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Stephan Zilkens
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Wir sind jetzt nach knapp 10 Jahren bei unserer 509. Ausgabe des Newsletters und von Kobels Kunstwoche. Nach 33 Jahren und der Nummer 788 wird Karlheinz Schmid im Oktober seinen Infromationsdienst Kunst einstellen. Dieses auf Din A 4 gedruckte Organ mit äusserst eigenwilligem Layout wird den interessierten Lesern nicht mehr zur Verfügung stehen. Es wird ihn nur gedruckt, im Abonnement und frei Haus gegeben haben. Zwölf Monate für 296,00 EUR war sein Preis seit 1991. Man kann eigentlich von Mäzenas reden, der die Inflation von fast 85% seit Gründung des Infromationsdienstes ignoriert hat. Briefmarken für einen Inlandsbrief waren für 1 Mark zu haben - heute sind sie bei 85 Eurocent, das klingt nur billiger. Die kritische Stimme von Schmid und seiner Mannschaft wird dem Markt und den Institutionen fehlen. Man darf gespannt sein, wie lange es dauern wird, bis ein gut recherchierter, kritischer, unabhängiger Kunstbegleiter mit eigener Meinung nach Oktober 2023 in anderer Form wieder erscheint.
In Dresden trafen die Kunstversicherer auf Einladung des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft zusammen. An zwei Tagen wurde ein breiter Strauß an Themen diskutiert. Unter anderem: soll man Museen und Kunstläger sprinklern? In USA scheint das Gang und Gäbe zu sein - in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das ein No Go. Auch die Frage des CO² Fussabdrucks beschäftigte die Anwesenden. Kunsttransporte mit der Eisenbahn werden aber nach wie vor kritisch gesehen und gehören zu den Standardausschlüssen der Versicherer - kein Wunder bei der Performance, die die Deutsche Staatsbahn derzeit abgibt. In der Schweiz könnte man drüber reden. Da stehen Verspätungen ab 3 Minuten am nächsten Tag im Netz. Deutlich wurde auf der Tagung auch, dass für NFTs und andere IT-basierten, angeblichen Kunst Konsorten zur Zeit kein Versicherungsschutz zu haben ist. Die Investoren gehen volles Risiko - oder hilft das so transparente Netz doch unwillentlich bei Geldwäschen? Unklar bleibt, warum die Cyberkriminellen sich gerne in Bitcoin bezahlen lassen - also in FTs. Wenn das so transparent wäre, wären die ja doof.
Indien hat den Staffelstab der G20 an Brasilien übergeben, dessen Präsident, der angeblich linke Signor Lula, sofort deutlich macht, was er von einem internationalen Haftbefehl hält: Nämlich nichts! Der wegen Anstiftung zu Kriegsverbrechen gesuchte Herr Putin wird eingeladen und ihm freies Geleit zugesichert. Die Staatengemeinschaft gibt schon ein müdes Bild ab, wenn es um Grundlagen der Menschheit geht - Egoismus first, egal welchen politischen Anstrich sich die jeweilige Führung eines Volkes gibt.
Es ist so ein bisschen der Marsch durch die Institutionen - wenn man es schon lokal nicht hinbekommt versucht man es über die EU Gremien. Im Ergebnis wundert man sich über die freiwillige und ideologische Wahlhilfe für die extremen Parteien, die durch die Grünen, Sozialdemokraten und Teile der christlichen Parteien geleistet werden. Die EU Institutionen planen ein Gesetz (das natürlich jeweils national angepasst werden muss) mit dem die aus monokausaler Umweltsicht bösen Behausungen und überhaupt Bauten in relativ kurzer Zeit umweltverträglich gemacht werden sollen. Dafür werden Kategorien gebildet und in aufsteigender zeitlicher Reihenfolge als unerwünscht erklärt. Durch Investition kann man dem Fluch entfliehen - wer das bezahlt? offen! Im Ergebnis weiter abnehmende Zustimmung zur Europäischen Idee und Flucht in Nationalismen. Blöder geht es nimmer - Schade - aber so rückt die Idee eines großen, über Sprachen, Nationen und Religionen sich vereinenden, Europas weiter in den Hintergrund, weil die Mehrheit der bisherigen Nichtwähler keine Lust auf aktive Wohlstandsvernichtung hat.
Und die Kunst? Versucht sich dazwischen irgendwie zu behaupten ohne sich zu verbiegen. Allerdings geschieht das vielfach unter Anwendung des Mottos: "Versuchen Sie nicht meine Meinung durch Fakten zu beeinflussen". Aber auch aus Irrtümern entsteht Großes.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine anregende Woche in der die Belange der Ukraine nicht vergessen werden.
Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln