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Stephan Zilkens
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Heute kommt die 499. von allen... 2013, als die erste erschien, war die AfD gerade als eurokritische Partei gegründet worden - ein gewisser Mario Draghi startete die Geldflutung mit "whatever it takes" und in der Folge ging es allen die Geld brauchten von Tag zu Tag besser, weil Schulden fast nichts mehr kosteten. Weltweit boomte dann auch der Kunstmarkt und Gloablisierung als Teil der zunehmenden Friedensstabilisierung zwischen den Völkern der Welt wurde eigentlich von keinem wirklich in Frage gestellt. Die Anektion der Krim durch Russland 2014 war dann auch für viele eher merkwürdig als beunruhigend. Nach dem 24. Februar 2022 sind dann alle aufgewacht und rieben sich verwundert die Augen, dass die gerade sich zu einer ultranationalistischen Partei mausernde AfD auf die Seite Russland stellte. Zwei Jahre später hat sie im Osten Deutschlands ca. 30 % der Wähler als Unterstützer. Von den etablierten Parteien will keiner mit ihr reden und im Fernsehen laufen Diskussionsrunden mit Klatschäffchen (Zuscher, die auf Anweisung Beifall klatschen) die letztlich manipuliert wirken. Vorschlag: macht die Diskussionsrunden auch mit Vertretern der ungeliebten Partei - setzt Inhalte und Argumente dagegen aber verzichtet auf stimmungsmachende Zuschauer. Möglicherweise löst sich das Problem dann von ganz allein. Ich lebe immer auch von der Hoffnung, dass die mündigen Wahlbürger nicht so blöde sind, wie sie von den überregulierenden politisch Aktiven gehalten und Teilen der vierten Gewalt informiert werden. (Ich bin gespannt, wie viele das hier Gesagte wieder in den falschen Hals bekommen)
Traurige Nachrichten aus der Schweiz - es hat gedauert, bis das hier angekommen ist - Die Fondation Nestlé pour l'art wurde nach 31 Jahren geschlossen, weil der Mutterkonzern nur noch von dividendengetriebenen Managern (wahrlich allen Geschlechts), die sich ausschließlich an Profitabilität orientieren, geführt wird, die kein weiteres Geld in die 1991 von kunstsinnigen Vorgängern gegründete Stiftung stecken wollten. Vermutlich hatten Sie Bedenken, dass man Ihnen die Unterstützung von Kunst und Kultur als Veruntreuung von Firmenmitteln auslegt. Bestärkt wurden sie vermutlich von Anwälten, deren Ethos von ihrer Gebührenordnung getrieben ist, weil man mit Bedenken besser verdient als mit Mut bestärkenden Lösungen. Und Mut gepaart mit Freude auch an kultureller Verantwortung wird wohl in den Chefinnenetagen der Konzerne immer seltener. Zum Glück kauft der ein oder andere ja noch privat auf dem Kunstmarkt. Aber das gerade Nestlé, die als Nahrungsmittelhersteller immer noch einen zweifelhaften Ruf haben, sich aus der Kulturförderung gerade junger und neuer Initiativen aus allen Gattungen zurückzieht, ist eine Schande!
Frank-Walter Steinmeier - der Deutsche Bundespräsident - hat seinem Kolumbianischen Pendent Gustavo Petro zwei Kogi Masken aus dem Besitz der Stiftung Preussischer Kulturbesitz, die da eigentlich ganz legal waren, restituiert, um den hohen Deutschen Anspruch an die Weltmoral zu untermauern. 1915, als die Masken von Theodor Preuss in Kolumbien gekauft wurden, waren sie noch als Kultgerät vom Stamm der Kogi genutzt worden. Daraus wird dann ex post ein Ausfuhrverbot konstruiert, dass die Rückgabe rechtfertigt. Dumm, dass die Masken in den 50ger Jahren mit Dichlorbenzon zur besseren Konservierung behandelt wurden. Die Substanz gilt als krebserregend und nicht ganz lungenkompatibel. Insofern sollten sie von den Kogi nicht genutzt werden - und wenn Sie es dennoch tun, ist dann die Bundesrepublik von jeder Haftung frei?
Es wird übrigens 2023 kein Kölner Kunstversicherungsgespräch anläßlich der Art Cologne geben. Kein(e) Repräsentant/Repräsentantin eines Versicherers war wirklich bereit öffentlich über das Thema: "wie weit darf der Ausschluss des Kriegsrisikos in Versicherungsbedingungen gehen?" zu reden. Sanktionsklauseln, territoriale Ausschlüsse und eben unterschiedliche Kriegsklauseln führen zu einer Unsicherheit auch im Zusammenhang mit der Versicherung internationaler Kunstausstellungen. - Das Thema muss behandelt werden, wir bleiben dran.
Allen eine starke Woche mit wunderbaren Kunsterlebnissen
Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln und Solothurn