Optionale Cookies erlauben?

Neben technisch notwendigen Cookies möchten wir Analyse-Cookies nutzen, um unsere Zielgruppe besser zu verstehen. Mehr dazu in unserer Datenschutz­erklärung. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit widerrufen.

Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 3. KW 2022

Liebe Freunde von Kobels Kunstwoche und unseres Newsblogs rund um Kunst, Politik und Versicherung,

Corona beherrscht immer noch die Schlagzeilen - aber langsam dringt zusätzlich ins Bewusstsein, dass die Bedrohung des Weltfriedens tödlicher sein kann, als jedes Virus. Die Chance, dass mitten in Europa etwas losgeht steigt mit jedem Tag an dem Russland, China und die USA eher übereinander als miteinander reden und in Europa die Wunden der eigenen Geschichte nicht durch die Bildung der vereinigten Staaten von Europa überwunden werden. Und in Deutschland ist die Bereitschaft der aktuellen Regierung seine Bewohner - von Wortakrobaten gerne Zivilgesellschaft genannt - darauf einzustellen, dass eine Diktaturen wirklich schmerzende Waffe zu massivem Wohlstandsverlust führen würde, nicht vorhanden. 42 % des Rohöls kommen derzeit aus Russland nach Deutschland und von der temporären Umweltdroge Erdgas 55 %. Ließe man die Atomkraftwerke laufen, würde das die Abhängigkeit verringern - aber das geht nicht in einem Land in dem vor - ja was eigentlich - die erlernte Sprache dermaßen weichgespült wird, dass selbst tradierte Straßennamen, wie die nach den Mauren genannten Mohrenstrassen keine Chance mehr haben. Also läßt man den Aufmarsch von bis an die Zähne bewaffneten Batallionen an der Ostgrenze der Ukraine geschehen, um das Ziel einer klimaneutralen Energiegewinnung ohne Atomstrom bis 2035 nicht zu gefährden. Das Kriegsgerät schert sich einen Dreck um die Euronorm 6 für Dieselmotoren. Selbst Freitags ist die Zukunft ohne Frieden nicht zu haben.

Gleichzeitig nimmt der moralische Risgorismus in den westlichen Gesellschaften zu, der Stiftungen und Artefakte der Vergangenheit nicht in einen historischen Kontext stellt, um für die Zukunft aus den Sünden und Fehlern zu lernen, sondern diese gleich auf ewig verdammt oder vom Sockel holt und in Flüsse schmeißt. In der Nähe der Albertina entsteht ein neues Museum in Wien, dass die Sammlung Horten beherbergen soll und privat finanziert wird. Olga Kronsteiner fragt jetzt schon einmal im Standard nach der Herkunft des Vermögens. Mal sehen, ob die Besucher der im Sommer geplanten Eröffnung durch ein Protestspalier laufen müssen. Politische Risiken sind in der Regel vom Versicherungsschutz ausgenommen, wenn Sie sich ausserhalb einer gewissen demokratischen Norm bewegen. Schon manche Demonstration endete in Aufruhr im landläufigen Sinne - ob das aber auch im juristsichen Sinne so war müssen dann Gerichte klären, wenn sich Versicherer auf den Risikoausschluss berufen und nicht zahlen wollen.

Die Documenta, die im Juni zum 15. Mal aktuelle Kunstströmungen der Welt in Kassel zeigen will, muss sich mit Antisemitismus Vorwürfen auseinandersetzen, weil sie Künstler allerlei Geschlechts zeigt, die Israel kulturpolitisch boykottieren oder gar zum Boykott des ganzen Landes aufrufen. Kunst ist immer auch politisch, egal was Gerhard Richter dazu meint, sie nicht zu zeigen wäre Zensur. Ob es sich tatsächlich um gute Kunst handelt, werden Galerien, Museen und Sammler, also letztlich der Markt entscheiden. Ein anderer Kompass in einer globalisierten und durch die Individualisierung der Kommunikation geprägten Welt existiert nur in Diktaturen, die den in ihnen lebenden Menschen vorschreiben, was sie zu denken und zu sehen haben.

Ich wünsche Ihnen eine Woche mit guter Kunst und der Freiheit sie so zu betrachten, wie es Ihnen gefällt

Ihr

Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln und Solothurn

and now in English (translated with Deepl.com)

Dear friends of Kobel's Art Week and our newsblog about art, politics and insurance,

Corona still dominates the headlines - but slowly there is an additional awareness that the threat to world peace can be more deadly than any virus. The chance of something going off in the middle of Europe increases with every day that Russia, China and the USA talk about each other rather than with each other, and in Europe the wounds of its own history are not overcome by the formation of the United States of Europe. And in Germany, the willingness of the current government to prepare its inhabitants - who word acrobats like to call civil society - for the fact that a weapon that really hurts dictatorships would lead to a massive loss of prosperity is non-existent. 42% of crude oil currently comes to Germany from Russia and 55% from the temporary environmental drug natural gas. If the nuclear power plants were left running, this would reduce dependency - but this is not possible in a country where the language learned before - well, what actually - is so soft-washed that even traditional street names, such as the Mohrenstrassen named after the Moors, no longer stand a chance. So the deployment of battalions armed to the teeth on Ukraine's eastern border is allowed to happen so as not to jeopardise the goal of climate-neutral energy production without nuclear power by 2035. The war machine doesn't give a damn about Euronorm 6 for diesel engines. Even on Fridays, there is no future without peace.

At the same time, moral risgorism is on the rise in Western societies, which does not place foundations and artefacts of the past in a historical context in order to learn from their sins and mistakes for the future, but instead immediately condemns them for eternity or takes them down from their pedestals and throws them into rivers. A new museum is being built in Vienna near the Albertina that will house the Horten Collection and will be privately financed. Olga Kronsteiner is already asking in the Standard about the origin of the assets. Let's see whether visitors to the opening planned for the summer will have to walk through a protest palace. Political risks are usually excluded from insurance coverage if you move outside a certain democratic norm. Many a demonstration has ended in riots in the popular sense - but whether this was also the case in the legal sense must be clarified by the courts when insurers invoke the exclusion of risk and refuse to pay.

The Documenta, which will show current art trends of the world in Kassel for the 15th time in June, has to deal with accusations of anti-Semitism because it shows artists of all genders who boycott Israel in terms of cultural policy or even call for a boycott of the whole country. Art is always political, no matter what Gerhard Richter thinks about it, not showing it would be censorship. Whether it is actually good art will be decided by galleries, museums and collectors, in other words ultimately by the market. Another compass in a globalised world characterised by the individualisation of communication only exists in dictatorships that dictate to the people living in them what they have to think and see.

I wish you a week with good art and the freedom to look at it as you please.

Yours

Stephan Zilkens and the team of Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Cologne and Solothurn

Newsletter

Die neuesten Ausgaben von Zilkens Newsblog und Kobels Kunstwoche direkt per E-Mail erhalten.
Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung