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Zilkens Newsblog

Ein Blog entsteht … - Photo Stephan Zilkens
Ein Blog entsteht … - Photo Stephan Zilkens
Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 31. KW 2025

Ende Juli bewegt sich zumindest Europa auf der Höhe seiner Sommerbräsigkeit. Es gibt kaum noch Ausstellungseröffnungen. Die, die Touristen anlocken sollen sind längst eröffnet. Die Galerien gehen oft für mindestens 14 Tage in die Sommerfrische und nutzen die Zeit sich von den beinahe Verkäufen zu erholen. Kraft braucht es in diesen Zeiten, in denen die wirtschaftlichen Störfeuer wohl auch nicht mehr ganz unbesehen am Kunstmarkt vorbeiziehen.

Der wilde Mann in Washington hat sich nach einer Golfrunde auf eigenem Terrain in Schottland mit der EU Kommission auf Zölle geeinigt. Stahl und Alluminium aus Europa bleiben bei 50% Aufschlag. Das wird gegen Indische und Chinesische Anbieter, die in der Regel schlechtere Qualität bieten, mühsam. Der Rest liegt bei 15% und zusätzlich gibt es die Verpflichtung für Milliarden Energie und Rüstung von den USA zu kaufen. Im Gegenzug erhält Europa dafür? - Nichts! Nicht einmal die Zusage, dass man auf dieser Grundlage jetzt ein Jahr planen kann. Die Bildsprache aus Schottland war ebenso verheerend: Breitbeinig, ordinär, schwadronierend der eine und sittsam, die Beine geschlossen, auf der vorderen Stuhlkante die andere. Merkels Erbe in Europa.

Auf der Suche nach Themen habe ich mal wieder meine neue Bekannte von ChatGPT besucht: "Wenn du möchtest, kann ich auch direkt eine komprimierte, kritische Blogausgabe textlich formulieren – ganz im Stil von Zilkens’, mit Fokus auf eines oder mehrere dieser Themen. Sag einfach Bescheid 😊" Ich habe ihr aber nicht Bescheid gesagt sondern schreibe fröhlich selbst.

Die Riege der Deutschen und Österreichischen Galerien, die an der Art Basel in Miami teilnehmen verkürzt sich deutlich. Manche Messe pausiert und man fragt sich, wie die Künstlerinnen und Künstler mit dieser Phase zurechtkommen werden. Die, die Galerien haben, können hoffen, dass durch gute Galeriearbeit ihre Arbeiten in Sammlungen finden - öffentliche und private.

Erstaunlich, dass noch kein Compliance- und EU- ausschreibungsfanatischer Verwaltungshengst (es soll die mittlerweile auch in der Form von Verwaltungsstuten geben) auf die Idee gekommen ist, dass die Erwerbungen von Museen ausgeschrieben werden müssen, weil der Preis oberhalb von x liegt. Man male sich das mal aus und exerziere das an einer Stadt, die durch exponatialen Zubau der Mitarbeiter ihrer Verwaltung bei gleichzeitiger Reduzierung der Effizienz um das x-fache weltweit von sich reden macht, weil sie keine Spielplätze mehr haben will, sondern Spiel- und Erlebnisflächen, weil das angeblich weniger diskrimiert und verhindert, dass die Halbstarken den Kleinkindern die Eimer wegnehmen. Die Kompetenz liegt also an einer zentralen Stelle! Man fragt sich zwar welche Kompetenz, aber Hauptsache an einer zentralen Stelle. – Die Museen machen da in Köln gerade leidvolle Erfahrungen, weil sie für die Reparatur kaputter Fenster und anderer kleinerer Missstände es gewagt haben, an der zentralen Gebäudewirtschaft vorbei, die Probleme zu lösen. Das stört wiederum das Rechnungsprüfungsamt, weil die Regeln der Stadt anderes vorsehen. Die Regeln scheinen aber nicht vernünftig, geschweige denn bürgerorientiert, geschweige denn bürokratiearm. Man stelle sich also vor eine solche zentrale Stelle ist jetzt für die Anschaffung bedeutender Sammlungs-Gegenstände von Museen zuständig. Die Museumsleitung und alle Mitarbeiter des Museums haben festgestellt, dass eine ganz bestimmte Werkgruppe oder ein Schlüsselwerk irgendeines Künstlers oder natürlich auch einer Künstlerin fehlt. Es gibt das auch nur einmal. Egal, es wird ausgeschrieben von einer Stelle ohne Fachkompetenz: im Ergebnis dreht sich das Handelskarussel, denn das Ganze wird öffentlich und zu verschenken hat keiner was. Möglicherweise organisiert sich ein rapider Eigentümerwechsel über Grenzen hinweg, was zu einer massiven Verteuerung des Objektes führen kann. Es ist vielleicht doch besser, den Fachleuten in den Museen den Einkauf zu überlassen - auch wenn sie nur selten die Marktentwicklung im Detail verfolgen.

Mitten in Salzburg ist gerade eine große Figurengruppe von Jaume Plensa aufgestellt worden, die die 5 Kontinente u.a. symbolisiert. In Haus Mödrath in Kerpen bei Köln wird neben Walter Dahn eine Auswahl von Werken von Friedrich Kunath gezeigt und am 1. August eröffnet in der Vialla Minima in Köln die nächste Ausstellung.

In der letzten Ausgabe ging es auch über ein neues Informationsangebot der Weltkunst. Leider habe ich es falsch bezeichnet - der richtige Name ist "Weltkunst Insider" Wir bitten das Versehen zu entschuldigen.

In letzter Zeit häufen sich in Museen Beschädigungen an Kunstwerken durch Besucher. Irgendwie scheint das mit der Erziehung zu Achtung und Rücksichtnahme nachzulassen.

Das Museum für ostasiatische Kunst in Stockholm ist wegen Renovierung geschlossen - voraussichtlich bis 2026 - aber seine Bestände sind im Internet sichtbar. Immer schlechter als das Original, aber immerhin. Das Museum gleichen Namens in Köln hat geöffnet, allerdings finden da nicht sehr viele Menschen hin, obwohl es das einzige unabhängige seiner Art in Deutschland ist - und die Bestände, mit Ausnahme von ein paar Highlights, sucht man vergeblich im Internet.

Zu guter Letzt: in Köln wird sich in den nächsten Wochen ein Verein mit dem sperrigen Namen "Support Artists in Exile Cologne e.V." i. Gr. gründen, der sich zum Ziel gesetzt hat Künstlerinnen und Künstlern, die nicht in ihrer Heimat leben und arbeiten können ein Atelierstpendium für drei Monate zu geben an dessen Ende auch eine Ausstellung stehen wird. Atelier, Ausstellung und Kosten für Material trägt der Verein. Wir unterstützen das Projekt und freuen uns, wenn sich Menschen bei uns melden, die uns bei der Umsetzung auch als Mitglieder des Vereins helfen wollen. Bitte wenden Sie sich direkt an mich: zilkens@zilkensfineart.com - Eine hochkarätig besetzte Jury, wird diejenigen auswählen, die in den Genuss des Stipendiums kommen.

Kommen Sie gut durch die hoffentlich sommerliche Woche

Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung