Optionale Cookies erlauben?
Neben technisch notwendigen Cookies möchten wir Analyse-Cookies nutzen, um unsere Zielgruppe besser zu verstehen. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit widerrufen.
Stephan Zilkens
,
"Welt weit Wolfen" ist ein Festival vieler Kunstgattungen im Deutschen Osten benannt, dessen Hauptsponsor der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen ist. Wolfen war mal das Zentrum der Deutschen Film- und Photoproduktion. AGFA und ORWO hatten hier ihren Ursprung. Jetzt strahlt im wesentlichen der Chemiepark mit seinen vielen Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber, der sich wohl auch bewußt ist, dass ein kulturell interessantes Umfeld wichtig ist, um den Standort zu sichern. Wir drücken die Daumen, dass das Festival von mehr als der lokalen Presse wahrgenommen wird.
In dieser Woche starten weltweit wieder etliche Kunstauktionen. In Deutschalnd geht es Schlag auf Schlag: Lempertz startet am 4.6. mit Photographie und einer Abendauktion, am 5.6. folgt van Ham mit einer Abendauktion, am 6.6. versucht sich Karl&Faber tagsüber (wie die vorgenannten Häuser auch) und Ketterer versucht am 7.6. wieder am Abend die Interessenten anzulocken sich für eines der teuersten Lose der Deutschen Auktionsgeschichte zu begeistern. Für die Spanische Tänzerin von JawlenskyUnfaire mit erstaunlich geradem Nacken werden 7 - 10 Mio. EUR plus Aufgeld erwartet. Nun ist Jawlensky im Gegensatz zu Caspar David Friedrich (CDF) zum Glück nicht ganz so Deutsch. Aber wer weiß welche Begehrlichkeiten öffentlicher Hände sich einstellen, die nach dem Grüttersschen (und damit von der CDU gebilligten) Kulturenteignungsgesetz, allenthalben als Kulturgutschutz verbrämt, versuchen ein solches Werk über interessenbezogene Expertenrunden mit einem Exportverbot zu belegen? Villa Griesebach und seinem Einlieferer ist das mit dem Skizzenbuch von CDF passiert, das jetzt vermutlich wieder für 200 Jahre im Tresor verschwindet. Unfaire gesetzliche Regelungen schaden dem Austausch von Kultur und dem Markt.
Dr. Herbert Palmberger, der erst nach 20 Jahren aktiver Tätigkeit als Versicherer und Rückversicherer und in den 90ger Jahren auch mit dem Kunstversicherungsgeschäft von (alt)Chubb verbunden anschließend als Anwalt auch für Versicherungsfragen in großen Kanzleien tätig war, ist letzte Woche verstorben.
Man könnte meinen, das alle, die sich mit dem Formulieren von Regeln und Gesetzen in den Parlamenten beschäftigen eifrige Anhänger von Karl Marx sind, der bekanntlich in der Konzentration des Kapitals auf Wenige die beste Voraussetzung für eine sozialistische Revolution gesehen hat. Im Versicherungswesen und bei den Versicherungsmaklern vollzieht sich schon eine Weile ein Konzentrationsprozess. Für die Produktionsunternehmen und Banken ist ähnliches festzustellen. Die Hintergründe sind häufig Regularien, die gut gemeint aber arbeitsintensiv sind und für kleine Unternehmen organisatorisch und finanziell kaum zu stemmen, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen. Im Verkauf ist dann das Heil und der Käufer freut sich über die Skaleneffekte. Manchmal reicht aber auch das bewußte Nichtverstehenwollen von Unternehmens- und Vermögenswerten, wie es jetzt die Schweizer Jungsozialisten demonstrieren, die eine 50% Erbschaftssteuer für Vermögen größer 50 Mio. CHF fordern. Abgestimmt wird darüber vielleicht 2026 - aber die Unruhe setzt jetzt schon ein. Vermögen ist nicht gleich Liquidität mit der man Steuern zahlt. Man muss sich von Vermögen trennen, um Liquidität zu erhalten. In der Regel kauft dann ein größeres Unternehmen ein Inhabergeführtes, das dann verschwindet (Konzentration, Karl Marx, siehe oben) . Wer eine ordentliche Kunstsammlung erbt hat auch nur Vermögen übernommen, dessen tatsächlicher Wert sich erst bei der Veräusserung zeigt und liquide wird. Wem nutzen diese Zwangsmaßnahmen? Staatlichen und Suprastaatlichen Organisationen? Dem Weltfrieden? Wohl kaum - nicht einmal den kulturellen Einrichtungen, weil deren Nutzniesser der kulturellen und damit fälschlicherweise implizit eher wohlhabenden Schicht zugerechnet werden. Eher zu einer Situation in der die Partei immer recht hat und das Kapitel wollten wir doch eigentlich hinter uns lassen.
Nächsten Montag wissen wir, wie sich das Europaparlament zusammensetzen wird und ob sich daraus irgendetwas für die Kultur ergibt - Meine Bitte: gehen Sie wählen - auch wenn es nur eine Stimme ist nutzt sie Ihren Interessen und ist ein Votum gegen die, deren Ideen sie gar nicht ansprechen auch wenn die anderen wiederum nicht überzeugen.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine erkenntnisreiche Woche
Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln.