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Mit der FAB Paris hat Paris endlich wieder eine glänzende Messe für Kunst und Antiquitäten im Grand Palais (Éphémère), die Bettina Wohlfarth für die FAZ besucht hat: "Nach einigen Jahren der aufreibenden Konkurrenz schlossen sich im vorigen Jahr die beiden Pariser Kunst- und Antiquitätenmessen unter dem Namen Fine Arts Paris & La Biennale zusammen. Der zerstrittene Verband der französischen Kunsthändler zog sich von der Organisation zurück, die vom Betreiber Agence d'Évènements Culturels übernommen wurde. An der Firma, die auch den Salon du Dessin ausrichtet, sind neun Kunsthändler und die Luxus-Gruppe LVMH beteiligt. [...] Die jetzige zweite Ausgabe bestätigt den Erfolg des Zusammenschlusses. Unter dem neuen, nun definitiven Namen 'FAB Paris' - das Akronym möchte auf die Fusion, aber auch auf ein euphorisches fabulous verweisen - zeigt sich schon eine selbstbewusste Messe. Im dichten Messekalender werden die richtige Strategie und ein vorteilhaftes Zeitfenster zur Überlebensbedingung. Die Londoner Masterpiece musste im vergangenen Sommer wegen zu geringer Teilnehmerzahl das Handtuch werfen." Für das Handelsblatt habe ich die Messe besucht.
In der Ankündigung ihrer ersten vollwertigen Ausgabe nach der Pandemie lässt die Art Basel Hong Kong einen stärkeren Fokus auf die Region erkennen, behaupte ich im Handelsblatt.
Trends und Erkenntnisse, die sich aus den New Yorker Herbstauktionen ergeben, fasst Artnet News zusammen: "Ein Grund für die wenig berauschenden Ergebnisse der Auktionssaison waren die zahlreichen Rückzüge, die alle drei Häuser im Laufe des zweiwöchigen Marathons hinnehmen mussten. Die Abendauktion von Sotheby's, die mit 41 Losen begann (im Vergleich zu Christie's mit 65 Losen), wurde im Laufe des Abends sogar noch dünner. Wenn Einlieferer in früheren Jahren beschlossen haben, Lose zurückzuziehen, wurde dies in der Regel mit einer Vorverkaufsankündigung verbunden. Trotz des selbstbewussten Auftretens des Auktionators verrieten die vielen übereilten Ankündigungen während der Auktion in diesem Jahr eine Atmosphäre der Unsicherheit. Erstaunliche acht Werke - das entspricht 20 Prozent der Auktion - wurden zurückgezogen."
Mit Sachkenntnis und einem Blick für die größeren Zusammenhänge gelingt es Christian Herchenröder, auch anhand vermeintlich weniger spannender Auktionen Einsichten für das Handelsblatt in den Kunstmarkt zu vermitteln, in diesem Fall anlässlich der Versteigerung der Kunst Alter Meister bei Lempertz in Köln: "Das erste Los der Auktion, das Tafelbild einer Madonna mit Kind eines süddeutschen Meisters der Spätgotik, übernimmt für 27.720 Euro eine Londoner Galerie für zeitgenössischer Kunst. Auch das ist Teil eines Geschmackswandels. Es gibt immer mehr Galerien und vor allem Künstler, die das eine oder andere Werk der Alten Kunst erwerben, während sich das Stammpublikum dieser Sparte entweder aus alten oder aus ganz jungen Käufern zusammensetzt. Der einschlägige Handel, der auf den Messen diesen Jahres weniger erfolgreich als noch 2022 war, hält sich - wie auch die Londoner und New Yorker Auktionen zeigen - stark zurück. Bei Lempertz sind es immer wieder belgische Sammler, die mit markanten Geboten den Absatz prägen."
Die Neujustierung des europäischen Auktionsmarkts lässt sich auch am neuen Leiter der Zeitgenossen-Sparte im Wiener Dorotheum festmachen, den Nina Schedlmayer im Handelsblatt vorstellt: "Seinen früheren Arbeitgeber verließ er nur teilweise aus privaten Gründen. Er erzählt auch, wie der Brexit mit seinen neuen Zollbestimmungen den Marktplatz London veränderte. Nicht nur steuerliche Barrieren spielten dabei eine Rolle, sondern auch jene in den Köpfen. 'Wenn jemand aus Deutschland ein Werk verkaufen will, stellt er sich die Frage, wieso er es nach London ausführen soll', führt er aus. 'Es ist ja doch etwas aufwändiger und kostspieliger.' Wobei sich der deutsche Markt sehr stark entwickelt habe, 'auch die Auktionshäuser. Früher war Grisebach der Platzhirsch, jetzt haben weitere an Bedeutung dazu gewonnen – Ketterer ist beispielsweise aufgestiegen.' Konkurrierten diese Häuser früher noch stärker mit Sotheby’s, so habe der Brexit ihnen seiner Beobachtung nach nun Auftrieb gegeben."
Der sich abzeichnende Zusammenbruch von Rene Benkos Signa-Imperium könnte einige hochkarätige Kunstwerke zurück in den Markt führen, haben Rainer Fleckl und Sebastian Reinhart für das österreichische Portal News recherchiert: "Wie mehrere Insider gegenüber NEWS und dem deutschen Nachrichtenmagazin 'Spiegel' bestätigen, handelt es sich um das Bild 'L'Étreinte' von Pablo Picasso sowie ein Selbstporträt von 1988 des Künstlers Jean-Michel Basquiat. Beide Werke wurden im Jahr 2021 von einer Privatstiftung Benkos erworben und wurden Teil einer umfangreicheren privaten Sammlung. Das renommierte Auktionshaus 'Christies' hat 2021 das Werk Picassos für knapp 17 Millionen Euro, den Basquiat für rund 10 Millionen Euro verkauft. Aufgrund des enormen Zeitdrucks kommt eine neuerliche internationale Auktion eher nicht in Frage." Einen großen Verlust dürfte der Ausfall der Signa als Kultursponsor allerdings nicht bedeuten, hat Olga Kronsteiner für den Standard herausgefunden: "Signa werde 'durch ein Sponsoring nicht erfolgreicher werden', merkte Benko 2010 an. Von einer 'jährlichen Kulturmillion' der Holding war damals die Rede. Davon profitierte vorübergehend auch die Albertina, der die Signa bis 2012 als 'Jahrespartner' 500.000 Euro überwies. Nach drei Jahren war Schluss. Geblieben ist das Kunstforum der Bank Austria, das – wie auch der Verfassungsgerichtshof – in Wien in der Signa-Immobilie an der Freyung einquartiert ist. Dort gibt man sich dieser Tage betont optimistisch. Selbst wenn das Gebäude verkauft würde, sei man über den langfristigen Mietvertrag vor einem Absiedlungsszenario sicher."
Die Top 100 (Paywall) der Zeitschrift Monopol werden von Isa Genzken angeführt, nachdem im letzten Jahr Nan Goldin an der Spitze stand. Auf Rang Zwei wird das documenta-Kuratorenkollektiv Ruangrupa durch Künstliche Intelligenz ersetzt: "Auf Platz zwei der Liste findet sich die Künstliche Intelligenz, die laut Monopol an das Herzstück menschlicher Existenz und Identität rühre. In den Top 20 des großen Monopol-Rankings sind außerdem das neue Art-Basel-Team, die Künstlerinnen Nicole Eisenman, Rosemarie Trockel und Hito Steyerl, die Künstler Henry Taylor und Isaac Julien sowie die Kuratoren und Museumsleiter Klaus Biesenbach, Max Hollein und Hans Ulrich Obrist vertreten." Timo Feldhaus begründet die Entscheidung.
Der bei Bares für Rares sehr günstig verkaufte Weltempfänger von Isa Genzken muss nun doch nicht der Künstlerin beziehungsweise ihrem rechtlichen Betreuer zurückgegeben werden, berichtet Felix Bayer im Spiegel: "Beim Landgericht Bonn ging, so 'General-Anzeiger' und 'Kölnische Rundschau' unter Berufung auf eine Gerichtssprecherin, Anfang November ein Antrag auf einstweilige Verfügung ein, der aber von einem Zivilrichter zurückgewiesen wurde. Demnach habe der Krankenpfleger sich das Kunstwerk mindestens 'ersessen': Er habe es gutgläubig in Besitz genommen und behalten. Ein Wunsch auf Herausgabe habe ihn innerhalb von zehn Jahren nicht erreicht. Die Antragsteller könnten Beschwerde gegen die Entscheidung des Bonner Richters einlegen, über die dann das Oberlandesgericht Köln entscheiden müsste. Isa Genzkens rechtlicher Betreuer teilte allerdings am Donnerstagnachmittag auf SPIEGEL-Anfrage mit, er werde kein Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Landgerichts Bonn einlegen." Ob damit der in der ZDF-Sendung geschlossene Kaufvertrag wieder gültig ist, oder ob der Krankenpfleger die Skulptur jetzt zu einem reellen Preis verkaufen kann, lässt der Artikel offen.
Die Schließung der Galerie Juana de Aizpuru meldet Clementine Kügler in der FAZ: "Noch in der Franco-Diktatur hat Juana de Aizpuru in Sevilla mit einer von 1970 bis 2004 bestehenden Galerie begonnen, im grauen Spanien eher verpönte Künstler zu fördern. 1982 gründete sie die Kunstmesse ARCO in Madrid, die im Handumdrehen ein großes Publikum begeisterte. Ein Jahr später eröffnete im Zentrum Madrids die Galería Juana de Aizpuru in der Calle Barquillo."
Die New Yorker Galerie Cheim & Read - unter Kollegen auch scherzhaft Crime & Greed genannt - gibt über Instagram ihre Schließung bekannt, nachdem die Galerie bereits 2018 kurzzeitig ihren Publikumsbetrieb eingestellt hatte. Direktorin und Partnerin Maria Bueno will demnach mit ihrer neuen Firma Bueno & Co. als Private Dealer mit Blue Chip-Künstlern handeln. Theo Belci sagt im Art Newspaper Auf Wiedersehen.
Endlich wüssten wir, wer Banksy ist, glaubt Carita Rizzo im Rolling Stone.