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Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 20. KW 2024

Bitte nicht wundern - ab und an muss man mal vom Gewohnten abweichen. Seitdem der Newsblog auch auf Instagram erscheint gibt es in abwechselnder Reihenfolge aber letztlich diesselben Photos. Das langweilt das Netz trotz aller Eitelkeit des Autors ... . Und Langeweile ist das Letzte, was uns in dieser spannungsreichen Zeit nachgesagt werden soll. Also gibt es jetzt neben Stefan Kobels wöchentlich wechselnden Bildern auch den Schnappschuss der Woche von uns. Diesmal aufgenommen in Braunschweig (stilles Zentrum des Deutschen Kunstmarktes in den 20ger Jahren des vorigen Jahrunderts wie eine wunderbare Auststellung über Galka Scheyer noch bis kommenden Sonntag im dortigen städtischen Museum zeigt), wo eine Apotheke Kunst gegenüber Husten positiv abhebt.

1866 wurde in den Räumen der Mendelssohn Bank in der Jäger Strasse 51 in Berlin Mitte die Nordstern Versicherung gegründet, die 1996 im Bauch der Colonia und nicht viel später im noch größeren Magen der AXA verschwand. Nordstern hatte ab 1982 begonnen das Thema Kunst und Versicherung als eigenständiges Geschäftsfeld zu entwickeln. Ihr gelang es innerhalb von wenigen Jahren den Begriff Kunstversicherung mit ihrem Namen zu verbinden in einer Stärke, die die sonst nicht zimperliche AXA dazu verleitete den Sog der Kompetenz auf sich zu lenken und AXA ART als eigenständige Marke in der Marke zu entwickeln. Spätere Generationen im Management fanden das schwierig, weil sie gerne das Eigenkapital der Gesellschaft in ihren direkten Zahlen gehabt hätten. So kam der Kauf der XL gerade recht und die damit verbundene Neustrukturierung ließ AXA ART verschwinden und daraus XL a Company of AXA entstehen, die sich u.a. durch interessante - für den Kunden nicht vorteilhafte - Interpretationen des Kriegsausschlusses einen Namen macht. Nach der Wende 1990 wurde das Gebäude in der Jägerstrasse von Investoren übernommen und u.a. an die Mendelssohngesellschaft vermietet, die dort die Remise mit einem reichen Kulturprogramm rund um die Geschichte der Mendelssohns betreibt. Als privater Verein erhält die Gesellschaft nur bedingt öffentliche Mittel - aber alle Kräfte zusammen haben bisher gereicht Miete und Programm zu finanzieren. Der aktuelle Vermieter hat jetzt zur Erzielung höherer Mieteinnahmen den Vertrag zum 31.12.2024 gekündigt. Die neue Mietforderung scheint den Verein an seine Grenzen zu bringen, sodaß nicht klar ist, ob der Gründungsort der Gesellschaft, die die Kunstversicherung zur Reife entwickelte, für die Stadt- Bank- und Versicherungsgeschichte Berlins erhalten werden kann. Die Mendelssohn Bank befindet sich jetzt, bedingt durch das Wirken des GRÖFAZ im Bauch der Deutschen Bank, Nordstern ist Teil des AXA Konzerns, die immer noch die Rechte an der Domain Nordstern.de besitzen. Sowohl die Banken als auch die Versicherer sollten sich überlegen, ob sie diesen einmaligen historischen Ort so weit finanziell unterstützen, dass er als historische Stätte durch die Mendelssohn Gesellschaft weiter betrieben werden kann und damit auch die Wirtschaftsgeschichte beleuchtet.

Schon wieder hat eine Gruppe Aktivisten Gemälde in Frankreichs heiliger Institution, dem Louvre angegriffen, um auf Ihre Sicht der Welt aufmerksam zu machen. Sie haben sich dafür die gerade frisch aus der Restaurierung zurückgekehrte Darstellung der Freiheit von Delacroix ausgesucht. Man hat den Eindruck, dass diese Menschen alle Bilder in Museen hinter Panzerglas wissen wollen. Leider ist auch das Ausdruck einer Welt, in der der Diskurs unterschiedlicher Meinungen immer schwieriger wird. Das sich keiner zum Diskurs traut merkt man an den inhaltsleeren Plakaten zur Europawahl. Dass Gewalt gegen Politiker allerlei Geschlechts zum Thema wird zeugt von verrohender Gesellschaft - andererseits hat man nicht den Eindruck, dass in diesem Berufsfeld eine Erdung stattfindet. Back to normal life nach 8 oder 10 Jahren und einer Wiederwahlmöglichkeit erst nach einer Abkühlphase von 4 - 5 Jahren könnte vielleicht helfen das Gefühl zu vertreiben, dass die Damen und Herren dieses Berufsstandes - egal auf welcher Ebene - doch nur um den Erhalt ihrer Privilegien ringen und nicht um die besten Lösungen derjenigen, von denen sie gewählt wurden. Qualtinger hat das schon in den frühen 60gern mit Gerhard Bronner gut beschrieben. (Leider nur auf Deutsch)

Allen eine beschwingte Woche an deren Ende der Heilige Geist hoffentlich Erleuchtung bringt - vulgo frohe Pfingsten.

Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung