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Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 06. KW 2023

Nachdem der Januar noch etwas verhalten war in Punkto Kunstmessen - ausser der Art Singapore war da eigentlich noch nichts Richtiges - geht es im Februar kräftig los. Die BRAFA machten den Auftakt und als Galerist und Kunstkritiker müsste man jetzt, gar nicht umweltgerecht, an zig Stellen auf dem Globus gleichzeitig sein, um die Sammler allerlei Geschlechts zu erreichen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit konnte man in Bologne mit der ArteFiera starten (Stefan Kobel war da und berichtet) anschließend nach Jakarta zur Jakarta Gardens eröffnet am 7.2., also übermorgen, von da nach Brüssel zur affordable Art Fair (8.2.) in der Nacht gleich nach Mexiko City zur ZonaMaco (8.2.) tja und da muss man sich entscheiden, ob man nicht mehr auf der nächsten Eröffnung gesehen werden will und deshalb mit den normalen Besuchertagen begnügt, weil man am 9.2. in Marrakesch die 1-54 contemporary African Art Fair, in Rotterdam die nach der Stadt benannte Art und in Neu Dehli die India Art Fair eröffnet. Die Messen gehen alle bis zum 12.2. und danach wird sich zeigen, wie vital der Kunstmarkt ist. Zwei Ziele kann man dann noch am 16.2. ansteuern, die auch nicht nebeneinander liegen : die Frieze in Los Angeles und die Investec in Kapstadt, deren Muttergesellschaft die Messe in Mailand ist. Und wer es dann noch volkstümlich braucht, dem stehen dann ab 18.2. die letzten Tage des Karnevals in Düsseldorf, Mainz oder Köln offen. So mit Helau und Alaaf die Flachwitzschwelle überschreiten ist doch nach all der internationalen Kunst richtig kuschelig. Da wir dummerweise unser Büro in einer der karnevalistischen Schwerpunktstädte haben bleiben unsere Büros Weiberfastnacht und Rosenmontag geschlossen. Da geht nichts mehr in der Stadt und es braucht nicht einmal sich auf die Straße klebende Klimafreunde allen Geschlechts oder die lokale Verwaltung mit ihren über 22.500 Mitarbeitern, um den Stillstand herbeizuführen. Spass an der Freud reicht. Und hinterher gibts zur Busse die Fastenzeit.

Womit wir bei der allgemeinen Weltlage wären - der Krieg in der Ukraine geht mit unverminderter Härte weiter. Tausende ukrainischer Kinder wurden und werden nach Russland verschleppt und von dort lebenden Familien zwangsadoptiert. In der kommunistischen Welt spielt die familiäre Erziehung sowieso keine Rolle, die nützt nur dem Klassenfeind und seinen bürgerlichen Idealen, die man überwinden will. Aber Russland ist ja gar nicht mehr kommunistisch, sondern hat demokratische gewählte Organe - sollen wir glauben und die führen einen Krieg gegen den Faschismus in der Ukraine ... . Bitte gegen wen? Von totalitärer Herrschaft kann man in Kyiv nicht gerade sprechen - ein Oligarch wurde ab- und ein Schauspieler gewählt. Dass das Putins Machtgefüge durcheinanderbringt und größte Grausamkeiten rechtfertigen soll und von den Russen aller Geschlechter leider geglaubt wird nimmt ihnen die Unschuld - und Kinder aus der Ukraine großzuziehen wohl wissend, dass Eltern und Verwandte noch leben nur weil es die Russische Kamarilla anordnet und vielleicht mit Geld versüßt ist somit das Übelste in der langfristigen Wirkung, das ich mir vorstellen kann.

Die Versicherungswirtschaft, egal ob Erst- oder Rückversicherer haben ihre Blockade der Versicherung normaler Risiken, wie Feuer oder Leitungswasser, in der Ukraine noch nicht aufgegeben. Investitionen in den Wiederaufbau, die auch noch während der Kriegshandlungen laufen, benötigen aber diese wirtschaftliche Absicherung. Auch die Vermögen in dem Land müssen abgesichert sein, weil der Einzelne selten die wirtschaftliche Kraft der Gemeinschaft hat - daher kommt Versicherung. Vielleicht kommt jetzt die Stunde der Offshore Kapitalverwalter, die für ihre Liquidität eine interessante Verzinsung suchen. Wir unterstützen solche Überlegungen, die natürlich auch für die Kunst gelten, die sich in der Ukraine befindet und die dort von Tag zu Tag neu geschaffen wird. Kunst ist ein Teil des Rückhalts und des Schutzes, den die Seele braucht, um in diesen Zeiten zu bestehen.

Spektakulär sind die Kunstdiebstähle wenn Gold und Edelsteine mit im Spiel sind - auch Silber wird gerne genommen. Diebstähle von - profan ausgedrückt - Flachware sind eher selten. Einige Auktionshäuser und ein Museum in Frankreich und Österreich wurden zwischen 2017 und 2019 Opfer von Diebstählen unter anderem von Werken von Signac oder Renoir. Ein Drahtzieher, der sich als unabhängiger Kunstvermittler zwischen der Ukraine und Russland bezeichnet, ist jetzt von einem Gericht in Nancy zu 5 Jahren Haft verurteilt worden. Von den Werken ist bisher allerdings nur der Signac aus Nancy ziemlich beschädigt wieder aufgetaucht. Ob das Werk versichert war ist unbekannt. Zum Glück wurde es bereits 2019 in der Ukraine gefunden. Wäre der Fund erst nach dem 24.2.2022 gelungen hätten die Versicherer bei den Beschädigungen vielleicht mit der Begründung abgelehnt, der Schaden sei kriegsbedingt entstanden, da das Bild aus dem Rahmen geschnitten wurde. Irgendein Anwalt egal welchen Geschlechts gibt sich gegen Honorar meist dafür her die weit hergeholten Begründungen für "Ablehnen schafft Fakten" zu finden. Schade, dass in Europa punitive damages unbekannt sind. Mancher Versicherer würde dann früher an den Verhandlungstisch kommen.

Wir wünschen Ihnen eine konstruktive und angenehme Woche - Karneval kommt erst noch

Ihr

Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung