Optionale Cookies erlauben?
Neben technisch notwendigen Cookies möchten wir Analyse-Cookies nutzen, um unsere Zielgruppe besser zu verstehen. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit widerrufen.
Weniger internationale Besucher, jedoch starken lokalen Zuspruch macht Harrison Jacobs auf der Zona Maco in Mexiko-Stadt für Artnews aus: „Für die kleineren und mittelgroßen Galerien schienen die Verkäufe eher sporadisch zu sein, obwohl mehrere Händler ARTnews mitteilten, dass sie aufgrund des hohen Besucherandrangs und des offensichtlichen Interesses von Sammlern aus dem In- und Ausland optimistisch blieben.“
Die India Art Fair in Neu Delhi profitiere vom Erstarken des indischen Marktes, beobachtet Anindo Sen bei Artnews: „'Bei aufstrebenden oder mid-career-Künstlern haben Käufer immer noch einen größeren Hebel, da sich der Markt nach wie vor in einer Phase des Wachstums und der Erkundung befindet', sagte Ameya Dias, Kunstberaterin einiger der prominentesten Sammler Indiens. 'Die Preise für erfolgreiche Künstler sind aufgrund des wachsenden Interesses nicht nur innerhalb Indiens, sondern auch von internationalen Museen stetig gestiegen.' Eine weitere aktuelle Entwicklung ist, dass viele dieser Sammler auch daran interessiert sind, ihre Bestände um internationale Kunst zu erweitern, was wahrscheinlich ein Hauptgrund dafür ist, dass Zwirner und Lisson nach Indien zurückgekehrt sind. Ihre Anwesenheit, so Dias, 'erleichtert den Zugang und wirkt als Katalysator.'“
Eine große Dosis Korea erwartet die Besucher Expo Chicago, an der bis auf René Schmitt kein deutscher Aussteller mehr teilnimmt, meldet Elaine Yj Zheng bei Ocula: „Die Messe, die 2023 von Frieze übernommen wurde, wird erstmals mit der Galleries Association of Korea zusammenarbeiten, und zwar im Rahmen einer Initiative, die vom koreanischen Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus und dem Korea Arts Management Service unterstützt wird. An der Ausgabe 2025 werden 20 koreanische Galerien im Hauptsektor teilnehmen, darunter Gallery Baton, BHAK, Keumsan Gallery und The Columns Gallery.“ 20 Galerien vom anderen Ende der Welt auf einen regionalen Markt loszulassen, aus dem sich die meisten internationalen Player zurückgezogen haben, dürfte sich nicht für alle rechnen. Für den Veranstalter hingegen durchaus.
Die Bedeutung der Ende Januar stattfindenden marokkanischen Ausgabe der Messe 1-54 für Region erörtert Eva Karcher im Tagesspiegel: „Wie ein Energieverstärker wirkt die Messe 1-54 in die Stadt hinein und aktiviert immer mehr private Sammler, sich für Kunst des afrikanischen Kontinents zu engagieren. Die größte Initiative ist das Museum of African Contemporary Art Al Maaden, ein zeitgenössisches Privatmuseum mit einer über 2000 Werke umfassenden Sammlung von Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts aus Afrika und inzwischen auch Asien und Lateinamerika. Alami Lazraq, Gründer und CEO des Immobilienunternehmens Groupe Alliance, begann vor 40 Jahren zu sammeln, sein Sohn Othman managt das Museum und die Firmengruppe nun als Präsident.“
Wie sich Saudi-Arabien in seiner Strategie von den anderen Golfstaaten unterschiedet, hat Stephanie Dieckvoss für das Handelsblatt vor Ort untersucht: „Damit setzt sich Saudi-Arabien bewusst von den Strategien anderer Golfstaaten ab, die im Kultursektor vor allem mit Großprojekten wie dem Louvre und Guggenheim Abu Dhabi oder Kunstmessen wie der 'Art Dubai' von sich reden machen. Zwei Veranstaltungen demonstrieren zurzeit, wie fruchtbar der saudische Weg ist: die zweite islamische Kunstbiennale in der Hafenstadt Dschidda, die noch bis zum 25. Mai läuft, und das Kunstfestival in der Wüstenregion Al-ʿUla, das am 22. Februar endet. Beide Events zeigen spannungsvoll die Verbindungen zwischen Kunst, Kommerz und Tourismus auf. Daneben machen sie auch den Spagat sichtbar, den das Land vollführt, um sich der Welt – und damit vor allem auch Investitionen – zu öffnen.“ Die entscheidenden Personen in dem Land stellt Rebecca Anne Proctor auf erfrischend wertfreie Art bei Artnet vor.
Wie Christie's und Sotheby's versuchen, den Markt für Alte Meister zu beleben, erklärt Gina Thomas in ihrer Vorschau auf die New Yorker Auktionen in der FAZ: „Auf dem Gebiet der Alten Meister fällt bei den bevorstehenden New Yorker Auktionen wieder auf, dass der Handel bei der Vermittlung von alter Kunst Abstand nimmt von dem Adjektiv 'alt' – als bedeute es antiquiert. Die Altmeisterwoche in London und New York heißt bei Christie’s schon seit Jahren 'Classic Week', während Sotheby’s einfach von der 'Masters Week' spricht. Das hat mit Imageauffrischung zu tun, spiegelt aber auch wider, dass neue Sammler weniger spezialisiert kaufen und die Auktionen außerdem wegen der Knappheit des Materials breiter gefächert sind.“ Besonders gut gelaufen seien die Auktionen jedoch nicht, merkt Judd Tully im Art Newspaper an: „Während die ersten Auktionen dieses Winters für Alte Meister bei Christie's und Sotheby's in New York im Vergleich zum Vorjahr bessere Ergebnisse erzielten, blieben die Gesamtverkaufsergebnisse hinter den von den Auktionshäusern vor dem Verkauf angesetzten Schätzungen zurück. Christie's New York erzielte am Mittwoch (6. Januar) mit 19,5 Mio. $ (24,4 Mio. $ mit Gebühren) einen holprigen und uneinheitlichen Verkauf von Alten Meistern, der nach vier Rücknahmen nur knapp unter der revidierten Vorverkaufsschätzung von 22,2 bis 33,2 Mio. $ lag. Dennoch übertraf die Auktion bei weitem das schwache Ergebnis von 10,9 Mio. $ (13,7 Mio. $ mit Gebühren) vom letzten Januar.“
Die erste ausschließlich KI-Kunst gewidmete Auktion von Christie's meldet Min Chen bei Artnet.
Im Zusammenhang mit der ersten Versteigerung von Sotheby's in Saudi-Arabien ordnet Ursula Scheer in der FAZ das Engagement des Auktionshauses in einen größeren Zusammenhang ein: „Menschenrechtsverletzungen unter der absoluten Monarchie oder die Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi sind da schnell vergessen. Ein Auktionshaus ist allerdings auch kein politisches Unternehmen zum Zwecke des Demokratieexports, sondern will Handel treiben. In Saudi-Arabien trifft das Unternehmen des israelisch-französischen Geschäftsmanns Patrick Drahi dabei durchaus auf den Wunsch nach Weltoffenheit – und eine dynamisch sich entwickelnde Gesellschaft mit Hunger nach Luxus. Das ist der neben dem Immobilienhandel der Geschäftsbereich, der bei Sotheby’s zuletzt am besten lief.“
Eine erste Frucht des Outsourcings der Kunstmarkt-Redaktion des Handelsblatts an die Konzernkollegen von Kunst und Auktionen ist der Vorbericht von Frank Kurzhals zur Benefiz-Versteigerung zugunsten der Hamburger Deichtorhallen, der parallel in der KuA erschienen ist: „Da, wo die Kunst ist, ist auch die Prominenz nicht weit. Sie sonnt sich gern in ihrem Licht und nutzt die eigene Strahlkraft, um Sponsoren anzuziehen – um also Kunst und Künstler zu fördern. Eine klassische Win-win-Situation. Höhepunkte solcher Symbiosen sind die meist glanzvollen Benefizveranstaltungen zum Wohle der Kunst. In Hamburg wird es am 12. Februar wieder einmal so weit sein.“
Eine wenig gute Figur scheint Christie's beim Export und Verkauf einer Bronze-Skulptur aus Österreich zu machen, hat Olga Kronsteiner für den Standard in Erfahrung gebracht: „Von der [Einlieferin] Caritas via Mail konsultiert, habe sie sinngemäß zu diesem 'sehr schönen Stück' gratuliert, erzählt Kryza-Gersch. Zu datieren in das späte 16. oder auch frühe 17. Jahrhundert, betont sie, und nein, kein späterer Nachguss. Als Christie’s am 14. Mai 2024 beim Bundesdenkmalamt (BDA) die Ausfuhr beantragt, ist aber von einer 'Replik aus dem 18. Jahrhundert nach Giambologna' die Rede. Der Wert wurde mit 50.000 Euro beziffert und dem Antrag seien mehrere Abbildungen beigefügt gewesen, wie Petra Weiß, zuständige Fachdirektorin im BDA, bestätigt. Warum es zu diesem Downgrading kam, ist bei Christie’s nicht in Erfahrung zu bringen.“
Restitutionsansprüche auf den Welfenschatz sollen erneut geprüft werden, aber die Stiftung Preußischer Kulturbesitz stelle sich quer, berichtet Mathilde Harenberg bei Legal Tribune Online: „Die Stiftung Preußisches Kulturgut betonte in einer Pressemitteilung, sie bekenne sich unmissverständlich zu den Washingtoner Prinzipien von 1998 und würde einer erneuten Befassung der Kommission zustimmen. Es müssten aber vorher noch Fragen unter anderem zu Berechtigung der einzelnen Anspruchsteller:innen geklärt werden. Die Stiftung sieht sich konkurrierenden Ansprüchen mehrerer Anspruchsteller:innen ausgesetzt und verweist auf die Verfahrensordnung der Kommission. Danach soll vor einer Prüfung durch die Kommission die Stiftung selbst die Berechtigung der Anspruchsteller:innen klären, was sie bisher noch nicht ausreichend tun konnte, so die SPK in einer Pressemitteilung.“
Die Bestätigung eines Flohmarktfunds durch das Modigliani-Archiv meldet Ursula Scheer in der FAZ. Etwas ausführlicher bereitet die Geschichte Daniel Cassady für Artnews auf, der auch die ursprüngliche Quelle verlinkt.
Die Ablehnung eines angeblichen Frühwerks durch das Van-Gogh-Museum meldet Ursula Scheer ebenfalls in der FAZ. Sehr ausführlich erläutert der Van Gogh-Spezialist Martin Bailey den Fall im Art Newspaper.
Dem British Concil und seiner Kunstsammlung drohe der Ausverkauf, warnt Gastautorin Jenny Waldman im Guardian: „Die jüngsten Berichte, dass der British Council den Verkauf seiner Kunstsammlung in Erwägung zieht, haben uns alle schockiert. Der British Council besitzt Werke von Künstlern wie Henry Moore, Tracey Emin, Lucian Freud und David Hockney und stellt sie weltweit aus. Er ist unser öffentliches Gesicht in der Welt. Doch der Vorstandsvorsitzende Scott McDonald hat erklärt, dass der Council aufgrund eines Pandemie-Notkredits des Auswärtigen Amtes in Höhe von 250 Millionen Pfund, für den jährlich Zinsen in Höhe von 14 Millionen Pfund anfallen, 'von Insolvenz bedroht' sei. Wenn keine größere Intervention erfolgt, wird der Council Hunderte von Mitarbeitern entlassen, seine Präsenz in bis zu 40 Ländern einstellen und seine Kunstsammlung verkaufen müssen.“
Ob der Berliner Kultursenator naiv oder ahnungslos sei, fragt Frederik Hanssen im Tagesspiegel, angesichts der originellen Vorschläge von Joe Chialo zur Finanzierung von Kultur: „Chialo lobt dann einmal mehr die Berliner Philharmoniker für ihre Kooperation mit der Deutschen Bank. So wie er jüngst in der ZDF-Sendung 'Aspekte' die Zusammenarbeit der Staatsoper Unter den Linden mit BMW als vorbildlich dargestellt hat für die Anstrengung von Kulturinstitutionen, Gelder in der freien Wirtschaft zu akquirieren. Was der Senator offensichtlich nicht weiß: In beiden Fällen hilft das Sponsoring nicht dabei, dass Kunst entsteht. Die Summen sind lediglich Sahnehäubchen auf dem großen staatlichen Subventionskuchen.“
Die Insolvenz der Münchener Galerie treffe auch Künstler, die wenig Hoffnung hegten, ihnen geschuldetes Geld tatsächlich zu bekommen, die aber nur ungern öffentlich darüber sprächen, berichtet Susanne Hermanski in der Süddeutschen Zeitung (Paywall): „Kaum einer der betroffenen Künstler spricht aber auch so offen über diese Tatsache wie Bernd Zimmer. Ein amerikanischer Maler etwa antwortet umgehend auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung, er müsse erst mit seinem Anwalt Rücksprache halten, ob er zur Sache Auskunft geben dürfe. Und meldet sich dann tagelang nicht mehr.“
Justin Sun, der Krypto-Bro mit der Banane, verklagt den Musik- und Filmproduzenten David Geffen (DreamWorks) auf Rückgabe einer Giacometti-Skulptur. Den eigenwilligen Fall beschreibt Graham Bowley ausführlich in der New York Times: „In den am Dienstag beim Bundesgericht in Manhattan eingereichten Gerichtsakten gab Justin Sun, ein in Hongkong ansässiger Unternehmer im Bereich Kryptowährungen und Kunstsammler, an, dass die Giacometti-Skulptur mit dem Titel 'Le Nez', für die er 78,4 Millionen Dollar gezahlt hatte, ihm gestohlen und von dem ehemaligen Berater, der in der Gerichtsakte als Xiong Zihan Sydney genannt wird, verkauft wurde. [...] Die Anwälte von Herrn Sun gaben jedoch in Gerichtsakten an, dass er weiterhin Eigentümer des Werkes sei und dass Frau Xiong seine Unterschrift auf Dokumenten im Zusammenhang mit dem Geschäft gefälscht habe.“
Die Art Basel müsse den Verlust einer Schlüsselfigur verkraften, meldet Mélanie Honegger in der Basler Zeitung: „Die Art Basel verliert erneut eine Kaderperson. Wie die globale VIP-Chefin Irene Kim auf Linkedin mitteilt, hat sie einen neuen Job bei Chanel angenommen. Kim war Teil des Art-Basel-Managements und hat mehr als acht Jahre für das Unternehmen gearbeitet. [...] Auf der Website der Art Basel wird Kim bereits nicht mehr aufgeführt. Die Kunstmesse bestätigt auch den Abgang. Eine Nachfolge habe man noch nicht ernannt, sagt Sprecherin Sarah Degen. Die Art Basel verfüge aber über ein 'grosses und erfahrenes' VIP-Team.“
Im kostenlosen Teil seines Newsletters informiert Marion Manneker über die Entlassung des gesamten Teams für den Secondary Market bei Artsy.
Den Tod von Amy Lau, Mitgründerin der Messe Design Miami, im Alter von 56 Jahren meldet Joanne Kaufman in der New York Times.
Den Lebensweg der im Alter von 88 Jahren verstorbenen Galeristin Helga de Alvear zeichnet Bernhard Schulz für Monopol nach: „1936 als Helga Müller Schätzel und Tochter eines Industriellen im pfälzischen Kirn geboren, besuchte sie die Schule in Salem am Bodensee, anschließend Schulen in der Schweiz, ging zum Spracherwerb nach Spanien – und heiratete 1959 den Architekten Jaime de Alvear. Der Wendepunkt in ihrem Leben kam acht Jahre später, als sie die Madrider Galeristin Juana Mordo kennenlernte und alsbald in deren Galerie einstieg, in Vollzeit und mit vollem Einsatz. Nach Mordos Tod 1984 übernahm sie die Geschäftsführung, und nochmal ein Jahrzehnt später eröffnete sie unter eigenem Namen ein Domizil gleich um die Ecke vom neuen Kunstzentrum Reina Sofia. Fortan kam quasi automatisch in ihre Galerie, wer ins Reina Sofia wollte, und umgekehrt.“ Uta M. Reindl erinnert sich im Tagesspiegel: „Vor allem beeindruckte die herzliche, fast schon bodenständige Art, mit der sich die Galeristin in der oft unterkühlten Kunstwelt bewegte. So konnte sie leidenschaftlich schwärmen – in deutscher Sprache mit unüberhörbar hessischem Anklang. 'Mit den Werken soll gearbeitet werden“ lautete ihr Credo für die Zukunft ihrer inzwischen rund 3000 Arbeiten umfassenden Sammlung.'“