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Frieze New York eröffnet bereits am 2. Mai und führt einen zweiten VIP-Tag ein, meldet Nate Freeman bei Artnews. Nach einem Befreiungsschlag für die schwächelnde Messe auf der einsamen Insel klingt das nicht.
Die Kick Off-Veranstaltung zu Art Basel Cities scheint zum Grottenkick geraten zu sein. Bei allem Bemühen nicht so genau hinzusehen, gelingt es Jan Dalley in der Financial Times trotzdem nicht, in überzeugenden Jubel zu fallen. Fast schon mitleiderregend ist die Durchhalteparole des Projektleiters Patrick Foret: "failure is not an option." Eine Erklärung für die befremdlichen neuen Geschäftsideen der Messe Schweiz könnte die anscheinend dramatische Schieflage der anderen cash cow der MCH Group, die Uhrenmesse Basel World, sein, von der Christian Mersch in der Basellandschaftlichen Zeitung berichtet.
Nicole Berry übernehme die Leitung der Armory Show, nachdem deren Direktor Ben Genocchio wegen sexuellen Fehlverhaltens seinen Posten verliere, schreibt Nate Freeman auf Artnews. Die Vorwürfe im Detail hat Robin Pogrebin für die New York Times recherchiert.
Das gestiegene Niveau sei ein Grund für den Spitzenplatz der Paris Photo unter den Fotomessen, erklärt Ulrich Clewing in der Süddeutschen Zeitung und führt weiter aus: "Das erklärt aber noch nicht den Erfolg der Paris Photo. Dem liegen viele Faktoren zugrunde: Zum einen ist sie die älteste Messe ihrer Art. Zum anderen bietet das Grand Palais einen Rahmen, an den jüngere Konkurrenten wie die Photo London in ihren Zelten im Hof des Somerset House nicht annähernd herankommen. Und drittens ist Paris eben Paris. Hier bleibt man gerne ein paar Tage länger."
Wenn der Reiseredakteur von der Kunstmesse schreibt, hebt er auch schonmal ein x-fach gezeigtes Objekt als Highlight hervor, wie es Freddy Langer in seinem Bericht von der Paris Photo in der FAZ unterläuft, was nicht einmal der Kunstmarktredakteurin aufgefallen zu sein scheint, die dasselbe schon damals marktbekannte Portfolio bereits ein halbes Jahr zuvor aus Basel am Stand einer anderen Galerie bejubelt hatte.
Die Ultra-Reichen werden bis 2026 insgesamt 2,7 Billionen US-Dollar für Kunst ausgegeben haben, entnimmt Sarah P. Hanson für das Art Newspaper dem Deloitte Art & Finance Report. Das ist kein Übertragungsfehler, sondern steht da tatsächlich. Aktuell besäßen allein Superreichen, also die UHNWIs in Abgrenzung zu den normal reichen HNWIs, Kunst für rund 1,6 Billionen Dollar. Wenn diese Summe um gut 100 Milliarden Dollar jährlich steigen soll, muss sich bei einem Gesamtmarkt von aktuell um 50 Milliarden zu einem kräftigen Wachstum noch eine beachtliche Wertsteigerung gesellen.
Die Familie Engelhorn und die von ihr beschenkten Reiss-Engelhorn-Museen sind nach einem Steuer-Skandal 2015/2016 durch die Paradise Papers erneut in die Schlagzeilen geraten. Laut einer dpa-Meldung, nachzulesen unter anderem bei art, wehren sich die Beschenkten, mit einem Argument, das durchaus Unterhaltungswert hat: "Was mir bei der ganzen Diskussion vergessen wird, ist, dass die 25 Millionen Euro der Curt-Engelhorn-Stiftung der Allgemeinheit zugeflossen sind."
Seine jährliche Liste der Top 200 Sammler hat Artnews gerade online gestellt.
Wo die Platzhirsche hinkommen, ist für die Youngster kein Platz mehr - so Sarah Foremans Deutung bei Artsy des Umstands, dass der Junggalerist Leo Xu seine Galerie in Schanghai nach sechs Jahren schließt, um die neue Filiale von David Zwirner dort zu leiten.
Die Beschenkten beschweren sich: Die vier Nominierten für den Preis der Nationalgalerie üben in einem Offenen Brief auf e-fluxx Kritik sowohl an der Inszenierung als auch an der Ausgestaltung des Preises. Sie kritisieren die Betonung von Geschlecht und Herkunft vor Inhalten sowie die selbstbeweihräuchernde Inszenierung der Nominierung und fordern ein Künstlerhonorar für den undotierten Preis. Monopol hat die wichtigsten Passagen übersetzt und zusammengefasst.
Wieder einmal ist ein Werk der russischen Avantgarde als Fälschung identifiziert worden: "Schwarzes Rechteck, rotes Quadrat", das jahrzehntelang im Wilhelm Hack-Museum in Ludwigshafen hing und 2015 von Hacks Witwe der Kunstsammlung NRW geschenkt wurde, ist wohl nicht von Kasimir Malewitsch, wie Peter Brors und Susanne Schreiber für das Handelsblatt vom 10. November recherchiert haben: "Dieses Werk (83,5 mal 59 Zentimeter) wurde seit 1979 mehr als drei Jahrzehnte im Wilhelm-Hack-Museum zu Ludwigshafen gezeigt. Im Sommer 2015 wechselte es unter großem medialem Getöse für drei Monate ins Düsseldorfer Ständehaus K21 der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Die eigens eingerichtete Sonderschau rahmte eine Malewitsch-Hommage des abstrakten Malers Imi Knoebel. Danach verschwanden Rechteck und Quadrat aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit - bis heute. Und dafür gibt es einen guten Grund: Das Bild, das Experten auf einen Wert von sagenhaften 50 bis 80 Millionen Euro schätzten - das Auktionshaus Sotheby's hat ein vergleichbares Malewitsch-Werk für 60 Millionen Dollar verkauft -, ist eine Fälschung." Details ohne Paywall gibt es in einer dpa-Meldung, unter anderem bei Monopol.
Ebenfalls wieder einmal bietet ein öffentlicher Rundfunk dem Fälscher-Ehepaar Beltracchi ein Forum. Diesmal ist es der SRF, der sich jedoch nicht für Sensationsheische hergibt, sondern in einer ausführlichen Gesprächsrunde die Betrüger über ihre Vorgehensweise berichten lässt und zu ergründen versucht, warum sie damit Erfolg haben konnten.
Ein Gemälde Carl Hofers ist aus der aktuellen Auktion der Villa Grisebach zurückgezogen worden, angeblich, weil die Berliner Kulturverwaltung kein Negativtestat nach dem Kulturgutschutzgesetz erteilen wollte oder konnte, habe das Auktionshaus mitgetielt, so Rose-Maria Gropp in der FAZ. Ganz so einfach könne man den Schwarzen Peter den Behörden jedoch nicht zuschieben, meint sie, da Einlieferer und Versteigerer personell in der Person von Bernd Schultz eng verbunden seien, einem der profiliertesten Gegner des Gesetzes, der zudem seinen Antrag auf Erteilung der Unbedenklichkeitsbescheinigung vorzeitig zurückgezogen habe.