Click here to go to our English version.
Optionale Cookies erlauben?
Neben technisch notwendigen Cookies möchten wir Analyse-Cookies nutzen, um unsere Zielgruppe besser zu verstehen. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit widerrufen.
Die Art Cologne werfe so leicht nichts aus der Bahn, stellt Christof Habres für Parnass fest: „Wie stark war das US-Wahlergebnis und der gleichzeitige Zusammenbruch der deutschen Ampelkoalition am Eröffnungstag zu spüren? Gab es unmittelbare Auswirkungen auf Stimmung und Verkäufe? Von einer allgemein lockeren Stimmung zu sprechen, wäre übertrieben. Aber eine inferiore Katerstimmung hat sich ebenfalls nicht abgezeichnet. Es war eher 'business as usal' in einem nicht leichten Marktumfeld.“
Eine solide Ausgabe des deutschen Marktführers hat Georg Imdahl für die FAZ vom 9. November erlebt: Auswirkungen von amerikanischer Wahl und deutscher Regierungskrise auf die Kölner Kunstmesse erkennt deren Direktor Daniel Hug aktuell nicht, doch würde wohl niemand der Einschätzung eines rheinischen Sammlers und Finanzexperten widersprechen, dass die Kaufstimmung - prinzipiell in einem Zyklus von 'Boom-Bass' befindlich - momentan 'in Moll' einzustufen ist. Der Glamourfaktor mag bei anderen Messen angesagt sein, die Art Cologne will mit Verlässlichkeit im Rahmen ihrer Möglichkeiten als Branchenführer in Deutschland punkten. […] Verstärkt setzt die Art Cologne auf jüngere Galerien, was sich bei diesmal 170 Ausstellern aus 24 Ländern auch zahlenmäßig in der Halle 11.2, in den Segmenten 'Neumarkt' und 'New Positions', bemerkbar macht.“
An die Tradition der Messe erinnert Alexandra Wach Christiane Meixner im Tagesspiegel: „Bei so viel Nostalgie kommt man nicht umhin, an die glorreiche Zeit der dienstältesten Messe für moderne und zeitgenössische Kunst in den Achtigern zu denken: Eine Ära, die noch nicht mit globaler Konkurrenz zu kämpfen hatte. Als führende Messe des deutschen Kunsthandels ist die Art Cologne aber weiterhin nicht wegzudenken und verteidigt mit verlässlicher Qualität ihre Position, auch wenn international strahlkräftige Teilnehmer wie Hauser & Wirth oder David Zwirner erneut fernbleiben.“
Die Stärke des Marktplatzes hebt Kate Brown bei Artnet hervor: „Trotz der schwierigen letzten Quartale machten Galerien wie Fuchs [aus Stuttgart] positive Erfahrungen auf der Art Cologne, die eine zuverlässige Beteiligung von Käufern aus dem Rheinland verzeichnete, einem Zusammenschluss von Sammlern, die eine starke und oft generationenübergreifende Beziehung zur Kunst haben.“
Einen fast schon ehrabschneidenden Vergleich stellt Christian Fricke im Handelsblatt an: „Ob dieses Geld nun ausgerechnet in Köln ausgegeben wird, darf bezweifelt werden. Die Art Cologne ist im letzten Jahrzehnt zu einer regionalen Messe geworden. Englisch hört man hier – anders als etwa auf der 'Arco' in Madrid – nur in Ausnahmefällen. Auch wenn eine gut gelaunte Silvia Baltschun, Direktorin der Galerie Sprüth Magers, ein amerikanisches Ehepaar und einen römischen Sammler sichtete. Aber Deutschland braucht diese regionale Messe. Sie ist nach wie vor die wichtigste für die zeitgenössische Kunst und die Moderne, neben der Art Karlsruhe. Und sie ist ein Schaufenster für den hiesigen Handel. „Wir leben in einer extrem schwierigen Zeit“, konstatiert die Kölner Galeristin Anke Schmidt, stellvertretende Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Galerien und Kunsthändler (BVDG). Noch nie hätten ihre Kollegen solche Anstrengungen unternehmen müssen, 'um ihre Galerie am Laufen zu halten'.“
Auf mehreren Ebenen in Teilen nur schwer verständlich ist der Bericht von Helga Meister für die Rheinische Post: „Unberührt von politischen Turbulenzen setzt Messechef Daniel Hug auf Bewährtes mit Klassikern in Halle 11/1 und Jüngeren in Halle 11/2. Es gibt Förderkojen, die bis auf die von Tomas Kleiner eher schwach sind, und Kollaborationen von Händlern, die sich einen Stand teilen. Wie stets ist Nagelkünstler Günther Uecker ein Favorit. Sein übernageltes Selbstbildnis von 1967 für 680.000 Euro gilt für den Galeristen Schwarzer als 'das Beste vom Besten'. Die kooperierenden Händler Anders bei QG aus Brüssel und Eduard Simoens aus Knokke teilen sich ein Nagelbild von 2005 und wollen dafür stolze 1,65 Millionen Euro bekommen. Das wäre ein Preissprung von 25 Prozent.“ Warum und wie eine Messe in ihrer Architektur oder Auswahl auf politische Entwicklungen der letzten zwei Tage eingehen könnte oder sollte, bleibt ebenso unerklärt wie die Behauptung einer Preissteigerung von einem nicht genannten Ausgangsniveau. Und wer sind die „Händler Anders bei QG aus Brüssel“? Ein Minimum an redaktioneller Bearbeitung stünde auch einem regionalen Quasi-Monopolisten gut an.
Dem jungen Angebot widmen sich auch Boris Pofalla und Marcus Woeller in der WeLT: „Junge Künstler, junge Galerien, junge Sammler. Der Jugendkult im Kunsthandel äußert sich auf fast jeder Messe für zeitgenössische Kunst mit einer eigenen Abteilung. Mehr oder weniger herausgehoben dürfen dort Galerien, die noch nicht so etabliert sind, ihre meist auch jüngeren künstlerischen Positionen vorstellen, zu ermäßigten Konditionen. […] Auf Deutschlands ältester und wichtigster Kunstmesse, der Art Cologne, heißt die Sektion auf gut kölsch 'Neumarkt'. Auf der Kunstmesse wird die Sektion für Galerien, die nicht älter sind als 13 Jahre, immer beliebter. Das mag auch an den günstigeren Mietpreisen liegen, 283 Euro kostet der Quadratmeter Messestand am 'Neumarkt' gegenüber den 450 Euro, die regulär teilnehmende Galerien zahlen. Es sei schwierig gewesen unter den vielen Bewerbungen zu entscheiden, also habe man die Fläche erweitert, sagt Messedirektor Daniel Hug.“
Ich war für Artmagazine in Köln.
Die Paris Photo im Grand Palais hat Freddy Langer für die FAZ besucht: „Unten jedoch, in den Gängen, wandelt sich das Arrangement zum Gewirr eines Basars, in dem es mit jeder Stunde des Tages voller wird, bis es gegen Abend nur noch mit Schieben und Drängen vorangeht. Dafür, dass der Blick an ihren Bildern haften bleibt, haben sich die 195 Galerien für die 1328 präsentierten Künstler einiges an ungewöhnlichen Wandbespielungen einfallen lassen. Dafür, dass man die Spitzenwerke der Messe nicht übersieht, sorgen hingegen deren mitunter sakral anmutende Präsentationen auf den Außenwänden.“ Aurélie Tanaqui fasst im Handelsblatt das Angebot der Messe zusammen: „Die Traditionsmesse mit 240 Ausstellern aus 34 Ländern lädt Sammlerinnen, Museen, aber auch ein großes Publikum von Amateuren ein. Sie findet bis 10. November im Grand Palais statt. In diesem Jahr werden die bekannten Sektoren wieder aufgenommen, aber mit einem viel reichhaltigeren Programm, sei es im Bereich Principal, Editions, Prismes, Emergence oder Digital. Neu in der Ausgabe 2024 ist der Sektor Voices. Drei internationale Kuratoren haben Themen gewählt, die sie selbst betreffen. Elena Navarro: Mittel- und Südamerika; Azu Nwagbogu: Archivfotos und die lateinamerikanische Szene. Sonia Voss hat sich mit Litauen befasst. Im Hauptsektor präsentierten sich 147 internationale Galerien mit 32 Soloshows, 19 Duoschauen, 88 Gruppenausstellungen und sieben Prismenprojekten.“
Die Messe in Paris nimmt Maragaret Carrigan bei Artnet zum Anlass für eine generelle Betrachtung des Marktes für Fotografie: „Im unteren und mittleren Marktsegment sind die Preise relativ stabil geblieben. Das bedeutet nicht, dass der Fotosektor von dem jüngsten Abschwung verschont geblieben ist, aber er hat weniger gelitten. Die Daten von Artnet zeigen, dass die Verkäufe von Fotografien auf Auktionen in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr bisher um etwas mehr als 10 Prozent zurückgegangen sind. Im Gegensatz dazu gab es im ersten Halbjahr 2024 einen Rückgang der Kunstverkäufe bei Auktionen um fast 30 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2023. Laut Bourgeois und vielen Händlern ist das institutionelle Interesse an Fotografie gestiegen, insbesondere an weniger bekannten oder historisch marginalisierten Künstlern, was einen größeren Trend auf dem Kunstmarkt widerspiegelt.“
Die Art Basel soll sich eine Tochter in den Arabien kaufen wollen, laut Daniel Cassady bei Artnews: „Das könnte sich bald ändern, wenn die Gerüchte in der Kunstwelt wahr sind. Zahlreiche Quellen aus den USA, Europa und dem Nahen Osten berichteten ARTnews, dass Art Basel sich in intensiven Verhandlungen befindet, um Abu Dhabi Art zu übernehmen. Die groben Umrisse des angeblichen Deals sehen vor, dass Art Basel eine Investition in Höhe von 20 Millionen US-Dollar erhält, um im Gegenzug die Messe in Abu Dhabi zu betreiben. […] Eine mit dem Deal vertraute Quelle teilte ARTnews mit, dass innerhalb von MCH großer Druck auf den CEO von Art Basel, Noah Horowitz, ausgeübt wird, große Deals abzuschließen, die den finanziellen Druck auf das Unternehmen verringern könnten.“ Das klingt nach einem ähnlichen Modell wie seinerzeit Art Basel Cities, bei dem eine Stadt die Schweizer zunächst dafür bezahlte, dass sie ihr bei der Sponsorensuche behilflich waren.
Den Beitritt Jemens zur UNO-Konvention gegen den illegalen Handel mit Kultrugut meldet Karen K. Ho bei Artnews: „Am 7. Oktober trat die Republik Jemen der UNIDROIT-Konvention bei, zusammen mit den obligatorischen Erklärungen. Die UNIDROIT-Konvention zielt darauf ab, den illegalen Verkauf und Kauf von Kulturgütern zu bekämpfen, indem sie Käufer dazu ermutigt, während des Kaufprozesses ihre Sorgfaltspflicht zu erfüllen. Das Land wird nun Mechanismen einführen, die den Schutz, die Rückforderung, die Rückführung und die Rückgabe gestohlener und illegal exportierter Kulturgüter erleichtern. Der Vertrag tritt für Jemen am 1. April nächsten Jahres in Kraft.“
Bis in die Tagesschau schafft es die Versteigerung des ersten von einem KI-Roboter gemalten Portrait des Computerpioniers Alan Turing bei Sotheby's für umgerechnet 1,2 Millionen Euro.