Optionale Cookies erlauben?

Neben technisch notwendigen Cookies möchten wir Analyse-Cookies nutzen, um unsere Zielgruppe besser zu verstehen. Mehr dazu in unserer Datenschutz­erklärung. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit widerrufen.

Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 10. KW 2024

Die Grabfigur der Agnes Sorel, die seit dem 15. Jahrhundert ihren Sarkophag in der Kirche von Loches verschließt, kann jetzt doch nicht zur Ausstellung „Die Kunst in Frankreich unter Karl VII“ (1422 - 1461) ins Musée Cluny nach Paris reisen, weil sich eine alte Bruchstelle im Marmor als Sollbruchstelle erweisen könnte. So haben jedenfalls die Konservatoren entschieden, die nach wochenlangen Vorbereitungen den Transport gestoppt haben, bevor er eigentlich losgegangen ist. Ziemlich viel Glück für viele Betroffene. Die Kirche von Loche behält ihre Attraktion, der Spediteur muss sich nicht gegen Ansprüche verteidigen, die auf Grund der Beschaffenheit der Skulptur entstanden wären und weder die Französische Staatshaftung noch ein Versicherer muss sich mit dem Ganzen beschäftigen. Mit einem Schaden, der aus einem alten Schaden resultiert lässt sich auch kein Blumentopf gewinnen. Solche Dinge sind einfach nicht versichert! Und schon gar nicht unter Staatshaftungen.

Die UNESCO hat es nicht leicht, wenn sie die kulturellen Zerstörungen durch Russland in der Ukraine in Geld ausdrücken soll. Sie beziffert sie Anfang 2024 auf 3,5 Milliarden USD, davon entfallen 2,4 Milliarden allein auf historische Gebäude. Nicht von der Rechnung umfasst sind die wirtschaftlichen Ausfälle, die dadurch entstehen, dass Museen, Bibliotheken, Konzert- und Opernhäuser geschlossen sind oder nur unter erschwerten Bedingungen arbeiten können. Touristen fallen vollständig aus. Das dürfte allein Kyiv 10 Milliarden USD pro Jahr kosten. Da kann man schon verstehen, dass die Forderung nach der Konfiszierung im Westen eingefrorenen russischen Staatseigentums von wohl über 300 Milliarden USD zum Ausgleich der von Russland verursachten Verluste immer lauter wird. Gerade die Perfidie Kunst- und Kulturstätten zu zerstören, um den Menschen ihre kulturelle Identität zu rauben, sollte hart von der Weltgemeinschaft geahndet werden.

Kunst war und ist immer auch politisch auch wenn es Bewegungen gab, die sich nur der Kunst an sich verschrieben hatten. Aber selbst in dieser Haltung steckt in ihrer Abkehr von der sie umgebenden gesellschaftlichen Situation eine Aussage. Die Berliner Filmfestspiele haben gezeigt, dass Kunst sehr gezielt zur Verbreitung politischer Botschaften verwendet werden kann - und auch hier gilt die Freiheit der Kunst, die sich allerdings anderen Meinungen und Informationen friedlich und offen stellen muss, denn sonst ist sie keinen Deut besser als der von Ihnen wohl zu recht als kriminell betrachtete Donald Trump. Unklar bleibt nach wie vor, wie eine auf Freiheit gegründete Nation sich in der Wahl seiner politischen Führer egal welchen Geschlechts so blind verhalten kann. Die meisten Compliance Regeln verbieten über 75-jährigen die Wahl in den Aufsichtsrat börsennotierter Unternehmen, für Vorstände gelten neben, zugegeben leicht idiotischen, geschlechtsspezifischen Regeln noch deutlich niedrigere Altersgrenzen. Warum schaffen es unsere doch sonst so auf die Heilung der Welt bedachten Politiker nicht, hier mit gutem Vorbild voran zu gehen und sich selbst zu beschränken: In qualitativen Mindestanforderungen an Ausbildung und Berufserfahrung von Menschen mit passivem Wahlrecht (das sind die, die sich wählen lassen können, für den der gerade grübelt), die Anzahl der Wahlperioden, Mindestalter gibt es für manche Funktion - aber ein Höchstalter nicht (bei dem Personalmangel nach dem 2ten Weltkrieg auch kein Wunder, da Adenauer das Land noch mit über 80 zum Wohlstand führte). Ein Argument, dass Gewerkschaften so leicht von den Lippen geht, braucht es allerdings nicht: Man muss die Bundestagsmandate nicht durch höhere Bezüge attraktiver machen, um genügend Talente zu finden.

Am Donnerstag öffnet die TEFAF in Maastricht ihre Pforten zur vermutlich wieder faszinierendsten Museum auf Zeit Ausstellung, in der auch gekauft werden darf. Über 5 Jahrtausende werden sich die ausgestellten Werke erstrecken. Unser Team macht am kommenden Montag einen Betriebsausflug dorthin. Auch wir wollen wissen, was sich außerhalb Deutschlands so tut. Sie können uns dann leider an einem Tag nur über unsere Handy Nummern erreichen.

Allen eine angenehme Woche voller Kunstgenuß und viel Spaß mit Kobel‘s Kunstwoche im Anschluß

Es grüßt Sie herzlich

Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH Solothurn und Köln

Newsletter

Die neuesten Ausgaben von Zilkens Newsblog und Kobels Kunstwoche direkt per E-Mail erhalten.
Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung