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Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 35. KW 2023

Seit 507 Wochen trägt Stefan Kobel die wichtigsten Artikel zum Kunstmarkt zusammen und kommentiert sie.

Man könnte meinen London sei das Zentrum der Kunstdiebe. Erst wird das British Museum um ca. 1.000 Kunstwerke aus seinen Depots erleichtert und dann gibt es da noch drei Menschen, die in Genf eine Ming Vase im Wert von ca. 2,5 Mio. EUR gestohlen hatten und nun Polizisten aufgesessen sind, die ihnen die für 450.000 abkaufen wollten. Und das alles unter den Augen des Art Loss Register - dem von Versicherern finanzierten zentralen Weltregister gestohlener Kunst. Schweizer Museen versichern gern ihre Bestände, insofern dürfte die Versicherungswirtschaft aufatmen ob des gelungenen Coups der Londoner Polizei. Bei den Diebstählen aus dem British Museum hat dessen Direktor Hartwig Fischer, höchst ehrenvoll, die Verantwortung für das Organisationsverschulden seiner Vorgänger übernommen und ist zurückgetreten. One Kraut less hört man aus einigen Britischen Blättern. Nach dem gelungenen Brexit ist doch so viel strunzender Nationalismus gar nicht mehr nötig - oder war der etwa ein Fehler? Jedenfalls lehnen die Risikoträger entspannt in der Ecke - Museumsbestände werden in England, wie in vielen anderen Europäischen Ländern nicht versichert - Der Bürger, zu welchem Geschlecht er sich auch zählen mag, ist der Dumme.

Nach dem Rechtsverständnis mancher europäischer Länder bilden die Syndikate von Lloyd's of London (das sind die, die die Beine von Dolores aber auch die mancher Fussballspieler versichern) keine eigene Rechtspersönlichkeit, die man im Streitfall vor Gericht zerren kann, um seine berechtigten Ansprüche durchzusetzen. Da bleibt einem nur, je nach Syndikat, bis zu 500 Einzelpersonen als Beklagte zu benennen. In Deutschland gibt es die GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) - aber das ist ein Deutsches Konstrukt. Das könnte schon in der Schweiz schwierig werden. Heißt das im Umkehrschluß, dass viele Rückversicherungsdeckungen im Englischen Markt für Europäer eher schädlich sind? Nur solange die Risikoträger ihre Rechtspositionen gerichtlich klären. Aber jeder gerichtlich geklärte Sachverhalt präjudiziert den nächsten ähnlichen, aber nicht gleichen Fall. Da ist es manchmal besser sich zu vergleichen - das erspart auch die Mühen (und Kosten) vor Gericht und verunsichert die Kundschaft nicht.

Österreich, Schweiz und Deutschland können jetzt gemeinsam feiern. Keine dieser glorreichen Nationen hat während der Leichtatlethik WM in Budapest eine Medaille errungen. Großbritannien hat immerhin 10 geschafft. Jamaika, Kenia und Äthiopien liegen im Medaillenspiegel noch vor den Briten. Sind die Ursachen für die mangelnden Leistungen in der DACH Region dieselben? Keine Bundesjugendspiele? Jugendfußball ohne Sieger? Leistungsanforderungen für die jungen Seelen zerstörerisch? Wie dekadent ist das denn? Man fühlt sich ein bischen wie im alten Rom, bevor die Goten kamen und Petronius seine Einsichten zum besten gab. Nur da waren es weniger als 1 Milliarde Menschen auf der Welt und Globalisierung musste noch erfunden werden. Es war die Kraft der Erzählung und nicht die Macht der Bilder, die die Völkerwanderung der Spätantike ausgelöst hat. Aber letztlich wollten auch diese Menschen nur bessere Lebensbedingungen.

Zwischendrin kämpft die bildende Kunst um Wahrnehmung - Ein buntes und multimediales Ringen um subjektive Wahrheiten. - und jedes Werk für sich eine Reflektion der Zeit in der es geschaffen wurde. Das zu erkennen geht aber nur ohne TABUs und gut gemeinte Hinweise auf einen möglicherweise heute irritierende Ausdrucksweise. (letztere findet gerade deshalb trotzdem statt - nur was verboten scheint macht uns ... !)

Allen eine starke Woche - irgendwann ist auch dieses Jahr Weihnachten

Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln und Solothurn

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung