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Stephan Zilkens
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Über Süddeutschland, Österreich, Tschechien und Polen entlädt sich der Himmel. Wassermassen lassen die Flüsse anschwellen und es kann sein, dass Brandenburg noch vor den Wahlen ein Hochwasser erlebt, das die transportfähigkeit der Oder an ihre Grenzen bringt. Für die Sintflut können die Migranten nun wirklich nix. Hoffen wir, dass die Kultur und ihre Bauten entlang der Flüsse bestehen bleiben.
Kölns Kulturdezernent Charles ist wirklich nicht zu beneiden - in seinen Verantwortungsbereich fallen Museen, deren Instandhaltungsstau irgendwann zu deren Schließung führt (ohne Alternativen zur Präsentation durchaus bedeutender Sammlungen) und ein Schauspiel- und ein Opernhaus, die nun mehr als 13 Jahre auf den Abschluß der Sanierungsarbeiten warten - wobei die Gesamtkosten die ursprünglich geplanten Kosten von ca. 250 Mio. EUR um das 5 fache übersteigen. Letztlich alles Mittel, die einer konstruktiven öffentlichen Kulturarbeit fehlen. Interessanterweise hat er aber auch kein Interesse daran, die Ursachen offen zu legen. Er müsste manchem kollegialen Amtsschimmelinhaber auf die Füße steigen: Im Bauamt z.B., wo immer neue Vorschriften die Bauabnahme verhindern, weil nicht die zur Zeit der Auftragsvergabe sondern die aktuellen herangezogen werden oder den Ausschreibungsverfahren, die Prozesse verlangsamen, bürokratisieren und verteuern. Stattdessen möchte er nach vorne schauen - da sind leere Kassen und abnehmendes Kunst- und Kulturverständnis und in der Konsequenz noch weniger Mittel für noch weniger Kultur - kurzum: Köln geht auch kulturell am Stock.
Zurück zu den Überschwemmungen: Die Messen in Wien hatten unter der Sintflut zu leiden oder wurden gar um eine Woche verschoben. Die Bahn fuhr nicht, die U-Bahn abgesoffen und externe Sammler nur schwer zu bewegen in dieser Situation nach Wien zu kommen. Das wirft die Frage nach einer Betriebsunterbrechungsversicherung auf. Für normale Unternehmen kein Thema - die versichern das, weil ihnen klar ist, dass man fortlaufende Kosten für Personal, Mieten, etc. hat, selbst wenn der Betrieb schadenbedingt steht. Im Kulturbetrieb sind so manche Angebote der Versicherungswirtschaft nur schwer vermittelbar: Neben Cyberversicherungen gehören auch Betriebsunterbrechungsversicherungen dazu. Klassisch ermittelt sich die Versicherungssumme für die Betriebsunterbrechung aus dem Deckungsbeitrag in einem Zeitraum (6,12,18 oder 24 Monate) - aber der schwankt bei Galerien ziemlich und wirklich offen legen möchte das auch keiner. Eigentlich blöd, denn es ist weder unsittlich mit seinem unternehmerischen Mut auch Gewinne zu erzielen noch unanständig einen wirklich guten Deal mit einem einzelnen Kunstwerk zu machen. In den 70ger Jahren haben manche Kunsthändler/Galeristen pro Jahr nur ein Bild verkauft und konnten trotzdem davon prächtig leben.
Schenker - die bisher staatliche - hat ja auch ab und an Kunst transportiert; meist für öffentliche Auftraggeber, die Geld sparen wollten, was mit einem öffentlich finanzierten Unternehmen wohl eher gelingt - geht an DSV, das Dänische weltweit operierende Logistikunternehmen, das alles mögliche macht, eben nur nicht Kunst mit systematischer Expertise transportieren. Haftung ist bei dem Mammouth auch eher ein Thema des Managements, wenn überhaupt. 14 Milliarden erhält die Bahn dafür. Damit werden Löcher gestopft. Ob es jetzt pünktlicher und besser wird mit der Deutschen Bahn?
Die Positions in Berlin sind auch zu Ende gegangen - Zilkens Fine Art Schweiz durfte den besten Messestand prämieren und der Preis ging an Galerie Weinberger Schandorf aus Kopenhagen - Einen zweiten Preis erhielt Galerie Kodl Contemporary aus Prag. Wir freuen uns für die Gewinner.
Am 30.9. diskutieren Stefan Kobel und ich, moderiert von Susanne Schreiber vom Handelsblatt, in der Reihe Kunst im Kontext im Museum Ludwig in Köln um 19:00 Uhr. Anmeldungen über die Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig in Köln.
Allen eine kraftvolle Woche und den von den Himmelsfluten Geschädigten viel Kraft und schnell zahlende Versicherungen
bleiben Sie uns gewogen
in die neue Woche grüßt Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker in Köln und Solothurn