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Die zweite Ausgabe der Art Düsseldorf werde nicht die letzte sein, glaubt Alexandra Wach für die FAZ: "Mögen noch so verhängnisvolle Wolken aufziehen, solange Schwergewichte wie David Zwirner oder die Marlborough Gallery dabeibleiben [...] , scheint Düsseldorf als Standort noch nicht verloren. [...] Vielleicht weil die deutlich gestiegene Qualität der Art Düsseldorf unübersehbar ist?"
Etliche Eventualitäten sieht Susanne Schreiber im Handelsblatt vom 16. November: "Wenn alles gut läuft und die angekündigten Sammlergruppen aus Belgien, der Schweiz und den Niederlanden anreisen und auch kaufen, wenn ferner die hiesigen Sammler an 90 Ständen beherzt zugreifen, dann schafft es Messe-Co-Gründer Walter Gehlen vielleicht, die junge Herbstveranstaltung zu halten. Die Termine für 2019 und 2020 ließ der Optimist schon mal verkünden."
Johann Koenig unterbreitet in Miachel Kohlers Messebericht für die Süddeutschen Zeitung einen eigenwilligen Vorschlag: "Auch für Johann König geht die Rechnung mit dem Rheinland auf. 'Köln im Frühling, Düsseldorf im Herbst, das funktioniert für uns.' Berlin hingegen brauche keine Messe, denn dort gebe es nun mal keine Sammler. Das darf man als Wink an Daniel Hug verstehen, der mit der Art Berlin eine herbstliche Konkurrenz für die Art Düsseldorf mehr oder weniger aus dem Boden stampfte. Einen guten Rat hat König für den Kölner Messechef: 'Warum übernimmt die Kölnmesse nicht den Schweizer Anteil an der Art Düsseldorf?' Dann wäre das Ende der Kolonialherrschaft besiegelt."
Für den Tagesspiegel vom 17. November und das Artmagazine war ich ebenfalls in Düsseldorf.
Einen Messebericht der etwas anderen Art hat Philipp Hindahl von der Luxembourg Art Week an die Redaktion von Monopol geschickt. Man erfährt zwar fast nichts über die Messe, außer dass nirgendwo jemand seinen VIP-Pass sehen wollte, dafür aber, dass Luxemburger Künstler sich alle gegenseitig ganz gern zu haben scheinen. Iris Stöckl ist im Artmagazine ebenfalls etwas ratlos und konzentriert sich weitgehend auf die marktgängigen Dauerbrenner und das Begleitprogramm.
Kaum noch mediale Aufmerksamkeit erfährt der in den November umgezogene ehemalige Art Brussels-Satellit Independent, die Tochter der in New York erfolgreiche Veranstaltung gleichen Namens. Anny Shaw war für das Art Newspaper dort.
Die New Yorker Zeitgenossen-Auktionen von Sotheby's und Christie's fassen Scott Reyburn und Robin Pogrebin in der New York Times zusammen.
Es gibt verschiedene Thesen dazu, weshalb ein Gemälde von David Hockney mit einem Zuschlag von 90 Millionen Dollar zum teuersten Kunstwerk eines lebenden Künstlers geworden ist. Nora Reinhardt lehnt in der Süddeutschen Zeitung die Behauptung eines Markttrends zu Diversität ab. Sie glaubt: "Wahrscheinlicher ist, dass bei dem Rekord vier glückliche Faktoren zusammenspielten: Zum einen kamen Hauptwerke von Künstlern des 20. Jahrhunderts zuletzt immer seltener auf den Markt. Hockneys Pool-Gemälde ist eines seiner besten Bilder und ein Publikumsmagnet. [...] Und viertens passt das Gemälde perfekt in unsere Zeit: Jeff Koons' kitschiger Hund wäre heute viel zu schillernd, ironisch und auf eine zynische Art protzig. Hockney's Ölgemälde wirkt dagegen solide und durch seine Intimität authentisch. Es ist gefällig, still - und fast bescheiden." Also irgendwie auch ein bisschen spießig.
Hinter den Rekordpreisen macht Christian Schaernack in der NZZ eine gewisse Erschlaffung des Marktes aus: "Solche Werte dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gebote streckenweise äusserst dünn waren, eine Folge nicht nur hoher Taxen, sondern auch der grassierenden Praxis zuvor gesicherter Garantiesummen vonseiten Dritter, die so manchem das Bieten verleidet. Dennoch: Ein derartiger Preis für einen Hopper, der immerhin sozusagen ausschliesslich für den amerikanischen Markt von Interesse ist, kommt einer Sensation gleich. Ungleich freudloser war dafür das Geschehen bei der regulären Impressionisten- und Moderne-Session von Christie's am Sonntag, wo man mit einem Gesamtergebnis von 279 Millionen Dollar denn auch hinter den Erwartungen zurückblieb."
Anders sieht das Susanne Schreiber im Handelsblatt vom 16. November: "So viel Geschichte und Zeit-Geschichte ist selten in Kunstauktionen. Sotheby's konnte zwar nur 49 von 65 angekündigten Kunstwerken versteigern. Doch die starke Gruppe prophetischer Gemälde führte zu einem Umsatz von 315 Millionen Dollar, was genau der mittleren Schätzung entspricht. Das unterstreicht wieder einmal die Gabe der Künstler, die eigene Zeit bisweilen vorausschauend zu analysieren."
Barbara Kutscher benennt ebenfalls im Handelsblatt vom 16. November einige Kritikpunkte an der Politik der Auktionshäuser: "'Der Markt ändert sich', beobachtet nicht nur der New Yorker Händler Andrew Fabricant von Gagosian Gallery gegenüber dem Handelsblatt. 'Es macht sich Widerstand gegen überzogene Schätzpreise breit.' Und immer wieder wettern Marktteilnehmer gegen Garantien. 'Sie machen es schwer herauszufinden, welche Preise begründet sind', so der Genfer Händler Marc Blondeau."
Ebendiese Garantien sind Thema eines großen Berichts von Anna Brady und Anny Shaw im Art Newspaper. Ihnen zufolge bedroht diese ausufernde Praxis das Gleichgewicht des gesamten Marktes.
Warum der Markt für Mark Tobey so lange relativ brach lag und sich erst jetzt dem seiner Zeitgenossen annähert, erklärt James Tarmy bei Bloomberg.
Warum der Ersteller der äußerst vergnüglichen Liste der Top Ten von Menschen, die niemals die Kunstwelt beherrschen werden, bei Kuba-Paris bleibt, wird schnell klar. Ein Weg, sich die Karriere zu verbauen, bestehe nämlich darin, laut darüber nachzudenken, ob der anscheinend ubiquitäre und omnipotente HUO (Hans-Ulrich Obrist), der seine Augen und Ohren überall habe, wirklich so brillant wäre, wie alle denken. Wenn die These stimmt, verbietet sich eine namentliche Kennzeichnung tatsächlich.
Der Neubau des zweiten Hauptquartiers von Amazon auf Long Island gegenüber von Manhattan könnte fatale Folgen für die New Yorker Kunstszene haben, warnt Andrew Goldstein bei Artnet.
Artnews und Art in America wechseln schon wieder den Besitzer, meldet Tim Schneider bei Artnet. Käufer sei der Digitalmedienunternehmer Jay Penske, dem unter anderem Variety und der Rolling Stone gehören. Der Sammler und Medienunternehmer Peter Brant hatte die Traditionsmagazine erst vor drei Jahren übernommrn, nachdem der russische Beteiligungsjongleur Sergey Skaterschikov (Artnet, Viennafair, Paddle8, The Native) ein bisschen damit herumgespielt hatte.
Bei der ZEIT ist der Kunstmarkt vor einiger Zeit vom Feuilleton in den Wirtschaftsteil verschoben worden. Jetzt gibt es dort die neue Serie "Kunst und Geld". Im ersten Teil darf die Referentin des Chefredakteurs Karoline Kuhla-Freitag ihren Einstand geben, über eine Fake-Banknote von Banksy: "Doch Banksy zeigt statt der Queen auf seinem Schein Prinzessin Diana, ihre ehemalige und auf tragische Weise verstorbene Schwiegertochter, die nie englische Königin werden sollte. Als 'Königin der Herzen' aber wurde sie weltweit verehrt: Diana hatte Charisma, war elegant und nahbar zugleich - Eigenschaften, welche die Queen selbst nie besaß und mit denen sie auch nicht umzugehen wusste. Banksy irritiert mit seiner falschen Pfundnote, er provoziert den Betrachter, über Machtverhältnisse nachzudenken - nicht nur über jene in der königlichen Familie." Vielleicht wäre der Kunstmarkt im alten Ressort besser aufgehoben.
MCH-CEO Hans-Kristian Hoejsgaard erklärt in einem ausführlichen Interview mit CNN Money seine Pläne für die Gesellschaft und die Kunstmessen. Eine gute Nachricht: Die Messe Schweiz habe niedrigere Hotelpreise in Basel vehandelt. Die schlechte Nachricht: Der Deal gilt für die Uhrenmesse Baselworld.