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Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 26. KW 2021

Guten Morgen liebe Leser von Kobels Kunstwoche und unseres Newsblogs,

wir sind im Sommer angekommen - und scheinbar in einer neuen Freiheit. Am Sonntag eröffnete Rafael Jablonka in seiner Böhmchapel mit Werken von Julian Schnabel und einer Einführung von Daniel Kehlmann und alle Berührungsängste schienen verflogen. Nur an den Masken, die die meisten Teilnehmer trugen, konnte man die neue Zeit erkennen. Hoffen wir mal, dass die Delta Variante ein/e Kunstfan*in ist und Kunsthunger und Begeisterung ausreichend immunisieren.

Bis gestern galt zum Beispiel in Mallorca draussen Maskenpflicht und bei größter Hitze hielten sich die Inselbewohner eisern an diese Regel. Seit heute darf man draussen die Maske abnehmen - viele Touristen hielten sich allerdings schon vorher nicht an die Regel. Was für den Einen Disziplin als Voraussetzung für die weitere wirtschaftliche Existenz bedeutet ist manchem temprorär Einreisenden drietegal und die, die dann nach ihm nicht mehr kommen können, sowieso.

Vor mehr als 20 Jahren haben Taliban unter dem Vorwand den wahren Islam zu vertreten die Buddhas von Bamiyan in Afghanistan im März 2001 in die Luft gesprengt - wenig später folgte dann im September 2001 der Angriff auf das World Trade Center. In Europa und insbesondere im Deutschsprachigen Raum lernen die Älteren mit Schmerzen, dass sie die Dinge nicht mehr so bezeichnen dürfen, wie sie es mal gelernt haben, um ja nicht in den Verdacht zu geraten als diskriminierend oder rassistisch zu gelten. Sprachpolizei ist Denkpolizei unter dem Vorwand Weltoffenheit und Tolleranz zu fördern. Es kommt zum Rückzug ins private und zur Abstinenz an der politischen Willensbildung teilzunehmen. Aber auch das ist nicht monokausal sondern erheblich komplexer, wie die Wahlbeteiligung in Frankreich zeigt, bei der das sprachliche Thema nur eine Fußnote darstellte. Mangelnde Wahlbeteiligung gefährdet die Demokratie - das weiß jeder, aber ob man sich erinnert, wenn man im September vielleicht Delta auf dem Höhepunkt hat und Epsilon, (der, die) das käme danach, schon im Anflug aus Regionen ist, die man nicht mehr benennen darf, obwohl es da entdeckt wurde ...

Die Versicherungswirtschaft beschäftigt sich mit Digitalisierung und dem Thema, wie viel Mensch braucht es eigentlich, um den Kunden zufrieden zu stellen. KI natürlich auch dort. Man darf gespannt sein, wenn man die Bewertung eines Kunstwerks nicht mehr von einem Sachverständigen erhält sondern von einem Algorythmus und ob dessen Bandbreite so tolerant ist, wie die des normalen Lebens. Die Politik hat Compliance verordnet und damit viele Jobs geschaffen. Versicherer wurden gezwungen Funktionen zu trennen (Vertrieb, Underwriting und Schaden z.B.) die dazu führen, dass nicht mehr der Vertragswille sondern nur noch das Formulierte gilt. Das kann man heilen, wenn man in der Spitze den Kunden nicht aus dem Auge verliert. Letzteres fällt einigen Gesellschaften allerdings immer schwerer. Womit wir bei der Funktion des Versicherungsmaklers sind, dessen Erfahrung für den Kunden in der Realisierung des Produktes (das ist in der Regel der Schadenfall) schon bei der Auswahl des Risikoträgers wichtig ist. In manchen Sparten sind Großschäden extrem selten (das nennt man dann volatil) und erst da erweist sich die Auswahl - Kunstversicherung gehört zu den extrem volatilen Sparten - man kann Jahre ohne Großschaden ein Geschäft aufbauen - entsprechend fehlt die Schadenerfahrung im Markt und damit für den Makler. Kunden - insbesondere die mit öffentlichen Ausschreibungen - sehen allerdings nur den Preis als Kriterium, man sollte sie alleine lassen - auch im Schadenfall, dummerweise muss dann der Steuerzahler wieder ran - also doch nicht schmollen?

Wenn wir es gemeinsam schaffen Delta und Kollegen klein zu halten, dann kann im November die Art Cologne stattfinden und mit ihr das 10. Kölner Kunstversicherungsgespräch. Neben der Gallery Climate Coalition und den Konsequenzen für die Risiken drängt sich auch NFT und das darin liegende Cyberrisiko als Thema auf. Möglicherweise bildet das Thema Resourcenschonung die Klammer für beides.

Wir wünschen allen eine gute Woche mit Kunstgenuss und neuen Freiheiten in Verantwortung für uns Alle

Ihr

Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker in Köln, Solothurn und Luxembourg

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung