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Stephan Zilkens
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Ostern ist ohne große Katastrophen vorbeigegangen. Lediglich Herr Erdogan wundert sich über die Wahlergebnisse in Istanbul und Ankara, wo die Opposition gewann wie auch an anderen Orten im Land. Aber ob das was ändert? In Hong Kong ging die Art Basel zu Ende. Alle großen Namen des Kunsthandels waren vertreten, wenn auch nicht immer durch ihre Inhaber vor Ort. Politisch kritische Arbeiten waren eher selten, aber wen wundert das bei der Umgebung?
Baumaterialien werden immer teurer - wohl auch in Großbritannien und so werden in alter guter Väter Sitte Kulturdenkmale als Steinbrüche genutzt. Manchmal an Stellen, an denen es nicht auffällt. Die Diebe kommen als Bauarbeiter verkleidet und stehlen in York und Essex was das Zeug hält. Das berichtet das "Journal des arts", dass in diesem Jahr sein 30 jähriges Bestehen feiert. Herzlichen Glückwunsch. Frankreich mit seinen 68 Millionen Einwohnern ist den Deutschen mit 84 Millionen an manchen Stellen über. Auch in Fragen der Kunst und des aktuellen Dialogs. Wir sind nicht glücklich darüber, dass der Kunstmarkt so klein geschrieben wird von Claire McAndrew, die den Welt Kunstmarktreport jährlich herausgibt und im Deutschen Handel nur knapp 1 - 2 Mrd. EUR Volumen vermutet. Bei 63 Mrd. Weltvolumen eher zu vernachlässigen. Frankreich steht da mit mehr als dem Doppelten erheblich besser dar. Kein Wunder, dass sich dort auch ein Quotidien de l'art verkaufen lässt, das täglich über Ereignisse auf der Welt rund um die bildende Kunst berichtet. Aktuell, kritisch und interessant. In Deutschland halten sich Glanzblätter wie Art, Monopol oder Weltkunst. Der 14 tägige Informationsdienst Kunst wurde nach über 700 Ausgaben eingestellt. Es fehlt wohl ein bisschen an der breiten intellektuellen Neugier am Thema im Land, in dem mal Dichter und Denker zu Hause zu sein schienen. Vermutlich auch, weil Kunst hierzulande gerne mit dem Epitheton brotlos kommentiert wird. Und wer hungert schon gern?
Angst und Verzagtheit gepaart mit einem unbändigen Willen alles gerichtlich lösen zu wollen scheint der Deutschen höchstes Gut. Anders kann auch unser ehemaliger Bundespräsident Gauck die Zurückhaltung vor klarer Kante gegenüber Putin nicht verstehen. Er formuliert nur eleganter. Es ist schon mühsam die Windungen des Richtlinienkompetenzinhabers und seiner Exegeten zu beobachten. Ein bisschen wie Laokoon, der sich der Schlange letztlich nicht erwehren konnte. Die Schlange heißt Putin und seine Entourage.
Ob die Verunsicherungen den Austausch von Kunst international behindern werden? In Hamburg ist gerade die erste von drei großen Ausstellungen zu CDF (kurz für Caspar David Friedrich) zu Ende gegangen und 325.000 Menschen haben sie gesehen. Mal sehen, ob die nächsten beiden in Greifswald und Dresden dabei helfen, dass sich mehr als 1 Million CDF in einer Ausstellung anschauen - aber es gehen immer noch deutlich mehr Menschen pro Jahr in die ständigen Sammlungen des Louvre!
Für die, die noch ein paar Urlaubstage haben, hat Stefan Kobel besonders viel zum Lesen zusammengetragen. In gut 14 Tagen eröffnet die Biennale in Venedig - und dann wissen wir, wie tolerant die Welt der Kunst mit sich und den Konflikten in der Welt umgeht.
In diesem Sinne einen nachdenklichen Start in die verkürzte Arbeitswoche wünscht
Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln