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Auf die Rolle der Turiner Artissima fürs Networking weist Vivienne Chow bei Artnet hin: „Der Schwerpunkt auf kuratierten Ausstellungen spricht nicht nur Branchenvertreter, sondern auch Sammler an. Während asiatische Käufer aufgrund von Reisebeschränkungen nur spärlich vertreten waren, waren viele prominente europäische Namen anwesend. Die elegant gekleidete italienische Großsammlerin Patrizia Sandretto Re Rebaudengo wurde gesehen, wie sie in den frühen Morgenstunden der Messe begeistert Galeristen und Freunde begrüßte, bevor sie sich auf den Weg machte, um die Vorbesichtigung der neuen Ausstellung ihrer Stiftung und ein Galadinner in ihrem Haus vorzubereiten. Lena Baume aus Paris, Jonathan Cheung aus Hongkong, Safia El Malqui aus Monaco - und aus den USA Laurie Ziegler sowie Tony Podesta - gehörten zu den Besuchern des Eröffnungstages.“
In ihrem ersten Bericht von der Artissima tastet sich Ursula Scheer für die FAZ an die italienischen Verhältnisse heran: "Zeichen setzen und handeln – darum geht es auch auf Kunstmessen, und die aus der pandemisch erzwungenen digitalen Versenkung wieder physisch aufgetauchte Artissima hat es sich auf die Fahnen geschrieben: Im fünften Jahr in Folge geleitet von Ilaria Bonacossa, will die kuratierte Messe Szenarien der Zukunft entwerfen und die Vergangenheit befragen."
Ich war für Artmagazine und den Tagesspiegel vom 6. November in Turin.
Wer sich fragt, was die nicht nach Turin geflogenen New Yorker Sammler in der Zwischenzeit kaufen, findet Antworten bei Maximilíano Duróns Liste der besten Stände auf der ADAA Art Show bei Artnews.
Der Augenlust frönt derweil Philipp Meier bei einem Besuch der Fine Arts Paris, der Nachfolgerin der eingegangenen Biennal des Antiquaires, in der NZZ: „Die Besucher drängen sich vor solchen Bildern, um die Fülle an Details möglichst von ganz nahem zu bewundern. Überhaupt zahlreich strömte die kunstsinnige Pariser Gesellschaft an die Eröffnung dieser nun bereits zum vierten Mal stattfindenden Verkaufsschau für Kunst und Antiquitäten unterschiedlichster Sparten. Keine Übersättigung des Sehnervs ist da im Publikum zu spüren, die Nachfrage nach visueller Nahrung dominiert. Ja geradezu eine sensationslüsterne Gier nach Bildstoffen ist auszumachen. Denn was uns alte Kunst zeigen kann, sind oft ganz andere und heute nicht mehr immer allzu vertraute Sehgewohnheiten. Das langweilt nie und ermüdet kaum.“
Als Deutschlands drittgrößter Wirtschaftszweig hat die Kultur- und Kreativwirtschaft eine erschreckend schwache Lobby. Das soll sich jetzt ändern, berichtet Christiane Fricke im Handelsblatt: „Mit der neu gegründeten „Koalition Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland (k3d) will man endlich seinem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gewicht entsprechend wahrgenommen werden und mit einem verlässlichen Ansprechpartner in der Politik rechnen können, und zwar auf Staatssekretärebene. 'Wir wollen nicht mehr 'nur' auf Abteilungsleiterebene Gespräche im Bundeswirtschaftsministerium führen, sondern als echter Wirtschaftsfaktor auf dem Schirm der Spitze eines solchen Ressorts ankommen', fordert die Geschäftsführerin des BVDG auf Nachfrage. […] Im k3d-Bündnis treten die privatwirtschaftlichen Interessenvertreter der Branchen Buch, Design, Kunsthandel, Verlage, Mode, Musik und Konzertveranstalter gemeinsam an“.
Über dieses k3d-Bündnis und die Bedürfnisse der Kunstbranche hat Daniel Völzke mit der Geschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Galerien BVDG Birgit-Maria Sturm für Monopol gesprochen: „Die von mir gerade beschriebenen Online-Runden gingen in der Tat vom Wirtschaftsministerium aus. Da saß niemand vom Kulturressort. Ich habe das immer bedauert. Nun gibt es auch schon eine Schnittstelle zwischen Wirtschafts- und Kulturministerium, nämlich die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft. Dieses Büro wurde gegründet von dem ehemaligen Kulturstaatsminister Bernd Neumann und dem FDP-Politiker Hans-Joachim Otto , der damals Staatsekretär im Wirtschaftsministerium und zuvor Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Medien im Bundestag war. Diese Initiative organisiert einmal im Jahr eine pompöse Veranstaltung in Berlin, da werden Start-ups ausgezeichnet und alle treffen sich. Aber es ist unpolitisch.“
Kolja Reicherts neues Buch über Krypto-Kunst und NFTs bespreche ich im Handelsblatt.
Ein fast so sinnvolles Investment wie NFTs bietet sich mit Kunstmarkt-Reports über den NFT-Markt an, wie ihn ArtTactic auf immerhin 48 Seiten für nur 195 Britische Pfund exklusive Mehrwertsteuer verkauft.
Kunst kommt von Können; käme sie vom Wollen, hieße sie Wulst, lautet ein viel zu wenig verbreitetes Sprichwort. Weder das Bank Austria Kunstforum noch Stefanie Weichselbaum vom Wiener Kurier sind sich zu schade, diesen Unterschied zu ignorieren: "Mit sieben Jahren fing der Düsseldorfer an, erste Bilder zu erschaffen, mit zwölf verkaufte er einige Gemälde an eine örtliche Pizzeria. Sehr schnell wurde er zum 'Wunderkind' ernannt. 'Das war ganz am Anfang und ich bin ehrlich gesagt froh, dass das Wort aus den Medien verschwunden ist und ich heute mehr anerkannt werde für die Kunst, die ich mache, und weniger dafür, wie ich mich präsentiere', erzählt [Leon] Löwentraut dem KURIER."
Die erste Ausstellung in Johann Königs neuer Dependance in Wien vergleicht Nina Schedlmayer für das Handelsblatt mit anderen Wiener Ausstellungen: „Verglichen mit diesen Ansätzen nimmt sich die Schau bei König kuratorisch als bescheiden aus; sie erinnert an bunte Skulpturenansammlungen bei Kunstmessen. Natürlich sind internationale große Namen wie Isa Genzken, Katharina Grosse, Sarah Morris oder Jessica Stockholder versammelt, ebenso wie Vertreterinnen der Wiener Szene, darunter Sonia Leimer und Anne Schneider. Allerdings lässt sich keinerlei Schwerpunkt erkennen über die Aussage hinaus, dass auch Frauen Skulpturen produzieren.“
Das Ende eines Erbstreits beschert der Welt einen ganzen Schwung neuer Zeichnungen von Franz Kafka und ein Werkverzeichnis, das Lothar Müller in der Süddeutschen Zeitung vorstellt: „Gegen den Verweis der Töchter und Erbinnen [von Max Brods Sekretärin Ilse Ester] Hoffes auf die schriftlich doppelt dokumentierte Schenkung gaben die israelischen Gerichte bis hin zur letztinstanzlichen Entscheidung des Obersten Gerichts im August 2016 dem Anspruch der Nationalbibliothek recht. Da die Manuskripte und Briefe Kafkas in einem Banksafe in Zürich lagen, musste die in Israel getroffene Entscheidung in der Schweiz rechtskräftig bestätigt werden. Das geschah im April 2019.“
Den Umgang des Kunsthauses Zürich mit der Vergangenheit der eigenen Sammlung kommentiert jetzt auch Elke Buhr bei Monopol Plus (Paywall): „Auch die Lebensgeschichte des Waffenkönigs Bührle wird ausführlich dokumentiert. Verschleiert wird hier nichts mehr. Aber Konsequenzen aus der Herkunftsgeschichte möchte man auch nicht ziehen. Bührles Strategie, sich als Kunstmäzen ein Image zu geben, das seine Waffengeschäfte überstrahlt, geht auch lange nach seinem Tod noch auf. Heute nennt man es Artwashing. Eine gute Basis für ein Museum des 21. Jahrhunderts sieht anders aus.“
Die Rückgabe von 42 Benin-Bronzen an Nigeria durch das Washingtoner Smithsosian meldet Maximilíano Durón bei Artnews.