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Zilkens Newsblog

Olafur Eliasson, Fondation Carmignac, Porquerolles - Photo: Stephan Zilkens
Olafur Eliasson, Fondation Carmignac, Porquerolles - Photo: Stephan Zilkens
Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 19. KW 2025

So viel Vorverurteilung ist selten! Da ist der neue Kanzler noch nicht einmal vom Parlament gewählt und schon ist sein Personaltableau in einigen Punkten heftig in der Diskussion. Wolfram Weimer heißt einer der zukünftig als neuer Bundesbeauftragter für Kultur und Medien, kurz und falsch Kuturstaatsminister, tätig werden soll. Vom Angestellten zum Unternehmer hat er bereits seinen Weg gemacht. Manche schräge Meinung sicherlich auch vertreten, allerdings anders als die bayrische Schluchzmadonna ohne den Weg durch Partei und politische Instanzen. Mehr als 60.000 Menschen haben schon eine Petition gegen ihn unterschrieben. Der Mann hat noch nichts in seiner neuen Aufgabe gezeigt - immerhin gilt nach wie vor die Kulturhoheit der Länder in Deutschland und das Amt des Bundesbeauftragten gibt es erst seit Gerhard Schröder - aber trotzdem meinen die angeblich kulturpolitisch Ideologiefreien (Vorsicht Ironie) das er nichts taugt. Ein bisschen mehr Offenheit bitte gegenüber Menschen denen ein neues Amt übertragen wird. Nach den Vorschusslorberen für Herrn Chialo in Berlin, der aus der Musikszene kam, ist dieser nun wie ein Bettvorleger gelandet. In Köln gibt es auch eine Figur aus der Kulturszene, der es als Beigeordnetem für Kultur nicht gelingt auch nur irgendeinen Impuls zu setzen, der die Stadt über ihre Grenzen hinaus als kulturelles Zentrum bekannter macht. Zurücktreten wird der voraussichtlich nicht - aber beide sind Beispiele von Experten, die in ihren Ämtern für die Kultur nichts bewegen bzw. bewegt haben. Das könnte mit dem Neuen, der im weitesten Sinne zum Kanzleramt gehören wird, vielleicht anders sein.

Womit wir beim voraussichtlich ab Dienstag neu gewählten Kanzler der Deustchen wären, der von seinem Vorgänger so Manches geerbt hat. Zum Beispiel den Erweiterungsbau des Kanzleramtes für insgesamt 840 Mitarbeiter. Es ist erst einmal ein wenig gerodet worden und man fängt mit den Fundamenten an - Immer noch ein Moment, in dem man ein Bauvorhaben mit unklarem Kostenausgang stoppen kann. Gutes Vorbild sozusagen, denn ob die so viel besungenen 500 Milliarden "Sondervermögen" (Schulden wäre der passendere Ausdruck) für Investitionen tatsächlich im Verlauf von 10 Jahren ausgegeben werden dürfen wird letztlich in Brüssel entschieden. Gürtel enger heißt bei Unternehmen Produktivität steigern, um sich im Wettbewerb zu behaupten. Die große Diskussion ist dann immer nur an welcher Stelle gespart wird. Wenn der Vorstand bei sich anfängt ziehen die Mitarbeiter eher mit - auch die Frauen unter ihnen (für die, die immer noch meinen, das Sprachverballhornung durch Gendern mehr Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern bringt).

Sind Kinder das neue wachsende Risiko für Kunstversicherer? In Rotterdam wurde ein Rothko beschädigt, in Berlin während der Artweek mindestens ein Kunstwerk von einem Kind beschädigt, in derselben Stadt bei einer anderen Ausstellung eine Keramikarbeit zerdeppert, in Jeddah während der Biennale vor zwei Jahren waren einige Werke auch Gegenstand von zu viel kindlicher Neugier. Die Versicherer versuchen dann Haftpflichtansprüche gegen die Erziehungsberechtigten geltend zu machen. "Eltern haften für ihre Kinder" stand früher an jedem öffentlichen Zaun. Das scheint ein wenig in Vergessenheit geraten zu sein, zumal Haftpflichtversicherer gerne die besonderen Umstände in der Abwehr von Ansprüchen ins Feld führen. Wenn der Geschädigte keine Kunstversicherung hat kann er sich lange damit rumärgern, hat er eine tut es der Versicherer, aber der ist es gewohnt.

Reisen bildet - immer noch, obwohl die Welt kleiner und begrenzter zu werden scheint. Privatinitiative und Kunst sind vielfach nicht voneinader zu trennen - sie sind die wahren Ermöglicher von Projekten, die in der öffentlichen Diskussion nur zerredet und dann als Torso gefeiert worden wären. Die Langen Foundation in Neuss zeigt gerade die Sammlung des Schweizer Verlegers Ringier. Sie hat vorher immer wieder Positionen einzelenr Künstler, wie Alicija Kwade, gezeigt, die noch nicht vom Kunstmarkt absorbiert waren. Auf Porquerolles - einer Insel vor Toulon in Südfrankreich - hat der Französische Vermögensverwalter Carmignac eine Stiftung mit einem großen Skulpturengarten errichtet, deren Besuch sich wirklich lohnt. Spannend sind die kuratierten Ausstellungen, die nicht nur Werke der eigenen Sammlung zeigen, sondern auch Leihgaben aus öffentlichem und privatem Besitz. Besonders beeindruckend eine gebogene Panoramaleinwand von Miguel Barcelo! Hier kann man übrigens beobachten, wie Kinder von Ihren Eltern an Kunst so herangeführt werden, dass deren Neugier nicht in die Lust alles anzufassen umgelenkt wird.

Heute und Morgen treffen sich die Deutschen Registrare in Saarbrücken. Man darf gespannt sein, wie sie die Herausforderungen in sich wandelnden politischen Konstellationen diskutieren. Der Blackout in Spanien und Portugal letzte Woche hat leider gezeigt, dass eine zu einseitige Fokussierung auf einen Lösungsansatz zur Verbesserung des Weltklimas große Gefahren in sich birgt.

Für die Kunstmessetouristen - diese Woche gibts was in New York und Taipeh. Letzte Woche war Chicago und Berlin - die Reisebranche freut es und: Reisen bildet!

Allen eine Woche voller Zuversicht - bleiben Sie uns gewogen

Das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung