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Stephan Zilkens
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An manchen Orten in Deutschland erwacht man heute gefühlt, wie nach einem ordentlichen Kater. 1989 riefen Sie „wir sind das Volk“ und schafften das Unglaubliche: Die Mauer fiel und Deutschland wurde wiedervereinigt. Heute in Thüringen und Sachsen haben sich fast 50 % von immerhin fast 75 % der Wahlberechtigten für Parteien entschieden, die ein anderes gesellschaftliches Konzept verfolgen, als die absolute Mehrheit der Wähler in den alten Bundesländern und die bisher gestaltenden Parteien in Berlin. Berlin zur Hauptstadt nach der Wende zu machen hat gemeinsames Verständnis auch nicht befördert. Wenn man sich einzelne Landkreise anschaut stellt man fest, dass nur drei Parteien über der 5% Hürde liegen - AfD, BSW und CDU - der Rest ist Schweigen. AfD und BSW sind auf ihre Weise jeweils wirtschaftsfeindlich und pro-russisch. Dank des Soli, den die westdeutschen Steuerzahler seit Jahrzehnten aufbringen verfügt der Ostteil der Republik über die deutlich bessere Infrastruktur, eine der Grundlagen für industrielle Ansiedlungen. Das interessiert aber nicht - der Minderwertigkeitskomplex sitzt so tief, dass man auch Parteien wählt, deren Vertreter gegenüber denjenigen, die den Wohlstand erst schaffen sich mit: „Einfach mal Klappe halten“ oder „ich hoffe den Unternehmen geht es mal richtig schlecht“ äußern. Offene Kultur bleibt dabei auf der Strecke. Die Stätten Deutscher Klassik auch und von Buchenwald will keiner mehr etwas hören. 40 Jahre angeblichen Sozialismus haben die Menschen auch in den Generationen danach noch so verändert, dass sie Heilsbringern ihre Stimmen geben ohne sehen zu wollen, dass es denen nur um die eigene Macht geht. Inhalte letztlich egal. Das Schicksal einzelner auch. Die asozialen Medien - social media sind eben nicht sozial, fröhliches Missverständnis in der Übertragung ins Deutsche - tragen massiv zur Bewusstseinsverschiebung bei. Manipulationskompetenzen sollen dafür insbesondere in Russland und China liegen. Ich habe zwischen 1990 und 1993 so viele tolle Menschen in der ehemaligen DDR kennen lernen dürfen, mit denen wir den Aufbau Ost des Maklervertriebs der Nordstern Versicherungen voran getrieben haben. Und die waren unternehmerisch drauf. Aber es gab viel drittklassiges Volk, das aus dem Westen angeblich zur Aufbauhilfe in ostdeutsche Unternehmen geschickt wurde, letztlich mit dem Ziel die Läden platt zu machen und die das auch karriereförderlich hinbekommen haben. Allein die Eröffnungsbilanzen der Treuhand haben die Unternehmen überschuldet, weil ihnen betriebliche Altersversorgungen zugerechnet wurden, die eigentlich die DDR zu tragen hatte. Das hatte nichts mit der Leistung der Menschen zu tun, wohl aber mit der Erstickung von Mittelstandsentwicklung - Die Quittung wurde jetzt überreicht.
Versicherungstechnisch hat das Ergebnis erst einmal keine Auswirkungen - aber langfristig schon, wenn Investitionen umgeplant und die damit verbundenen Mittel umgesteuert werden, weil mangelnde Vielfalt Zukunft gefährdet.
Die Düsseldorf/Cologne Open haben wieder viele Menschen in Bewegung gesetzt und in die Galerien gebracht. Berlin bereitet sich jetzt auf das Gallery-Weekend vor.
Klare Signale aus dem Kunstmarkt sind Mangelware. Art Basel bedient jetzt auch Tokio. London erwartet die Frieze im Oktober. Ansonsten ist es an manchen Stellen in Europa 10 Grad wärmer, als üblich. Das macht träge. Ich versuche jetzt einmal Urlaub zu machen und sende herzliche Grüße von der Toskanischen Küste. Kann sein, dass der News Blog in den nächsten beiden Wochen deutlich kürzer ausfällt.
Das Team der Zilkens Fine Art in Solothurn und Köln freut sich auf Ihre Anfragen und grüßt herzlich in die neue Woche - Bleiben Sie uns gewogen.