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Den neuen Direktor der Artissima in Turin, Luigi Fassi, misst Ursula Scheer in der FAZ an dessen eigenem Anspruch: „Wer durch die Gänge schlendert, an denen 174 Galerien aus 28 Ländern – 74 aus Italien, 21 aus Deutschland und 42 Newcomer – ihre Angebote präsentieren, wird nicht wie andernorts von dekorativen Malerei-Großformaten in starken Farben erschlagen, sondern sieht gerade bei heimischen Ausstellern oft Karges, Graues, naturnah Installiertes bis hin zu spirituell Angehauchtem. Man ist im Land der Arte povera. […] Ist das alles transformativ? Das wäre zu viel verlangt. Aber die Artissima zeigt Bewusstsein dafür, dass blindes Weiter-so keine Option ist, dass Kunst relevant sein muss – und sie zu erwerben mehr ausmacht, als eine Überweisung zu tätigen.“
Ähnliche Eindrücke bringt Silke Hohmann für Monopol aus Turin mit. Mit einer angeblich „mondäneren und globaleren Mailänder Messe Miart“ vergleicht Eva Karcher die Artissima im Tagesspiegel. Dabei waren in Turin 60 Prozent der Aussteller aus dem Ausland, in Mailand waren es zuletzt 30 Prozent. Für das Art Newspaper berichtet Jenny Dogliani. Ich habe die Artissima für das Handelsblatt besucht und für Artmagazine mit ihrem Direktor Luigi Fassi gesprochen.
Ein neuer Bericht zum Sammlerverhalten von Clare McAndrew für die Art Basel und UBS steht zum Download (PDF) bereit. Angelica Villa fasst die ihrer Meinung nach wichtigsten Ergebnisse für Artnews zusammen.
Dass die Art Basel zusammen mit der Luma Foundation ein Blockchain-Ökosystem für die Kunst namens Arcual (PDF) aus der Taufe gehoben hat, scheint unter den einschlägigen Kollegen nur Shanti Escalante-De Mattei von Artnews zu interessieren.
Die Gerüchte um einen möglichen Kauf von Gagosian durch Bernard Arnaults LVMH reißen nicht ab, ändern aber durch den Branchen-Newsletter The Canvas ihre Richtung: „Tatsächlich, so versicherte uns unsere Quelle, wird es nicht einmal eine Investition geben. Stattdessen 'haben Arnault und Larry Gespräche darüber geführt, dass LVMH Gagosian eine Kreditlinie in Höhe von 1 Milliarde Dollar zur Verfügung stellt, damit die Galerie im Wettbewerb mit den Auktionshäusern um wichtige Werke auf dem Sekundärmarkt konkurrenzfähiger ist.'“
Eine eigene Auktionsplattform startet Hauser & Wirth laut einer Pressemitteilung mit einer Versteigerung zugunsten des UNO-Hilfswerks UNHCR. Für Artnet berichtet Eileen Kinsella darüber. Artsy hat auch mal mit Benefiz-Auktionen angefangen.
Durch Tomaten- oder Erbsensuppe und Kartoffelpüree-Attacken auf Kunstwerke bringen Museen in den letzten Wochen stärker in die Medien als die meisten Ausstellungen. Dabei sehen sich die Institutionen ohnehin mit existenziellen Problemen konfrontiert, erinnert Frank Kurzhals im Handelsblatt: „Die Museen sind dadurch zu einem Zentrum der Auseinandersetzung geworden. Wie sehen die Gegenargumente der Angegriffenen aus? Heiligt der Zweck, also das Klima retten zu wollen, die Mittel, den Angriff auf die Künste? In dieser Diskussion ziehen sich die Museen zurück, scheuen die Argumentation, gehen wie selbstverständlich davon aus, dass sie relevant sind. Besonders auffällig ist das bei den Häusern für Bildende Kunst. Dabei sind allenthalben Hiobsbotschaften zu hören. In Nürnberg wird aktuell sogar diskutiert, ob die Kunsthalle geschlossen werden sollte, um Geld zu sparen. Das Gegenargument der Museen ist ein bloßes Echo auf banale ökonomische Argumente.“
Londoner Kulturinstitutionen sehen sich sehen sich laut Lee Cheshire im Art Newspaper mit starken Kürzungen konfrontiert, da die neue Regierung die entsprechenden Gelder in die Regionen umschichte.
Nachdem drei Porzellanobjekte im Wert von zusammen 77 Millionen US-Dollar im Nationalmuseum von Taipeh zu Bruch gegangen waren, soll dessen Direktor versucht haben, die Unfälle zu vertuschen, berichtet Vittoria Benzine bei Artnet.
André Heller hat einen Bilderrahmen mit Versatzstücken von Zeichnungen Jean-Michel Basquiat beklebt und zusammen mit einem echten Werk über eine Wiener Galerie zum Kauf anbieten lassen, hat der Falter (Paywall) in Wien recherchiert. Über die mögliche Strafbarkeit dieses Vorgangs spricht Olga Kronsteiner für den Standard mit ihrem Kollegen und Juristen Jakob Pflügl. Ursula Scheer fasst die Geschichte für die FAZ zusammen.
Im Streit zwischen dem Galeristen Johann König und der ZEIT sorgt eine Entscheidung des Landgerichts Hamburg offenbar für kognitive Dissonanz auf beiden Seiten, die sich jeweils bestätigt sehen. Michael Hanfeld versucht in der FAZ eine Einordnung: „Die Zeitung hatte in einem aufsehenerregenden Artikel über angebliche sexuelle Übergriffe Königs auf mehrere Frauen berichtet. Dies sei der Zeitung nun weitgehend untersagt worden, teilt Königs Anwalt Simon Bergmann mit, das betreffe die 'schwerwiegendsten Vorwürfe', über welche die 'Zeit' geschrieben habe. Die 'Zeit' wiederum gibt auf Anfrage kund, das Landgericht habe einen Beschluss gefasst, der die Berichterstattung 'in entscheidenden Teilen für zulässig hält'. Einzelne Passagen des angegriffenen Textes habe man angepasst oder entfernt. Der Artikel sei mit den entsprechenden Veränderungen weiterhin online.“ Monopol meldet derweil, dass Monica Bonvicini ihre Zusammenarbeit mit der Galerie bis zur Klärung der Vorwürfe ruhen ließe. Das Erscheinen von Königs Biographie in den USA sei vorerst auf Eis gelegt, meldet Alex Greenbegrer bei Artnews.
Wie direkt aus einem James Bond-Film entnommen, wirkt die Geschichte von Dmitri Rybolovlevs griechischer Privatinsel, die Alexandra Bregman im Art Newspaper erzählt: „In den letzten Monaten haben rund 400 einheimische Bauarbeiter unermüdlich an der Entwicklung eines Resorts auf der privaten griechischen Insel Skorpios gearbeitet. Die Insel, die einst von Jacqueline Kennedy Onassis bewohnt wurde, gehört heute dem russischen Oligarchen und Kunstsammler Dmitri Rybolowlew, der seit sieben Jahren in einen der erbittertsten Rechtsstreitigkeiten der Kunstwelt verwickelt ist. Die Arbeiter kommen mit dem Boot aus dem nahe gelegenen Lefkada auf Skorpios an, ihre Handys sind konfisziert, damit sie nichts fotografieren können. Sie werden rund um die Uhr von Sicherheitskameras und Scharfschützen überwacht, um Eindringlinge am Überqueren zu hindern. Ein einziges Kreuzfahrtschiff darf an einem kleinen öffentlichen Strand anlegen, aber nur, wenn die Familie Rybolovlev nicht dort ist.“ Bei James Bond sind die Eigentümer solcher Inseln immer die Bösewichte.