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Stephan Zilkens
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Maurizio Cattelan gilt Manchen ja als begnadeter Künstler, manch Anderen als geschickter Plagiator, dem es gelungen ist Warhol's Vorliebe für künsterlisch gestaltete Bananen deutlich besser zu vermarkten als Thomas Baumgärtel, dem "Bananensprayer", der gerne mal 150.000 USD für eine an die Wand geklebte Banane als Obulus erhalten hätte. Nun hat in einem koreanischen Museum ein Student wegen angeblichen Hungers die an die Wand geklebte Banane aufgegessen und die Schale wieder an die Wand geklebt, mit dem Original Klebeband versteht sich - und gefilmt wurde das Ganze auch noch. Versicherungstechnisch ergeben sich daraus ein paar interessante Fragen. Gesetzt, die Arbeit war versichert: Handelt es sich um einen Totalschaden? Wie verhält es sich mit der Restaurierung? Ist überhaupt ein Schaden entstanden? Immerhin handelt es sich bei der Banane ja um ein Naturprodukt, dessen Haltbarkeit beschränkt ist - und Schäden, die aus der natürlichen Beschaffenheit des Werkes entstehen sind bekanntlich nicht versichert. Das Museum hätte die Banane sowieso in zwei Tagen ausgetauscht, weil sonst langsam der Faulgeruch für die Besucher problematisch geworden wäre. Also kein Schaden und - Verzeihung - auch keine große Kunst, die solche Aufmerksamkeit verdient.
Nach gerade einmal 10 Jahren haben Sandra Aebersold und Frank Häcker, die bisherigen Eigentümer von Accurart in der Schweiz und Liechtenstein, ihr Unternehmen an Arthur J. Gallagher, dem amerikanischen börsennotierten Großmakler verkauft. Sie bleiben weiterhin Geschäftsführer, allerdings verliert das Unternehmen den Charakter eines Inhaber-geführten Mittelständlers und geht in einem mit 7 Milliarden USD Umsatz Unternehmen auf.
Das österreichische Nationalkomitee des International Council of Museums, hat mit Unterstützung des Österreichisches Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKÖS) einen weiteren Hilfstransport in die Ukraine durchgeführt. Die Lieferung mit dringend benötigen Materialen hat kürzlich spediert von Kunsttrans Wien und Kyiv Museen in der Region Mykolajiw nahe Odessa erreicht.
Die Deutschen Registrars haben einen neuen Vorstand bei Ihrer Jahrestagung in Braunschweig gewählt: Vorstandsvorsitzende: Nicole Schmidt, Deutsches Historisches Museum, Berlin (seit 2015 Stellvertretende im Vorstand); Stellvertreter des Vorstandes: Robert Hintz, Braunschweigisches Landesmuseum, Braunschweig und Mitgliederverwaltung und Schatzmeisterin: Marianne Aselmeier, Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim. Wir wünschen ihnen eine glückliche Hand und mehr Berücksichtigung ihrer Kompetenz bei den öffentlichen Vergabestellen, wo sich das Prinzip, wir können nur billig, desshalb brauchen wir mehr öffentlich bezahltes Personal, durchgesetzt hat. A Propos - mit Hilfe des Verwaltungsgerichts in Berlin wurde jetzt vorerst die Rechtmäßigkeit der Aussetzung von 5 öffentlich finanzierten Stellen im Verfügungsbereich eines ehemaligen Bundeskanzlers bestätigt. Nehmen wir es als gutes Signal, dass öffentliche Verwaltungen nicht nur wachsen wollen - oder war es doch nur ein leichtes einem nicht mehr verstanden werden wollenden ehemaligen Regierungschef eins auszuwischen ... .
Gut gemeint ist nicht immer auch gut gemacht, wie Annalena Baerbock und Claudia Roth jetzt erfahren mussten. Kurz vor Weihnachten hatten Sie mit viel selbst erzeugtem öffentlichem Druck und wokem Anspruch der dies unterstützenden, aber nicht die Mehrheit bildenden Meinungsbildner die in Deutschem öffentlichen Besitz befindlichen Benin-Bronzen feierlich an Abba Isa Tijani, den Direktor der nationalen Museumskommission von Nigeria übergeben. Auch die Stadt Köln hat angeführt von der aus Holland stammenden Museumsdirektorin Nanette Snoep ohne Not ihre Sammlung von Benin Bronzen Nigeria, als vermeintlichem Rechtsnachfolger des für seine extensive Sklavenpolitik berühmten Benin vermacht. Alles als Wiedergutmachung der unrechtmäßig von Englischen Militärs Ende des 19. Jahrhunderts geraubten Kulturgüter, die freilich vielfach über den Auktionshandel mehrfach den Besitzer gewechselt hatten. Alle haben die Rechnung ohne den Nigerianischen Staatspräsidenten Muhammadu Buhari gemacht, der das Eigentum sämtlicher Benin Bronzen, die 1897 im Königspalast von Benin geplündert und anderswo im Benin Reich gesammelt wurden mit Erlass vom 23.3.2023 dem Oba von Benin übertragen habe - also dem Nachfahren dessen Vorfahren bis zur Unterwerfung durch die Briten schlimmste Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben. (Mehr im Artikel von Brigitta Hauser-Schäublin aus der FAZ vom 6.5., den auch Stefan Kobel aufführt). So wird öffentlicher Besitz aus Deutschland zu Privatbesitz eines ehemaligen Potentaten, der damit machen kann, was er will. Selbst eine Verteilung über den Kunstmarkt. Es fragt sich, ob die Entscheidung des Nigerianischen Präsidenten einem Vertragsbruch gleichkommt - dann könnte man die Stücke, die man noch nicht ausgeliefert hat im Lande und in der Verantwortung der Museen belassen, die vermutlich in der historischen Aufarbeitung weniger interessegeleitet sind, als ein inner-Nigerianischer Konflikt, der von feministischen und moralischen außenpolitischen Positionen nicht gesehen wurde oder gesehen werden wollte.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine angenehme Woche und wenn Sie am Wochende Zeit für eine Kunstmesse aussherhalb Deutschlands suchten - Busan in Korea bot sich an, quasi als neues Hong Kong und weiter weg als Karlsruhe.
Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln