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Banksy scheint selbst in die Ukraine gefahren zu sein und dort Ruinen mit seinen Graffitis aufgewertet zu haben, berichtet dpa: „Mit mehreren Werken hat sich der anonyme Streetart-Künstler Banksy in der kriegszerstörten Ukraine verewigt. Auf seinem Instagram-Kanal und seiner Website veröffentlichte Banksy am Freitagabend ein Bild von einem Werk auf einem zerstörten Haus. Doch auch weitere Werke in mehreren ukrainischen Städten stammen von dem weltberühmten Künstler, wie die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf Banksys PR-Agentur mitteilte. Demnach hat Banksy in der Hauptstadt Kiew sowie in den stark zerstörten Vororten Borodjanka und Irpin seine Spuren hinterlassen.“ Tatsächlich dürfte sich der Wiederaufbau der Häuser durch einen Verkauf der herausgelösten Bilder zumindest mitfinanzieren lassen.
In Köln findet parallel zur Art Cologne und darüber hinaus auf 2.400 Quadratmetern die Ausstellung „Worth Fighting For“ statt, initiiert und mitorganisiert von Zilkens Fine Art. Es ist die Kombination dreier Ausstellungen: "We are defending our Freedom" auf der Biennale in Venedig, "When Faith Moves Mountains" im Pinchuk Art Centre in Kiew und "Russian War Crimes" in Davos, Schweiz.
Das in den USA beheimatete Sunflower Network bietet in seiner Online-Galerie Sonya aktuell Kunst ukrainischer Künstler an, mit deren Verkauf Hilfe für die Ukraine finanziert wird.
Mit über 1,5 Milliarden US-Dollar Erlös für die Sammlung des Microsoft-Mitgründers Paul Allen hat Christie's wieder einmal Kunstmarktgeschichte geschrieben. Für das Handelsblatt fasst Barbara Kutscher die Auktion zusammen: „In nur zwei Auktionen nahm das Haus in New York 1,62 Milliarden Dollar für 155 Meisterwerke aus fünf Jahrhunderten ein. Ein rundherum spektakulärer Erfolg für Christie’s! Sowohl beim New Yorker Publikum, das nur zum Schauen kam. Und auch bei Sammlern aus 32 Ländern, die in der sehr gut gemanagten Auktion am Abend des 9. November und am folgenden Morgen um das Angebot kämpften. Ihn habe die Tiefe des Bieterinteresses überrascht, so Alex Rotter, Chairman 20/21 Art Departments, nach einer Auktion der Superlative am Mittwochabend, 'und das in diesen Zeiten'. Ehe der Hammer zum ersten Mal niedersauste, wurden mindestens 76 Lose durch sogenannte 'unwiderrufliche Gebote' vorverkauft, aber nur sehr selten fielen Werke an ihre Garantoren. Die Sammlung wurde zu 100 Prozent und durchweg sehr starken Preisen abgesetzt für zuvor niemals erreichte 1,62 Milliarden Dollar.“
Angelica Villa und Daniel Cassidy kommentieren in ihrem Nachbericht bei Artnews: „Wenn es jemals ein Zeichen dafür gab, dass der Reichtum von Milliardären vor einem wirtschaftlichen Abschwung geschützt ist, dann waren es die Ergebnisse von heute Abend. Der Sammler Alberto Mugrabi sagte gegenüber ARTnews, dass die nächtliche Bietaktivität, die das Ergebnis der Auktion erst in der Mitte des Abends auf über 1 Milliarde Dollar ansteigen ließ, 'keine Anzeichen einer Rezession' zeigte. Während der Auktion wurden zwanzig Rekorde für Künstler aufgestellt, die Jahrzehnte des kunsthistorischen Kanons von Gustav Klimt bis Andrew Wyeth abdecken.“ Wenn sie sich da mal nicht irren. Die aktuelle Hurun China Rich List, das chinesische Pendant zur bekannten Forbes-Liste, verzeichnet einen teils dramatischen Vermögensrückgang bei Chinas Reichsten.
Die kürzeste Kunstmesse der Welt hat gerade in Schanghai stattgefunden. Nur einen Tag nach ihrer Eröffnung wurde die Art021 abgebrochen, weil laut Lisa Movius im Art Newspaper eine Sicherheitskraft positiv auf Covid getestet worden war.
In Paris haben gleich zwei hochkarätige Messen stattgefunden. Bernhard Schulz hat den Zusammenschluss zweier Messen für Kunst und Antiquitäten für den Tagesspiegel besucht: „Zudem haben sich zwei Pariser Messen zusammengetan, um unter dem neuen Namen Fine Arts Paris & La Biennale Präsenz zu zeigen. Der Ort ist in diesem November nochmals der Carrousel du Louvre, ehe 2024 die Übersiedlung in den grundsanierten Grand Palais ansteht. Die Räume des Carrousel sind elegant eingerichtet, so dass die 86 teilnehmenden Galerien auch bei unterschiedlicher Standgröße optimal zur Geltung kommen. Das Prinzip dieser Hybridmesse ist es, die insgesamt 14 vertretenen Kategorien, von Altmeistergemälden bis zu außereuropäischer Kunst, bunt zu mischen. Keine der Kategorien ragt quantitativ heraus, weder die alten Meister noch das in Frankreich traditionell starke Kunsthandwerk vom intarsierten Schreibtisch bis zum vergoldeten Kerzenhalter.“
Auf der parallel abgehaltenen Paris Photo hat sich Olga Grimm-Weissert für das Handelsblatt umgesehen: „Der Gesamteindruck dieser 25. Ausgabe mit gut 180 Ausstellern, inklusive Verlegern, ist zufriedenstellend. Nicht mehr. Die Direktorin der Paris Photo, Florence Bourgeois, sieht beunruhigt aus. Wenn die Messe kein kommerzieller Erfolg für die Aussteller und den Organisator RX France wird, könnte dies ihre Existenz bedrohen. Genau das war der 'Fiac'-Messe passiert, gleichfalls organisiert von RX France. Sie hatte in den Coronajahren finanzielle Probleme, behaupten Gerüchte in Paris. Da das französische Kulturministerium, dem die Vereinigten Museen und das Grand Palais unterstehen, auf verlässliche Bezahlung ihrer Mieten besteht, wurde der Oktobertermin der Fiac kurzerhand an die Konkurrentin 'Art Basel' vergeben.“
In Luxemburg hat Christiane Meixner für den Tagesspiegel eine qualitativ erstarkte Luxemburg Art Week besucht: „2015 mit finanzieller Unterstützung der Stadt gestartet, die einen Kunstmarkt für ihre Region etablieren wollte, ist die Luxembourg Art Week zu einer ernsthaften Plattform angewachsen. Knapp 20 Galerien nahmen anfangs teil, inzwischen bewerben sich weit mehr Interessenten, als aufgenommen werden können. Obwohl die Messe aus der Victor-Hugo-Halle in ein großes, zentral installiertes Zelt umgezogen ist, das noch Platz bietet. Zuvor aber will das Commitée die Qualität der Messe weiter heben – was auch bedeutet, dass einige Erstteilnehmer nicht länger vertreten sind.“
Details über die Kunstsammlung und das Finanzgebaren von Sotheby's-Inhaber Patrick Drahi enthüllen Maxime Vaudano and Jérémie Baruch bei Le Monde: „Ein Bataillon von Steuerexperten, ein möglicherweise rückdatierter Vertrag und mehrere karibische Briefkastenfirmen: Dies waren die Bestandteile der Operation, die es Patrick Drahi ermöglichte, die Zahlung von Steuern auf die Übertragung seiner riesigen Kunstsammlung zu vermeiden, deren Wert auf mindestens 750 Millionen Euro geschätzt wird. Diese aggressive Strategie zur Steueroptimierung bewegt sich laut einer Untersuchung von Le Monde und dem Schweizer Magazin Heidi.news am Rande der Legalität. Die E-Mails, Kaufverträge, internen Memos und Tabellen, die dazu beigetragen haben, diese Geschichte zusammenzusetzen, gehörten zu den vielen vertraulichen Dokumenten, die von der cyberkriminellen Gruppe Hive gestohlen wurden, nachdem sie Altice, die Holdinggesellschaft von Patrick Drahi, gehackt hatte. Sie wurden im August online veröffentlicht, nachdem die Lösegeldforderung nicht erfüllt worden war. Le Monde beschloss, diese Daten trotz ihres kriminellen Ursprungs zu verwenden, da sie von öffentlichem Interesse sind.“ Alex Greenberger hat für Artnews dazu noch ein paar pikante Details: "Durchgesickerte Dokumente enthüllten auch Informationen über Drahis finanzielle Manöver im Zusammenhang mit seiner Sammlung im vergangenen Jahr. Im Oktober 2021 übertrug Drahi das Eigentum an seiner Kunstsammlung auf zwei Unternehmen in St. Vincent und den Grenadinen, bekannten Steuerparadiesen in der Karibik. Diese Unternehmen tragen die Namen Angelheart Ltd und Forever Ltd. Dieser Schritt erfolgte, nachdem die Europäische Union eine neue Steuerpolitik, ATAD2 (Anti Tax Avoidance Directive), eingeführt hatte, die auf die Besteuerung von Kapitalerträgen abzielt. Drahi sagte gegenüber verschiedenen Medien, dass er nicht zu seinem 'Privatleben' äußert.“
Das Auswärtige Amt hat ein Einsehen mit der deutschen Auslandskultur, meldet dpa: „Das Goethe-Institut, international das kulturelle Aushängeschild Deutschlands, kann nach den ursprünglich geplanten 219,9 Millionen Euro nun von 235 Millionen Euro ausgehen. Im laufenden Haushalt waren es 233 Millionen Euro, 17 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. 'Bei den Zuwendungen wird mit der Maßgabe einer strategischen Neuausrichtung der Bereich der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik gut finanziell abgesichert', hieß es.“
Eine Datenbank zu Raubkunst aus Benin stellt Susanne Schreiber im Handelsblatt vor: „Es sind rund 900 von diesen atemberaubend schönen Raubkunstwerken, um die sich viele Debatten um Rückgabe an Nigeria, Leihgabe oder eine andere Art von Partnerschaft ranken. Diese Woche ist die Plattform 'Digital Benin' in Berlin freigeschaltet worden. Sie versammelt mit 5246 Werken aus dem Königreich Benin in 12.000 Bildern nahezu alle Kunstwerke, die vor dem Raubzug der Briten 1897 entstanden und bis 1930 für Museen angekauft worden waren. Dafür haben erstmals 131 Museen aus 20 Ländern zusammengearbeitet“.
In einer per Instagram-Story am Freitag versendeten Erklärung teilt die Berliner König Galerie mit, dass sie ihre Zusammenarbeit mit Monica Bonvicini beende. Monopol zitiert daraus: „'Wir halten dies für den richtigen Schritt angesichts der anhaltenden Gerüchte und der Reaktionen in den sozialen Medien, deren Natur es ist, dass wir sie nicht widerlegen und ihnen nur eingeschränkt begegnen können. Richtig ist aber, dass es aktuell gegen Johann König nicht ein einziges Ermittlungs- und auch kein gerichtliches Verfahren, weder zivil- noch strafrechtlich, gibt.' Erst am Dienstag veröffentlichte Soup du Jour, ein anonymes feminstisches [sic!] Kollektiv aus Berlin, in den sozialen Netzwerken einen offenen Brief an Monica Bonvicini und bat darin um eine Klärung des Verhältnisses der Künstlerin zur König Galerie.“