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Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 40. KW 2022

Gestern haben wir in Deutschland unseren nationalen Feiertag begangen. Vor 32 Jahren traten die 5 "neuen" Bundesländer dem Staatengebiet der Bundesrepublik Deutschland bei. Gefeiert wurde nicht gerade überschwänglich aber in die Herbstferien gefahren um so mehr. Selbst eine überregionale Sonntagszeitung, die Freitags gedruckt und Samstags ausgeliefert wird, fand das Ereignis nicht erwähnenswert. Dabei gäbe es zu dem Bemühen sich aneinander zu gewöhnen viel zu sagen. Politisch ticken die beiden Deutschen Hälften nicht gerade gleich und wirtschaftlich schon gar nicht - immerhin hat es die Treuhand verstanden aufkeimenden Mittelstand Anfang der 90ger Jahre frühzeitig zu ersticken. Der Treuhand Versicherungsdienst stellte sich bei den noch zur Treuhand gehörenden Betrieben als Abgesandter des Eigentümers vor und verlangte die Unterschrift unter den Maklervertrag, was den sich gerade in die Selbstständigkeit bewegenden neuen Versicherungsmaklern im Osten die Luft zum Atmen nahm und sie auf das eher bescheidenere Privatkundengeschäft zurückwarf. Und woher kamen die Kollegen vom THV? Natürlich aus dem Westen - und die Narben sind bis heute im kollektiven Gedächtnis. Auch unser Verwaltungsjurist als Bundespräsident gibt sich rechtschaffen und wacker - aber so richtig was rüber kommen tut da auch nix. Ein paar Minuten Gauck sind an der nationalen Befindlichkeitsfalte 1000 Mal erfrischender.

Mit Kunstmessen ist diese Woche erst mal nichts, die Paper Positions Hamburg (wo die überall schon gewesen sind ...!) hat gerade ihre Tore geschlossen. Nächste Woche kann man dann ein bisschen in London friezen, bevor es entweder nach Paris zum nächsten Ableger der Art Basel oder zu den Münchner Highlights geht. Sagt da einer was zum Thema Energieverbrauch und CO² ? Nicht? - Um so besser ... .

Versicherungen haben es schwer - keiner mag sie wirklich obwohl sie volkswirtschaftlich zu den harten Kernen gehören - zumindest wenn es um ihre Rolle als Kapaitalanleger geht. Mit der Risikotragung im klassischen Sinne ist das so eine Sache. Über Jahre wollte kein Mensch ihre Policen zur Cyber Versicherung kaufen. - Für die, die immer alles in der Cloud haben und sich sicher fühlen: Die Cloud ist wie ein eigener Server, halt nur woanders und für Hacker ziemlich attraktiv - weil Ehre und Mammon winken, am liebsten in Bitcoin, die immer noch legal ihr fragwürdiges Dasein fristen. In den Versicherungsbedingungen wird jetzt neben Pandemie auch Cyber ausgeschlossen, egal ob es sich um ein reales Risiko handelt oder nicht. Manche Schäden übernimmt aber auch die Cyberdeckung nicht, die, wegen der katastrophalen Schadenentwicklung im letzten Jahr mit Quoten über 160% bei einzelnen Versicherern, nun auch deutlich teurer wird und mit der Steigerung der Gaspreise durchaus schritt hält. Die Transportversicherer sind gnädig, sie bieten verbandsseitig auch den Wiedereinschluss des Cyberrisikos wieder an. Ein Vermouthstropfen: Schäden durch Cyberangriffe werden auf maximal 1 Mio EUR begrenzt. Die Einführung der Klausel wird auch von den Rückversicherern gefordert - da kommt Druck auf. Wie aber verhalten sich dann die wegen Compliance völlig vom Produkt abgekoppelten Schadenabteilungen, deren Chefs allerlei Geschlechts teilweise noch dadurch motiviert werden, dass ihre Bonifikationen an geringeren Zahlungen gemessen werden? Gehen sie vom Causa Proxima Prinzip (also der nächstliegenden Ursache) bei einem Feuerschaden über 1 Mio. EUR ab, wenn sich herausstellt, dass die Brandmeldeanlage durch einen Hackerangriff ausser Betrieb gesetzt wurde und die Pumpen der Sprinklerung nicht gearbeitet haben, weil die elektronische Steuerung durch nette kleine elektronische Viren ausser Kraft gesetzt wurden? Hätte es weniger bis überhaupt nicht gebrannt, wenn alles funktioniert hätte? Kann man jetzt aus dem verzögerten Update von Sicherheitssoftware Schadenablehnungsgründe konstruieren? Die Branche, deren Glaubwürdigkeit auf dem Niveau von normalen Politikern angesiedelt ist sollte sich sehr genau überlegen, ob diese allgemein formulierten Aus- und Wiedereinschlüsse geeignet sind und den Versicherungswillen wiedergeben. Klarstellende Formulierungen werden derzeit nur sehr zögerlich zugestanden. Was, wenn bei einem Museum die Alarmanlage durch Hacker lahmgelegt wird und Leihgaben Dritter verschwinden? Zahlt dann das Museum, das laut Leihvertrag die vollständige Haftung für die Leihgabe übernommen hat?

Große Freude in Tuscon, Arizona - der 1985 geklaute und 2017 wiedergefundene Willem de Kooning ist frisch reaturiert aus dem Getty wieder da und darf sich im University of Arizona Museum of Art in aller Schönheit dem Publikum zeigen. Den Zuwachs an stillen Reserven akzeptiert das Museum gern, spricht man doch heute von einem Wert von über 100 Mio. USD, den man am Kunstmarkt für Vergleichbares aufbringen müsste.

Wir wünschen Ihnen eine restliche Woche voller spannender Begegnungen mit dem Leben und der Kunst Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln und Solothurn

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung