abgegebenen, die fällig geworden sei, nachdem das bekannte Gemälde auf der Auktion im vergangenen November keinen Bieter gefunden habe.
Gleichwohl wachse der Umsatz in China selbst, wie eine Studie des chinesischen Auktionatorenverbandes und Artnets festgestellt haben will, die Eva Komarek für die Wiener Presse ausgewertet hat: "Demnach wurden 2016 mit chinesischer Kunst 6,7 Milliarden Dollar weltweit umgesetzt. Das sind um fünf Prozent weniger als im Jahr zuvor - und es ist das dritte Mal in Folge, dass sich der Umsatz reduziert. Interessanterweise ist der Umsatz in Festlandchina im Steigen begriffen. Mit Kunst und Antiquitäten wurden in Festlandchina 4,8 Milliarden Dollar umgesetzt, ein Plus von sieben Prozent. Das ist vor allem dem Topsegment zu verdanken, das rasch wächst. So ist laut Daten der Durchschnittspreis seit 2013 kontinuierlich gestiegen und hat 2016 18.967 Dollar erreicht. Somit verstärkt sich der Trend, dass Chinesen vor allem chinesische Kunst und Antiquitäten kaufen und das wiederum vorrangig in ihrer Heimat." Demnach scheint die lockere Zahlungsmoral vor allem die westlichen Mitbewerber zu treffen: "Dass Festlandchina wiederum für den westlichen Handel nicht so attraktiv ist, mag auch daran liegen, dass die Zahlungsmoral zu wünschen übrig lässt. Laut Studie haben im Vorjahr nur 51 Prozent der Käufer tatsächlich für das Werk, das sie bei einer Auktion ersteigerten, auch bezahlt." Bei Artnet selbst fasst Eileen Kinsella die Ergebnisse zusammen.
Den Designmarkt sieht dieselbe Autorin der Presse hingegen eindeutig im Aufwind: "Eine Studie der Online-Auktionssuchmaschine Barnebys wiederum besagt, dass sich der Designmarkt in den letzten sieben Jahren mehr als verdreifacht hat. Der Umsatz der 15 beliebtesten Designer sei zwischen 2009 und 2016 um 330 Prozent gestiegen. Darunter hätten viele Designer bereits sechsstellige Preise erreicht und seien damit auf einem Niveau mit Kunst. Bei näherer Betrachtung des Zahlenmaterials sieht man aber, dass nicht immer die Preise gestiegen sind, sondern sich der Umsatz aufgrund des größeren Angebots erhöht hat. Zweifellos steigt aber die Nachfrage nach Design."
1,45 Milliarden US-Dollar Umsatz generierten die Bereiche Kunst und Kultur allein in San Francisco, will eine Studie (PDF-Download) herausgefunden haben, Gabriella Angeletti für das Art Newspaper gelesen hat. Fünf Jahre zuvor wären es erst 59,3 Millionen Dollar gewesen. Den Beleg für diese erstaunliche Zahl und eine Erklärung für die explosionsartige Steigerung bleibt die Autorin jedoch schuldig.
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat laut einer Meldung im Art Newspaper von Anna Sansom erstmals eine Strafe wegen kultureller Zerstörung verhängt. Demnach wurde der islamistische Terrorist Ahmad al-Faqi al-Mahdi wegen der Zerstörung in Timbuktu zu einer Geldstrafe von 2,7 Millionen Euro verurteilt. Damit habe das Gericht einen Präzedenzfall geschaffen, der Auswirkungen auf zukünftige Verfahren haben werde.
Die 16 nach der Präsidentenwahl in den USA im Amt verbliebenen Mitglieder des White House Committee on the Arts and Humanities sind geschlossen zurückgetreten. Wie der Blog-/Forums-Hybrid Daily Kos herausgefunden hat, ergeben die Anfangsbuchstaben des Rücktrittsschreibens das Wort "RESIST".