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Zilkens Newsblog

Himmelsleiter zur Geldspülung - gesehen in London. Photo Stephan Zilkens
Himmelsleiter zur Geldspülung - gesehen in London. Photo Stephan Zilkens
Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 11. KW 2025

Es ist schon schlau, wenn man eine Kunstmesse am Regierungssitz veranstaltet, dann kommt auch mal ein König vorbei. Madrid, Arco und der König - Pech für Maastricht, das ist eben nicht Den Haag - aber die Steuern auf Kunst sind in Holland günstiger. Das zeigt mal wieder, dass Könige in einer konstitutionellen Monarchie auf das mangelnde Kulturinteresse der von ihren Völkern gewählten Regierungen keinen Einfluss haben.

Deutschland hat zwar eine Hauptstadt in der sich viele Galerien ansiedeln aber eine international herausragende Kunstmesse à la Art Basel klappt trotzdem nicht. Aber immerhin - es gibt die Positions in Papier und in den Hangars von Tempelhof. Die drum herum hausenden Politiker interessiert das nur bedingt - und zur Zeit wohl gar nicht. Sie sind zu sehr mit Suppen und dem darin befindlichen Salz beschäftigt. Wer den Blog zum ersten Mal liest sollte wissen: es sind immer alle Geschlechter gemeint und nur weil letzte Woche Weltfrauentag war gibt es trotzdem keine Ausnahme.

Putin und sein neuer Freund im weißen (vieleicht jetzt eher beschmutzten) Haus halten Europa auf Trab. Die notwendige Investition in Verteidigung ist unausweichlich. Wie schön war das Anfang der 80ger Jahre des vorigen Jahrhunderts im Bonner Hofgarten mit 300.000 ähnlich Gesinnten (natürlich allerlei Geschlechts, auch wenn diese Verrenkungen damals nicht nötig waren, da die mitgreisten Frauen selbstbewusst genug waren) für Frieden schaffen ohne Waffen zu demonstrieren. Aus heutiger Sicht sträflich naiv. Die Welt besteht aus ziemlich vielen Abarten von Neid, der ideologisch verbrämt in tausend Gewändern daher kommt. Man will die Rohstoffe und behauptet das Regierende eines anderen Landes unterdrücke und deshalb muss man seiner Ethnie zu Hilfe kommen. Man will die fruchtbaren Äcker und behauptet, dass die Religion der Landbesitzer Vampirismus fördere. Man möchte seine eigene Diktatur vor der Freiheit an den Landesgrenzen schützen, weil man neidisch ist Diktator sein zu müssen, der sich nur mit Tricks oben halten kann. Neid ist leider eine große Triebfeder, die allerdings auch der Assekuranz einen Teil ihrer Existenzberechtigung beschert. Eigentumsdelikte und Neid sind miteinander verwandt, weil die Leitplanken für ehrliche Arbeit in mancher Umgebung löchrig geworden sind.

Das gilt übrigens auch für die Deutsche Gewerkschaft VERDI, der es gerade gelungen ist bei der Post Lohnerhöhungen durchzusetzen mit der Konsequenz, dass jetzt 8.000 Menschen zukünftig keinen Arbeitsplatz mehr haben werden, weil Arbeit in Deutschland zu teuer ist. Im öffentlichen Dienst zetteltenn sie gestern zum Leidwesen vieler Arbeitnehmer in Hamburg einen unangekündigten Streik am Flughafen Fuhlsbüttel an, der Tausenden erholoungssuchenden Arbeitern und ihren Familien genau das verunmöglicht. Heute legen Sie Deutschland lahm - die einzige Dankadresse kommt von der Luft, die weniger Emissionen verarbeiten muss. Sollten sie sich auch nur annähernd mit ihren Forderungen durchsetzen kann es seitens der steuerzahlenden Bevölkerung nur eine Forderung geben: Strukturen verschlanken, öffentliche Aufgaben reduzieren, Personal abbauen. Wie wäre es mit weniger Bundesländern? Wozu noch Regierungsbezirke in Ländern? Was sollen all die schönen Zwischenebenen, die im Wesentlichen Parteisoldaten (klar auch Soldatinnen) versorgen? Wozu braucht es untere, mittlere und obere Behörden? In der Industrie ist das geübte Praxis: Wenn der Mittelbau zu fett wird setzt er Speck an und der gehört in die Pfanne. (bildlich versteht sich). Das Wertschätzungsgeblubber zur Begründung von Lohnforderungen sollte sich angesichts der insgesamt nicht rosigen Lage eigentlich in den Gulli bewegen. Im Kulturwesen muss man sich oft genug nur durch Beifall ernähren - das ist wie im Fussball, nur eine ganz kleine Minderheit verdient gigantisch, der Rest plagt sich und bringt trotzdem Gutes zu Stande.

Das ZADIK (Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung) veranstaltet heute und Morgen ein Symposion zum Thema: Kunst und Kulturgüter in Zirkulation - Forschungsperspektiven auf den Auktionsmarkt. Unterlagen aus Auktionshäusern sind oft erst nach Jahrzehnten für die Forschung auswertbar - meist muss das betreffende Haus schließen und sein Archiv dem ZADIK vermachen. Hoffen wir, dass das Symposion nicht durch den brutalen Streik einer neidgetriebenen Gewerkschaft behindert wird und die Teilnehmer alle dort Ihre Beiträge leisten können.

In Österreich hat sich eine neue Regierung zusammen gerauft, in Deutschland beginnt die Rauferei erst nachdem der Bundestag die notwendigen Verteidigungsausgaben von der Schuldenbremse befreit hat. Die übrigen Mittel für die Infrastruktur sind zu relativieren - im Verlaufe von 10 Jahren schmelzen 50 Milliarden kaufkraft- und inflationsbereinigt Richtung 40. Damit geht dann schon weniger - und, ach ja, die Steuereinnahmen werden dagegen steigen.

Allen eine anregende Woche und kommen Sie in Maastricht vorbei - da ist die TEFAF ...

Das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung