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Stephan Zilkens
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Liebe Leser von Kobels Kunstwoche,
es ist Einiges geschehen in der letzten Woche - nachzulesen bei Stefan Kobel im Anschluss an unseren Newsblog.
Nächsten Sonntag wird gewählt - allerdings in Russland und man hört vom Wahlkampf nichts, ausser, das keine oppositionellen Kandidaten sichtbar sind. And the winner is ... - dafür braucht es in dem Land keine Demoskopen, es gibt aber auch keine 4. Gewalt, die das Geschehen kontrolliert oder um Marktanteile feilschend manipuliert. Die CDU in Deutschland wird klein gemerkelt und die SPD großgescholzt. Ganz amerikanisch wird auf medienwirksame Duelle gesetzt, die aber nur noch Futter für die jeweiligen Anhänger zu sein scheinen. Im gestrigen Triell wurde deutlich, dass die Grünen die Unternehmen nicht nur durch die Anhebung des Mindestlohns sondern auch durch zusätzliche Sozialabgaben belasten wollen. Die SPD will die Steuerquote weiter erhöhen, auch wenn wir bereits im Land mit den höchsten Steuerbelastungen leben - und begründet das mit Erhöhungen in England und den USA (wo die Quote deutlich unter der Deutschen liegt). Der CDU Kandidat wirbt um Verantwortung in Freiheit und die Blitzumfragen bescheinigem ihm, dass das Volk nach Überregulierung und Vollkontrolle lechzt, wohl in der Hoffnung, dass es selbst nicht getroffen wird. Kultur fand nur insofern statt, als dass nur der Unionskandidat größtmögliche Unterstützung bei der Entfaltung aller Talente versprach. Und am Ende wird man das Gefühl nicht los, dass das Ergebnis in knapp 2 Wochen noch völlig anders aussehen wird als die Demoskopen einem Glauben machen. Viele Briefwähler haben sich längst entschieden ... . Mancher kritisiert die Verengung der Debatte auf drei Kandidaten, die gemessen an der Redezeit, ein schiefes Bild ergibt: "Wer das Staunen nicht verlernt hat, der staunt: Wie können zwei Parteien, die zusammen ausweislich aller Umfragen nur knapp 30 Prozent der Wahlberechtigten repräsentieren, zwei Drittel der politischen Sendezeit kapern und so ihre Agenda setzen?" liest man heute morgen bei Gabor Steingart.
Zwei tolle Personalentscheidungen kommen von der Stiftung Preussischer Kulturbesitz: Klaus Biesenbach wird neuer Direktor der Nationalgalerie und Till Fellrath und Sam Bardouil bilden das neue Führungsteam am Hamburger Bahnhof. Alle drei haben bewiesen, dass sie im internationalen Konzert herausragender Museums- und Ausstellungsarbeit Bestes leisten können. Das lässt für Berlin Großes hoffen auch wenn im Sumpf schon manche Unke wegen potentieller Glamourgefahr blökt ... aber positiv Denken ist in manchen Kreisen nicht erwünscht.
So auch bei der Linken in Köln in Bezug auf die Wahl des neuen Beigeordneten für Kultur in der Stadt: Stefan Charles - der die Riege der Kulturträger Schweizer Herkunft wie Stefan Bachmann (Schauspiel) und Daniel Hug (Art Cologne) ab sofort verstärken könnte. Die Partei fühlt sich beim Auswahlprozess übergangen, obwohl sie gerade nur über 6 von 90 Stimmen im Rat verfügt, und klagt jetzt gegen das Verfahren mit der Konsequenz, dass Stefan Charles bis zum Abschluss des Prozesses nicht berufen werden kann. Ob er dann noch Lust hat sich dem Parteienhader im Sumpf der Großstadt auszusetzen bleibt zu hoffen - sicher ist das nicht! Justitias Mühlen mahlen bekanntlich langsam ... .
Dietmar Telschow, der im März 2020 von der Helvetia zur XL a division of AXA als Underwriting Manager Art, Specie, Bloodstock wechselte und im November unser Gast beim letzten Kölner Kunstversicherungsgespräch war, ist seit Mitte letzter Woche nicht mehr für das Unternehmen tätig. Man darf gespannt sein, welcher Häutung sich die XL jetzt in Deutschland unterzieht. Herrn Telschow wünschen wir für seine berufliche Zukunft in jedem Fall alles Gute.
In 14 Tagen werden wir aufwachen und das vorläufig amtliche Ergebnis der Wahlen zum Bundestag vernehmen. Neben leerer Kassen wird die wie auch immer geartete neue Regierung sich auch dem Thema Inflation annehmen müssen, das liquide Mittel schneller vernichtet als dem auf privater Zusatzvorsorge aufbauenden Altersvorsorgekonzept lieb sein kann. Flucht in die Sachwerte war da immer ein Rezept (Kunst und Immobilien z.B.), das angesichts potentieller Mietdeckel und Vermögenssteuer auch nicht mehr in Frage kommt. Bleiben Bitcoin und NFT ... - oder ein Wahlergebnis, das eine neidfreie wirtschaftliche Entwicklung in Freiheit bei notwendiger ökologischer Umgestaltung bringt. Dann schreckt die Inflation den Kunsthandel nicht mehr - im Gegenteil sie befördert ... .
Wir wünschen Ihnen eine Woche mit viel Freude - vielleicht auch auf der Berlin Art Week - guten Gesprächen und positivem Denken
Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance broker GmbH in Köln, Solothurn und Luxembourg