Optionale Cookies erlauben?

Neben technisch notwendigen Cookies möchten wir Analyse-Cookies nutzen, um unsere Zielgruppe besser zu verstehen. Mehr dazu in unserer Datenschutz­erklärung. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit widerrufen.

Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 10. KW 2022

Liebe Leser von Kobels Kunstwoche und unseres Newsblogs,

Mancher hat russische Freunde und wundert sich, dass der Angriff auf die Ukraine geschehen konnte. Das passt nicht zu denen, die wir unsere Freunde nennen. Allerdings gibt es jetzt eine große Verunsicherung, die auch breit in das kulturelle Leben eingreift. Sopranistinnen und Dirigenten werden ausgeladen und können Ihre Kunst nicht mehr zu Gehör bringen - Sie hatten sich allerdings auch nicht als Verfechter des Friedens hervorgetan. Auch manchem Putin nahen Oligarchen wurde der Sitz in den Beiräten großer Museen entzogen. Das ging schneller als die Sanktionen der Länder. Allerdings gehen die Emotionen hoch, weil man geneigt ist jedem Russen, der nicht auf die Straße geht zu unterstellen er sei für diesen sinnlosen Krieg. Es sind immer noch sehr viele, die den Apparat stützen und selbst mir drohen Gefahren, sollte ich noch einmal nach Russland reisen, meint unsere Bundesregierung, weil ein dortiges neues Mediengesetz auch kritische Äusserungen ausserhalb Russlands über das Land des Bären unter Kuratel stellt. Damit wird auch der Dialog auf der menschlichen Ebene immer schwieriger. Die Folgen eines eklatanten Tabubruchs sind eben vielfältig - aber wir hoffen immer noch darauf, dass die tollen Ansätze der Freiheit in der Ukraine, die auch gute Kunst hervorbringt, nicht ersticken. Künstlerinnen und Künstler wollen das Land nicht verlassen, obwohl sie in großer Gefahr sind.

Einen Aufbruch verspürt man im Moment in Saudi-Arabien. In Jeddah gibt es eine Ausstellung 21/39 jetzt schon zum 10. Mal, bei der deutlich wird, dass neue Strömungen im Land möglich sind. In 6 Hallen zeigt die Biennale von Riyadh was an kantigen Positionen im einstmals völlig unter Zensur stehenden Land möglich ist. Das Kulturministerium wurde gegenüber dem ehemaligen Königspalast der Saudis gebaut, die als nationale Stätte ein Bewusstsein der eigenen Geschichte entwickeln soll.

Der Kunstmarkt reagiert bisher kaum auf die Ereignisse in der Ukraine. Das liegt vielleicht auch daran, dass die größten Umsätze zunehmend im asiatischen Raum gemacht werden. Jedenfalls spielt der Konflikt in der öffentlichen Wahrnehmung vieler Länder, die man als unfrei und diktatorisch regiert bezeichnen darf, keine große Rolle. Trotzdem erstaunt es, dass mehr als 140 Länder in der Uno Vollversammlung den kriegerischen Einmarsch Russlands in sein Nachbarland verurteilen.

Die Versicherer reagieren jetzt reihenweise und weisen bei Deckungen für ausländische Interessen in Russland auf die Sanktionsklauseln hin bzw. Stehen für diese Risiken nicht mehr zur Verfügung. Milliarden ausländischer Investitionen hängen, weil die Eigentumsrechte nicht mehr ausgeübt werden können. Versichert ist ein Teil davon über Bundesbürgschaften. Aber die ganzen Auswirkungen werden sich erst im Laufe der Zeit zeigen.

In Genf und Madrid war Kunstmesse, fast so wie immer - Stefan Kobel berichtet

Ich wünsche Ihnen eine Woche voller Mut an ein friedliches Morgen zu glauben

Ihr

Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln

Newsletter

Die neuesten Ausgaben von Zilkens Newsblog und Kobels Kunstwoche direkt per E-Mail erhalten.
Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung