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Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 37. KW 2022

Es lohnt sich für die eigene Kultur zu kämpfen. Putin hat ja frechweg behauptet, die Ukraine habe keine eigene Kultur. Auf der Biennale in Venedig hat das Team des Pinchuk Art Center aus Kyiv mit der Ausstellung "we defend our freedom" gezeigt, das das nicht stimmt. Wir wollen mit der bisher größten Einzelausstellung aktueller Ukranischer Kunst im Kontext mit im Westen etablierter zeitgenössischer Kunst diese Erfahrung vertiefen und eben Venedig, Kyiv und Davos für einen Monat auf 3.200 m² Ausstellungsfläche nach Köln holen, paralell zur Art Cologne und darüber hinaus. Das Budget von 390 TEUR wirkt erst einmal erschreckend, es sind aber nur 122 EUR pro m² - und 53.000 haben wir schon zusammen, darunter auch die Spendenzusage eines namhaften Kunstversicherers. Die größte Position im Budget ist die erforderliche Ausstellungsarchitektur, denn ein großes ehemaliges Autohaus muss erst einmal für die Aufnahme von Kunst vorbereitet werden. Der zweitgrößte Posten geht aber schon direkt an die Ukrainischen Künstler, dafür, dass sie ihre Arbeiten ausleihen, herreisen und Werke produzieren. Der Rest sind Transport, technisches Equipment, Energie und Aufsicht während der Öffnungszeiten sowie ein pädagogisches Konzept, dass die Arbeiten jeweils in einen historischen Zusammenhang stellt.

Das Budget wird leichter tragbar, wenn man es auf viele Schultern verteilt. So hoffen wir immer noch 100 - 120 TEUR aus Mitteln der öffentlichen Hand zu bekommen. Das Land NRW hat bereits Signale gesendet - auf die Reaktion der Bundesregierung, insbesondere auf die von Claudia Roth und Annalena Baerbock warten wir noch. Die führenden Kunstversicherer (die alle auch unseren Newsletter lesen) sollten sich trotz schwieriger werdender allgemeiner Lage ein Herz nehmen und jeweils 5.000 EUR spenden (über Betterplace und über Rotary Gemeindienst gibt es dafür sogar abzugsfähige Spendenbescheinigungen) - das wären dann weitere 50 TEUR für das Projekt. Die Art Cologne könnte sich auch ein Herz nehmen und fördern ebenso, wie die an der Messe teilnehmenden Galerien sodass auch hier ca. 80.000 EUR nicht unrealistisch erscheinen. Ein Fundraising Dinner am 19.Oktober für 200 geladene Gäste soll 100.000 EUR abzugsfähiger Spenden bringen. Damit wäre das Projekt finanziert - aber Sie haben alle die Fragezeichen gelesen, deshalb sollten unsere über 2.500 Leser überlegen, ob sie nicht auch einen Betrag zwischen 20 und 50 EUR an Betterplace spenden (https://www.betterplace.org/de/projects/112312-worth-fighting-for-artists-for-ukraine) . Sollte die Ausstellung nicht stattfinden, werden die Spenden wieder zurück überwiesen, fairer geht es eigentlich nicht. Aber bitte tun Sie es bald, denn wenn wir bis zum Ende des Monats nicht die Hälfte zusammen haben, müssen wir unseren Plan aufgeben, da wir dann nicht mehr genügend Zeit für die Vorbereitung haben. Das Zeitfenster ist jetzt und nicht verschiebbar - ich zähle daher auch auf Ihre Unterstützung und bedanke mich jetzt schon sehr herzlich.

Eike Schmidt, der Direktor der Uffizien in Florenz schlägt Alarm weil Personal an allen Ecken und Enden fehlt. Fast 430.000 Menschen haben im Juli die zu den Uffizien zählenden Ausstellungshäuser besucht, so viele wie alle Kölner Ausstellungshäuser im Pandemiejahr 2021 zusammen. Das italienische Kulturministerium hat den Etat des Museums für 2022 um 9% reduziert. Aber ohne Personal keine Besucher, denn die Massen müssen beaufsichtigt und herangeführt werden. Und ein NFTchen von Botticellis Venus ist halt nicht so erquickend, wie das Werk selbst.

Die Jahresendralley um die immer noch kaufwilligen Kunstinteressierten ging letzte Woche in New York mit der Armory show und in Wien mit der Vienna Contemporary weiter. In dieser Woche folgt die Berliner Art Week mit der Messe Positions im alten Flughafen Tempelhof. Am Eröffnungsabend wird um 19:00 Uhr ein Preis für die beste Koje vergeben - wir stellen dafür 3.000,00 EUR zur Verfügung.

Im Art Newspaper werden Tipps für Kunstsammler zur Reduktion von CO² gegeben - Seetransporte und Holzklasse fliegen. Letzteres macht überhaupt keinen Sinn, weil die Flieger sowieso fliegen und man gequetscht in ECO schlecht ausgeruht am Ziel mehr Zeit (und damit CO²) für die richtigen Lösungen braucht und Ersteres ist für die meisten Kunstwerke Gift, weil einfach die physische Beanspruchung und die klimatische Herausforderung auf einem Seeschiff ungleich anders sind, als auf einem 12 Stunden Flug von Frankfurt nach Singapore. Im ersten Kölner Kunstversicherungsgespräch war das ein Kernthema - abgesehen davon, dass Versicherer Seetransporte generell nicht mögen.

Die Allianz hat sich in Hamburg, Berlin und Köln jeweils mit einem weiteren Underwriter bzw. einer Underwriterin verstärkt, um frühzeitig vorhandenes Wissen auf mehr Köpfe zu verteilen. Das Geschäft scheint allerdings auch gewachsen zu sein, trotz einiger neuer Wettbewerber im Markt.

Die kloppen sich vermutlich um die Ausschreibung der Versicherungen der Kunstsammlungen in Düsseldorf bzw. in Wien. Düsseldorf will es wie immer billig und auch nur die dabei haben, die in den letzten drei Jahren jeweils mindestens eine Ausstellung über 100 Mio. EUR Versicherungssumme betreut haben. Pandemie, bestehende Verträge und Kompetenz scheinen bei diesem Thema weniger im Vordergrund zu stehen. Wenn man den Salvador Mundi von Leonardo mit seinen 450 Mio. versichert hatte, wäre man gleich 4 mal da ... . Und was das einzige Zuschlagskriterium Preis angeht - da haben wir in Deutschland schon so unsere Erfahrungen mit dem Billigsten - wenn es drauf ankommt funktioniert es nicht, Baustellen werden verlassen, falsche Qualität führt zu frühzeitigem Verschleiß und übertragen auf Versicherung heißt das, wer sich die Luft zum Atmen nimmt kann auch nicht vernünftig regulieren. Wir lehnen es ab, uns an solchen Ausschreibungen zu beteiligen und kümmern uns lieber um unsere Kunden, die meistens wissen, was sie an uns haben.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine gute und anregende Woche

Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung