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Wie ukrainische Künstler mit dem Krieg in ihrer Heimat umgehen, zeigt die ARD-Dokumentation „Zwischen Exil und Front“, die bisher (?) nicht in der Mediathek verfügbar ist, aber heute noch einmal im NDR läuft.
Initiativen der Kunstwelt für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Syrien und der Türkei hat Sarah Cascone bei Artnet zusammengetragen.
Einen Benefiz-Verkauf zugunsten der Erdbebenopfer mit Kunstwerken gegen eine Spende von je 50 Euro organisiert zusammen mit anderen die Hamburger Künstlerin Nina Kuttler über ihren Instagram-Account.
Bei der Fülle an aktuell stattfindenden Kunstmessen scheint Artnews die analytische Berichterstattung komplett aufgegeben zu haben und präsentiert nur mehr Social Media-geeignete „beste Messestände“-Listen, aus Mexiko-Stadt von der Zona Maco, der Material Art Fair und dem Salón Acme. Vielmehr hat William Van Meter bei Artnet auch nicht zu bieten.
Aus Marrakesch meldet sich Sarah Belmont von Artnews mit den angeblich fünf besten Ständen auf der 1-54. Bei Artnet möchte man für eine ähnlich bahnbrechende Berichterstattung von Naomi Rhea auch noch Geld (Paywall).
Dem Fernbleiben westlicher Galerien von der India Art Fair versucht Kabir Jhala für das Art Newspaper etwas Positives abzugewinnen: „Dadurch wird den Dutzenden von indischen und südasiatischen Galerien, die schon immer die Gänge der Messe dominiert haben, noch mehr Platz eingeräumt“.
Die Private Equity-Firma Epiris soll das vor fünf Jahren erworbene Auktionshaus Bonhams für eine Milliarde Dollar zum Verkauf gestellt haben, meldet Eileen Kinsella bei Artnet.
Ob der Boom junger Künstler schon wieder vorbei sei, fragt Anders Petterson von ArtTactic: „In den letzten drei Jahren ist die Nachfrage nach Kunstwerken jüngerer Künstlerinnen und Künstler deutlich gestiegen. Die Auktionsverkäufe im Jahr 2021 erreichten einen Rekordwert von 396 Millionen US-Dollar, gegenüber 131 Millionen US-Dollar im Jahr 2020 und 195 Millionen US-Dollar im Jahr 2019. Allerdings sind die Auktionsverkäufe von NextGen-Künstlern im letzten Jahr um 23 % zurückgegangen, und viele fragen sich, ob dies das Ende der Faszination des Marktes für junge Künstlerinnen und Künstler bedeutet.Um zu versuchen, diese Frage zu beantworten, habe ich fünf Trends skizziert, die meiner Meinung nach relevant für das Jahr 2023 sind.“
Einige österreichische Museen haben gerade ein Glaubwürdigkeitsproblem durch ihre wenig transparente Zusammenarbeit mit Marktakteuren. Andreas Dusini lässt im Falter kein gutes Haar an der Albertina: „Ein PR-Büro lud deutsche Journalisten nach Wien ein. 'Für die Übernachtung sind Zimmer im Hotel Sacher reserviert', heißt es im Brief. Auch österreichische Medien berichteten überraschend wohlwollend über eine Ausstellung, die die Seriosität des Museums auf eine harte Probe stellt.“ In der Kunsthalle Krems sorgt die Ausstellung afrikanischer Portraits aus der Sammlung Amir Shariats für Kontroversen. Nicole Scheyerer unternimmt in der FAZ vom 11. Februar eine Einordnung: „Dass Shariat die nun institutionell und mit öffentlichen Geldern aufgewerteten Werke bald wieder verkaufen könnte, befürchtet [Kunsthallen-Direktor Florian] Steininger nicht. Wie die vielen rollen Shariats als Sammler, Berater, Künstleragent und Händler zusammengehen, wurde in den österreichischen Medien aber durchaus thematisiert. Gestern eine Gala, heute eine Benefizauktion, morgen eine Messepreview: Wie sein Instagram-Account zeigt, zählt Shariat zu den VIPs der Kunstwelt. Wiener Galeristen loben ihn dafür, dass er internationalen Schwung mitbringt. Dabei fällt der Begriff 'Marchand-Amateur', der einen Vermittler ohne eigene Räume, aber mit guten Kontakten und einem über die Jahre akkumulierten Wissen bezeichnet.“
Wie wichtig Geschichts- und Kunstunterricht in der Schule sind, führt gerade der Chemie-Konzern BASF ex negativo vor, der sein renommiertes Lack-Museum in Münster mit seinen 2.000 Objekten loswerden will, wie Sabine Spindler für das Handelsblatt erfahren hat: „Jetzt hat die BASF ihr einstiges Vorzeigeprojekt aufs Abstellgleis geschoben. Und der Weltkonzern hofft, dass andere die Kastanien ihres geschrumpften Interesses aus dem Feuer holen.“ Ums Sparen ginge es dabei nicht. Wie zum Hohn erklärt BASF Coating-Geschaftsführer „Mathias Schöttke einen anderen Grund: 'Die BASF will ihr gesellschaftliches Engagement ausschließlich auf Bildungsthemen fokussieren.'“
Österreich erhält einen finanziellen Ausgleich für die irrtümliche Restitution eines Klimt-Gemäldes, meldet dpa: „Die Erben der Kunstsammlerin, die das Werk 'Apfelbaum II' von Gustav Klimt 2001 erhalten und danach verkauft hatten, zahlen dem österreichischen Staat nun 11,3 Millionen Dollar (10,6 Millionen Euro), wie das Kulturministerium am Freitag berichtete. Das Geld soll für den neuen Standort des Hauses der Geschichte verwendet werden.“
Ronald Lauder hat sich laut Colin Moynihan in der New York Times mit den Erben der von den Nazis ermordeten Eigentümerin anderen Gemäldes von Gustav Klimt geeinigt.
Den Formaten, mit denen im Fernsehen der oder die nächste Top-Dings gesucht werden, gesellt sich mit „The Exhibit“ ein weiteres hinzu, das einen Künstler auswählt. Wallace Ludel stellt im Art Newspaper die MTV-Sendung vor, zu deren Juroren die Autorin Sarah Thornton und Selbstdarsteller Kenny Schachter gehören: "Reality-Shows, die in der Kunstwelt angesiedelt sind, waren in der Vergangenheit nicht immer ein Erfolg: 2010 gab es die kurzlebige Bravo-Show Work of Art: The Next Great Artist - eine Wettbewerbsshow, die im Grunde genommen die gleiche Prämisse hat wie The Exhibit. Sie lief zwei Staffeln lang und hatte unter anderem Jerry Saltz und Simon de Pury als Juroren, und der Gewinner gewann 100.000 Dollar und eine Einzelausstellung im Brooklyn Museum.“ Dieses Mal ist alles ganz anders: Der Gewinner erhält 100.000 Dollar und eine Einzelausstellung im Hirshhorn Museum.
Das Kunstmagazin Art solle im Rahmen von Gruner+Jahrs Schrumpfkur verkauft werden, meldet Monopol. Das könnte allerdings nicht leicht werden, nachdem die Verlagsleitung vor einigen Jahren die Digitalstrategie des Magazins kassiert und es als reines Printprodukt geführt hat.
Den Werdegang seines ehemaligen Vorsitzenden Heinz Holtmann, der letzte Woche verstorben ist, zeichnet der BVDG in einem Nachruf nach: „Schon in jungen Jahren kam der Kunsthistoriker Heinz Holtmann zunächst als Leiter des Braunschweiger Kunstvereins und als Gründungsdirektor des Goslarer Mönchehaus Museums mit der zeitgenössischen Kunstszene in Berührung. 1979 eröffnete er seine erste eigene Galerie in Hannover. Nur ein Jahr später folgte die Übersiedlung ins pulsierende Galerienzentrum Köln. Dort erregte seine erste Ausstellung – mit Joseph Beuys – große Aufmerksamkeit, die ihn weit über die Domstadt hinaus als umtriebigen Galeristen und Künstlerfreund bekannt machte.“ Maximilian Nalbach würdigt ihn bei kunstmarkt.com: „Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass das Archiv immer wieder finanzielle Unterstützer und in Köln eine dauerhafte Unterbringung an der Universität fand. 'Er hat die Kölner Galerieszene wie kaum ein anderer geprägt', hieß es, als er 2021 mit dem Landesverdienstorden NRW geehrt wurde.“