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Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 15. KW 2023

Heute kommt der Newsblog erst Dienstags weil wir Ostern halbwegs friedlich über die Runden gekommen sind. Allerdings wird die Welt nervöser, wenn man neben der Ukraine Richtung China schaut, wo gerade Seemanöver abgehalten wurden, die die Invasion Taiwans simulierten.

Im letzten November haben wir in Köln die Ausstellung: "Worth fighting for" eröffnen können, weil wir mannigfache Unterstützung hatten, allen voran durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und durch die Kunststiftung Nordrhein-Westfalen. Viele private Spender haben uns ebenso unterstützt. Die Ausstellung lief bis zum 14. Dezember und knapp 3.000 Menschen haben sie gesehen. Leider funktionierte die Heizung nicht, sodass teilweise nur Temperaturen von 5 Grad in den Räumen herrschten. Die Kunst hat es, von ganz kleinen Blessuren abgesehen, gut überstanden. Einige Arbeiten der Ukrainischen Künstler und Künstlerinnen konnten auch in Sammlungen vermittelt werden. Jetzt haben alle die Möglichkeit die Ausstellung virtuell mit Erklärungen in Ukrainisch, Englisch oder Deutsch noch einmal im 360 Grad Modus zu erleben. Hier geht es zum entsprechenden Link. Am besten mit einem normalen PC anschauen, auf den Handys ist die Darstellung mühsamer. Anregungen für Verbesserungen nehmen wir gerne entgegen.

Vor 50 Jahren ist Picasso gestorben. Viele Ausstellungen werden seiner gedenken. Trotzdem werden die Werke aus dem Picasso Museum in Antibes nicht reisen, das gehört zum Prinzip des Gebäudes, in dem Picasso 1946 und 1947 sein Atelier hatte. Not macht erfinderisch - gerade in der Kunst, wenn u.a. fehlende Materialien durch andere ersetzt werden und so große Dinge entstehen. Bei einigen heute sich Richtung NFT bewegenden Künstlerinnen und Künstlern scheint weniger die wirtschaftliche oder emotionale Not die Triebfeder zu sein, als vielmehr der Wille Aufmerksamkeit zu erregen, egal wie und die Qualität bleibt auf der Strecke. Es kommt nicht von ungefähr, dass Picasso heute der Künstler mit den stabilsten Ergebnissen auf dem Kunstmarkt ist.

Auch die Zeitschrift "Kunstforum" hat 50 Jähriges! - Kritischer Begleiter aktueller Bewegungen in der bildenden Kunstszene und für die intelektuelle Resonanz ein wichtiger Boden. Die Redaktion hat sich leider entschlossen auch an den blödesten Stellen zu gendern, was die Artikel unlesbarer macht. Eine englische Fassung gibt es nicht, wo diese historische Fehlschaltung im Umgang mit der Deutschen Sprache nicht vorkommt. Unsere Leser aus dem Englischsprachigen Raum wundern sich über unser "allerlei Geschlechts" weil in ihrer Sprache ein artist ein artist ist. Und die Vorsilbe Male oder Female artist klingt für deren Ohren daneben - Qualität ist wichtiger als Geschlecht, sollte man jedenfalls meinen.

Der Deutsche Bundesrat hat vom Bundestag eine Pflichtversicherung für Elementarschäden gefordert und damit für sich die Konsequenzen aus den Flutschäden des Jahres 2021 gezogen. Jetzt steht zu befürchten, dass sich das auf Wohltätigkeiten spezialisierte Regierungswesen diese Bürde aufhalst an Statt es den privatwirtschaftlichen Mechnismen zu überlassen. Der Versicherungswirtschaft schwebt vor Elementarschäden in allen Neuverträgen mitzuversichern, wenn sich die Kunden nicht individuell dagegen entscheiden. Eigentlich ein verständliches Modell und es würde die öffentlichen Haushalte nicht belasten und dem Individuum einen Teil seiner Verantwortung belassen.

Michelangelo's David hat es schwer - für die Gebildeten Inbegriff der Renaissance Skulptur, für manche Amerikaner reine Pornographie. So wurde eine Lehrerin in Tallahassee (Florida) zur Kündigung gezwungen, weil sie 12 - 13 jährigen Schülern im Unterricht u.a. ein Bild des David gezeigt hatte. Die Eltern wünschten 14 Tage vor der Unterrichtung von kontroversen Inhalten darüber informiert zu werden, damit sie ihre Zustimmung erteilen können. Der Direktor der Schule, Barney Bishop, ist ein glühender Anhänger von Ron de Santis, einem Republikaner, dem Trump noch nicht scharf genug ist. Was kontroverse Inhalte sind bestimmt das gesunde Unvermögen beschränkter, vorurteilsbeladener Horizonte. Von da zur Selbstzensur öffentlicher Museen ist es nicht mehr ganz so weit. Auch vor diesem Hintergrund ist es dringend notwendig, dass Europa seine eigene Rolle findet. Dies funktioniert aber neben gemeinsamen wirtschaftlichen Zielen nur, wenn man mindestens zwei Sprachen spricht, wovon eine lateinischen Ursprungs sein sollte. Immerhin bilden Rumänen, Italiener, Franzosen, Spanier, Luxemburger, Portugiesen, Belgier, Monegassen und Menschen in San Marino mit 210 Millionen fast die Hälfte aller in der EU lebenden Einwohner. Von Germanischen Wortstämmen leiten sich die Sprachen von ca. 126 Millionen EU-Bürgern ab, Slawischen Ursprungs sind die Sprachen von 67 Millionen und der Rest verteilt sich auf Griechisch, Ungarisch und Englisch, das gerade mal nur noch in Malta und Irland als Muttersprache anzusehen ist und damit von weniger als 10 Millionen gesprochen wird. Sprachen und Dialekte vermitteln ein tieferes Verständnis auch der kulturellen Mentalitäten, die es zu verbinden gilt solange der Gedanke eines Europäischen Staates nicht vermittelbar ist. In manchen Punkten muss man bei dieser großartigen Idee noch einmal ganz von vorne anfangen.

In Kyiv hat die Volshyn Galerie wieder ihre Räume für eine erste Ausstellung geöffnet. Der Krieg ist nicht vorbei aber das Leben geht weiter - eine Erkenntnis, die langsam auch bei den Rückversicherern ankommen sollte, die immer noch Kapazitäten für normale Risiken in der Ukraine sperren.

Und wer nicht weiß, was er in dieser Woche tun kann hat folgende Kunst-Messen zur Auswahl: Expo Chicago, Mi Art Milano und die Arte Fusion Stuttgart 2023

Einen fröhlichen Start in die etwas verkürzte Woche wünscht

Das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln und Solothurn

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung