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Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 25. KW 2023

Nun ist auch diese Ausgabe der Art Basel wieder zu Ende - und man freut sich auf die Fortsetzung der Erfolgsmeldungen vom ersten Tag, an dem nicht nur eine Spinne von Louise Bourgeois für 22,5 Mio. EUR/CHF/USD den Besitzer wechselte sondern auch noch der ein oder andere Millionendeal verkündet wurde. Ob es der wunderschöne Mark Rothko für 60 Mio. in neue Hände geschafft hat ist momentan noch unklar. Jetzt wird jedenfalls wieder alles eingepackt - deutlich weniger hektisch als früher bei der Art Basel Hong Kong, wo die Aussteller und Spediteure das Feld komplett bis 3 Uhr morgens geräumt haben mussten - und zurückgebracht. Die Mienen der Versicherer entspannen sich, auch wenn keiner weiß, ob wirklich 3 Milliarden Werte an Kunst von 284 Galerien zusammengebracht wurden. Das wären immerhin knapp 11 Millionen pro Galerie und viele Teilnehmer auf dem ersten Stock hatten noch nicht einmal 2 Millionen mit. Unabhängig von den Werten war es schön und anregend. Stefan Kobel berichtet selbst und hat auch andere gefunden, die berichteten.

Auch die Biennale in Sharjah ist zwischenzeitlich zu Ende gegangen und hat bei vielen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Immerhin seit 30 Jahren und zum 15. Mal traut sich das kleine Emirat zeitgenössische Kunst ohne Religionsbezug in einem ziemlich religiösen Umfeld zu zeigen. "Thinking historically in the present" (Okwui Enwezor) war der Titel und fand im Deutschsprachigen Raum u.a. im Kunstforum und bei Monopol Erwähnung. Eigentlich müsste es mehr sein, denn der Dialog zwischen den Kontinenten über die Kunst kann helfen Grenzen und Ängste zu überwinden.

Am letzten Freitag wusste man nicht, ob man den Kunstkollegen von Arte Generali gratulieren sollte, als man las, dass die Gesellschaft Liberty Seguros S.A. erworben hat. Aber eben nur Liberty Seguros und nicht Liberty specialty markets, die weiterhin mit Wachstumsstrategie unter anderem den Kunstversicherungsmarkt Europas für sich entwickeln wollen. Für uns Makler eine gute Situation, bleibt so Vielfalt erhalten und die Anzahl der Risikoträger unverändert.

Dr. Hans-Jürgen Kronauer ist Ende Mai in Ruhestand gegangen. Er war Jahrzehnte das Gesicht der AXA ART in Deutschland unterhalb des Vorstands und hat die letzten Jahre als Chief Underwriting officer die Geschicke der ARTE GENERALI mitbestimmt. Seinen Anfang hat er bei Nordstern gemacht, als in dem Konzern noch Kunsthistoriker gesucht wurden, die bereit waren das Versicherungsgeschäft zu lernen. Von hier aus wünschen wir ihm alles erdenklich Gute - es soll auch ein Leben nach der Berufung geben.

Typisch Frankreich möchte man meinen, wenn man die Geschichte des Versteigerers Marc-Arthur Kohn, dem man jetzt mit 77 endgültig Berufsverbot erteilt hat, weil er vor 22 Jahren eine gefälschte Skulptur von Ossip Zadkine in Umlauf gebracht hat. Der dadurch Geschädigte hat 2004 einen Prozess angestrengt, der 10 Jahre später zu seinen Gunsten entschieden wurde. Die nächste Instanz brauchte nur halb so lang und der Auktionator hatte zwischenzeitlich die 70 überschritten, was ihm die Chance gab sein Geschäft abzuwickeln. Das er erst jetzt seine Lizenz verlor hängt wohl damit zusammen, dass er doch nicht so ganz aufhören wollte. Französische Lösung eben.

Haltung kann eben vieles sein - die regelemtierneden Elemente in Brüssel und Berlin haben jetzt auch für Fleisch Bezeichnungsvorschriften erlassen, um den Verbraucher vor der Gier (ja wessen eigentlich) zu schützen. Jetzt wird einem die Wurst bessere Haltung angeboten. Die Frage ist meinen die mit oder aus? Das ganze Gezerre um den allein seelig machenden Königsweg in der Ernährung hat für mich immer wieder etwas ziemlich dekadent, verwöhnt Übergewichtiges in der öffentlichen Diskussion: Es gibt riesige Flächen auf unserer Erde auf denen Menschen wohnen, die froh wären überhaupt eine regelmäßige Mahlzeit am Tag zum Überleben zu bekommen - dort spielt es keine Rolle aus welcher Haltung was kommt - Hauptsache essbar. In unseren Breitengraden stagniert die Bevölkerungsentwicklung seit Jahren und der Wohlstand steigt trotzdem- obwohl man den Eindruck hat, dass die Politik (und die sie nicht mehr ausreichend kontrollierende 4. Gewalt) dem hier Lebenden kein eigenes Beurteilungsvermögen zutraut - so viel Regulierung wird auf den Weg gebracht. Erstaunlich, dass wir alle 4 Jahre noch wählen dürfen - nicht erstaunlich, dass die Parteien die Wahlzyklen noch weiter verlängern wollen (weniger Demokratie wagen!) überhaupt nicht erstaunlich, dass die Wahlbeteiligung ständig sinkt - Die Bürgerinnen und Bürger haben möglicherweise das Gefühl nicht mehr Teil desselben Ganzen zu sein.

Wir wünschen Ihnen eine Woche ohne neue Verordnungen und Gesetze, mit Vorfreude auf die kommenden Urlaubsfreuden und erfreulichen Begenungen mit der Kunst

Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln und Solothurn

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung