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Der Funke der Spark Art Fair in Wien ist schnell verglüht, die dritte Ausgabe abgesagt. Nicole Scheyerer berichtet für die FAZ: „Schon gegen Ende des vergangenen Sommers sickerte durch, dass der Messeleiter Renger van den Heuvel den Hut nehmen würde. Sein Abgang im Oktober sorgte für Stirnrunzeln, schließlich hatte der 1963 geborene Niederländer die Spark Art Fair erst 2021 aus der Taufe gehoben. Zuvor hatte van den Heuvel von 2012 an die Messe Viennacontemporary durch das schwierige Gewässer der Wiener Galerienszene navigiert. Nicht selten trugen deren Akteure ihre Scharmützel auf dem Rücken der lokalen Kunstmessen aus, sorgten mit angedrohten oder echten Absagen für Druck und redeten die Veranstalter schlecht.“ Die Folgen beschreibt Christiane Meixner im Tagesspiegel vom 4. Februar: „Was dann passierte, wird naturgemäß von allen Beteiligten unterschiedlich gesehen. Fakt ist, dass mit dem Weggang van den Heuvel ein versierter, in der Galerienszene bestens vernetzter Kontakt wegfiel. An seine Stelle traten ein branchenferner Geschäftsführer und ein Board, das kuratorisch tätig werden sollte. In Gesprächen mit ehemaligen Teilnehmern scheint jedoch durch, dass Herwig Ursin als Betreiber der Marx-Halle wie der Spark endlich auch mehr mit der Messe erwirtschaften wollte. [...] Wer dazu nicht bereit war, der sollte durch andere Galerien ersetzt werden. Die Konsequenz war fatal: Zahlreiche maßgebliche Galerist:innen sprangen ab. Auch wenn sie die Mieten hätten zahlen können. Unmut und Trotz wogen schließlich schwerer.“ Für das Handelsblatt versuche ich die Absage einzuordnen.
Als wahrscheinlich einziger ausländischer Journalist habe ich für Artmagazine und WELTKUNST die Artefiera in Bologna besucht.
Die Brüsseler Brafa leide unter den verschärften Bedingungen für den Handel mit Antiken, hat Olga Grimm-Weissert für das Handelsblatt beobachtet: "Die Archäologie- und Antikenhändler beschlossen nun, nicht auf der Brafa auszustellen, da sie sich zu Unrecht als potenzielle Hehler und Geldwäscher verdächtigt fühlen. Ihre Abwesenheit bedeutet einen Verlust für den Variantenreichtum der Messe, deren Spezialität es ist, etwa 20 Marktsegmente in einem abwechslungsreichen Parcours anzubieten."
Auf der Art SG sei ein Video zensiert worden, hat Reena Devi von Artnews erfahren: „Laut BANK, der in Shanghai ansässigen Galerie, die den Künstler auf der ART SG vertritt, wurde sie von der Messe informiert, dass die Infocomm Media Development Authority (IMDA), die staatliche Behörde, die für die Lizenzierung von Kunst und Unterhaltung im Stadtstaat zuständig ist, einige Teile des Bildmaterials in Electromagnetic Brainology! für bedenklich hält.“ Möglicherweise empfiehlt Singapur doch nicht als Ausweichstandort für Hongkong oder Festlandchina.
Wieder einmal auf Rekordkurs ist bei Artcurial in Paris die Vorlage für das Titelbild eines Tim und Struppi-Albums, über die Andreas Platthaus in der FAZ vom 4. Februar schreibt: „Im Rahmen eines Hergé-Schwerpunkts in der Auktion vom 10. Februar wird sie flankiert von zwei Vorzeichnungen zu einzelnen Comicseiten aus 'Kohle an Bord' (1956) und 'Flug 714 nach Sydney' (1966). […] Insgesamt umfasst das Hergé-Angebot mehr als Hundert Lose: von Zeichnungen für Publikationen oder Vermarktung über Lithographien, plastische Objekte und Emailletafeln bis hin zu seltenen Buchausgaben. Wenn man bedenkt, wie viel Wirbel in den letzten Jahren um das als rassistisch verdammte Album 'Tim im Kongo' entstanden ist, darf man sich wundern, dass 'Tim in Amerika' bislang noch nicht groß ins Gerede gekommen ist. Das dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein“.
In den USA seien die großen Auktionshäuser erneut in den Fokus der Ermittlungsbehöreden geraten, hat Ava Benny-Morrison für Bloomberg erfahren: "Das harte Vorgehen der USA gegen Verstöße gegen Handelssanktionen wendet sich nun auch der Kunstwelt zu, da die Behörden Werke aufspüren, die von ultra-reichen russischen Tycoons gekauft oder verkauft wurden. Mit einer Reihe von Vorladungen verlangen Bundesstaatsanwälte in New York von hochrangigen Auktionshäusern in den USA die Herausgabe Jahre zurückreichender Unterlagen, um herauszufinden, ob Kunstwerke ins Ausland geschmuggelt oder Erlöse aus Verkäufen illegal transferiert wurden, so eine mit den Ermittlungen vertraute Person.“
Etwas anders gelagert ist der Ärger, von dem Ryah Pryor im Art Newspaper berichtet: „Eine Versteigerung in Frankreich von mehr als 40 Gegenständen aus der indischen Stadt Chandigarh wurde aufgrund von Berichten über eine laufende polizeiliche Untersuchung verschoben. Die Auktion sollte am 29. Januar im Auktionshaus Osenat, im Hotel Des Ventes du Château in Versailles, stattfinden. Ein Sprecher des Auktionshauses bestätigte, dass die Versteigerung 'ausgesetzt und verschoben, also nicht abgesagt ist', konnte aber keine weiteren Einzelheiten nennen. Zu den angebotenen Objekten gehören Möbel, die von Le Corbusier und seinem Cousin Pierre Jeanneret entworfen wurden“. Da steht jetzt möglicherweise jemand vor der schwierigen Entscheidung zuzugeben, entweder die Möbel, oder die Exportpapiere gefälscht zu haben.
Die Bewohner vollverglaster Luxuswohnungen neben der Tate Modern haben in ihrerm Rechtsstreit einen Sieg errungen, meldet dpa: Sie zogen „vor den Supreme Court, der ihnen am Mittwoch recht gab: Jeder normale Mensch würde sich unter diesen Umständen 'wie in einem Zoo fühlen', sagte Richter George Leggatt der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge. Die betroffenen Wohnungen seien jeden Tag unter ständiger Beobachtung. Es sei außerdem für die Tate Modern kein zwingender Teil ihres Museumsbetriebs, Besucher von der Plattform nach draußen schauen zu lassen.“ Allerdings war das Museum zuerst da.
Das erste ausführliche Interview seit seinem Abgang bei der Art Basel gibt Marc Spiegler bei Artnet Tim Schneider. Leider ist es nur als langatmiges Audio verfügbar und über eine Stunde lang.