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Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 4. KW 2022

Liebe Freunde und Leser von Kobels Kunstwoche,

wir sind schon in der 4. Woche des Jahres und auch dank des freiheitsbeschränkenden Dauerbrenners namens Corona hat man das Gefühl es passiere Alles und Nichts gleichzeitig.

Am Ende der Woche wird in den Hangars 2 und 3 des ehemaligen Flughafens Tempelhof eine Ausstellung mit Werken Bernar Venets eröffnet - kurz in der Kunsthalle Berlin, organisiert von Walter Smerlings Stiftung für Kunst und Kultur in Bonn. Das mit der Kunsthalle Berlin erstaunt Niklas Maak in der FAS von gestern derart, dass er über "das System Smerling" einen ganzseitigen Artikel veröffentlicht. Man hätte ihn auch mit "Beziehungen schaden nur dem, der keine hat" überschreiben können. Ohne die Ideen und Initiativen der Stiftung hätten wir in den letzten Jahren eine ganze Menge nicht gesehen, was auch in die Kategorie Kunst als Mittel der Diplomatie fällt. "Diversity united" ist nur eine davon mit den Schirmherren Steinmeyer und Putin.

Mit der Freiheit der Kunst ist da so eine Sache. Grundsätzlich schützt das Grundgesetz in Artikel 5 die Freiheit von Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre. Aber es gibt auch da Grenzen, wenn es zum Beispiel um das menschliche Leben geht oder um die Verwendung von Substanzen, die unkontrolliert zu einer Gefährdung werden können. Die Documenta in Kassel hat jetzt ein richtiges Problem, weil sie sich unter den Augen der neuen Kulturstaatssekrärin Claudia Roth und ihres Amtsleiters Andreas Görgen in einer Presseerklärung auf die Initiative "GG5.3 Weltoffenheit" bezieht, die die BDS (Boykott, Desinvestition und Sanktion) Initiative aktiv unterstützt und damit das Existenzrecht Israels negiert. Es gibt einen Beschluss des Bundestages aus dem Mai 2019, der die staatliche Förderung von BDS untersagt. Wat nu, Kassel? Vielleicht zurück zur Landgrafschaft Hessen-Cassel von 1567 und temporäre Verabschiedung aus der Bundesrepublik Deutschland mit dem Vorteil, wie ihn schon die DDR ideologisch nutzte, nichts mit den Greueltaten des dritten Reiches zu tun gehabt zu haben?

Jetzt will auch Russland aus den Kryptowährungen aussteigen ist zu lesen. Vielleicht trauen sie ihren eigenen Hackern nicht mehr? Jedenfalls ist Cyberkriminalität zu einem massiven Problem für uns alle mutiert - unfassbarer als Corona, aber mit gravierenden Auswirkungen auf unsere Sicherheits- und Vertrauenskultur. Die durch Datendiebstahl, Industriespionage und Sabotage verursachten Schäden stiegen innerhalb von einem Jahr um über 100% von 103 auf 224 Milliarden EUR. Das ist mehr als das Doppelte des österreichischen Bundeshaushalts, es entspricht dem dreifachen Jahresumsatz der Deutschen Schaden- und Unfallversicherungen oder dem 112-fachen der hier erzielten Beiträge aus Transport- und Luftfahrtversicherungen. Die versicherten Schäden im Cyberbereich haben so sehr zugenommen, dass in normalen All Risk Versicherungen jetzt diese Risiken überall ausgeschlossen werden. Womit wir bei NFT und deren Versteuerung wären. Profis müssen die Gewinne versteuern auch wenn sie aus der jährigen Haltefrist raus sind. Amateure können bis zu 3 NFTs im Jahr verkaufen ohne als professionelle Händler eingestuft zu werden. Die Frage ist nur ob all das, was in den jeweiligen Coin-Ecken geschürft und gehandelt wird in irgendeiner Vermögensaufstellung auftaucht? Und physisch sind die Gegenstände ja auch nicht - nicht einmal im Lande ... .

Caravaggio ist schön und wild - aber leider fest in einer römischen Villa installiert, deren öffentliche Versteigerungsabsicht wegen mangelnder Gebote zunächst erfolglos war. Mal sehen, bei einer halben Milliarde Forderung muss sich doch einer finden lassen, der vielleicht in Bitcoin bezahlt...

In Köln gab es am Freitag mal wieder eine Premiere im Schauspiel: irgendetwas mit Moliere von Frank Castorf. Vermutlich hat der Regisseur seine zeitliche Beschränkung auf 4 Stunden Spieldauer nicht verständlicher Aneinanderreihungen von Banalitäten als großes Zugeständnis an Corona gesehen - Immerhin musste man mehr als 4 Stunden permanent Maske tragen an Stelle der 6 Stunden der letzten Inszenierung dieses Herrn. Es gab auch gerade jüngere Besucher, die vereinzelt gelacht haben. Sonst ziemlich beredtes Schweigen. Aber wie tief Köln gesunken ist konnte man dann beim Abholen der Garderobe erfahren: Die Garderobiere durften das Trinkgeld nicht annehmen, weil sie bei der Stadt angestellt sind! Wie blöd ist das denn? Wird ein städtisch angestellter Dienstleister dadurch bestechlich? Wollen dann alle städtischen Bediensteten allerlei Geschlechts sich im Theater an der Garderobe die Beine in den Bauch stehen anstatt für Verwaltungsaufgaben in den Ämtern zur Verfügung zu stehen für die der Bürger sowieso keine Termine mehr bekommt? Oder soll es den Bürger dafür entschädigen, dass er Stunden hinter der Maske aushält und dafür auch noch Eintritt zahlt?

Ihnen eine fulminante Woche auch mit großem Kunstgenuss wünscht

Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln und Solothurn.

And now the English version again: (translated with DeepL)

Dear friends and readers of Kobel's Art Week,

we are already in the 4th week of the year and, also thanks to the freedom-restricting warhorse called Corona, it feels like everything and nothing is happening at the same time.

At the end of the week, an exhibition of Bernar Venet's works will open in Hangars 2 and 3 of the former Tempelhof Airport - briefly in the Kunsthalle Berlin, organised by Walter Smerling's Foundation for Art and Culture in Bonn. Niklas Maak in yesterday's FAS is so astonished by the Kunsthalle Berlin that he publishes a full-page article on "the Smerling system". It could also have been titled "Relationships only harm those who have none". Without the ideas and initiatives of the Foundation, we would not have seen a great deal in recent years that also falls into the category of art as a means of diplomacy. "Diversity united" is just one of them, with patrons Steinmeyer and Putin.

The freedom of art is one thing. In principle, Article 5 of the Constitution protects the freedom of art and science, research and teaching. But there are also limits when it comes to human life, for example, or the use of substances that can become a danger if left uncontrolled. The Documenta in Kassel now has a real problem because, under the eyes of the new State Secretary for Culture Claudia Roth and her head of office Andreas Görgen, it refers in a press release to the "GG5.3 Weltoffenheit" initiative, which actively supports the BDS (Boycott, Divestment and Sanction) initiative and thus negates Israel's right to exist. There is a resolution of the Bundestag from May 2019 that prohibits state sponsorship of BDS. What now, Kassel? Perhaps back to the Landgraviate of Hesse-Cassel of 1567 and temporary departure from the Federal Republic of Germany with the advantage, as the GDR already used it ideologically, of having had nothing to do with the atrocities of the Third Reich?

Now Russia also wants to get out of cryptocurrencies, you can read. Perhaps they no longer trust their own hackers? In any case, cybercrime has mutated into a massive problem for all of us - more incomprehensible than Corona, but with serious implications for our culture of security and trust. Damage caused by data theft, industrial espionage and sabotage rose by more than 100% in one year, from EUR 103 billion to EUR 224 billion. This is more than twice the Austrian federal budget, it corresponds to three times the annual turnover of German property and casualty insurers or 112 times the premiums generated here from transport and aviation insurance. Insured losses in the cyber sector have increased so much that normal all-risk insurance policies now exclude these risks everywhere. Which brings us to NFT and its taxation. Professionals have to pay tax on the profits even if they are out of the one-year holding period. Amateurs can sell up to 3 NFTs a year without being classified as professional traders. The question is whether all that is mined and traded in the respective coin corners appears in any statement of assets? And the items are not physical either - not even in the country ... .

Caravaggio is beautiful and wild - but unfortunately firmly installed in a Roman villa whose public auction intention was initially unsuccessful due to a lack of bids. Let's see, with a demand of half a billion, it must be possible to find someone who might pay in Bitcoin...

In Cologne, there was again a premiere at the Schauspiel on Friday: something with Moliere by Frank Castorf. Presumably the director saw his time limitation to 4 hours of incomprehensible sequences of banalities as a great concession to Corona - after all, one had to wear a mask permanently for more than 4 hours instead of the 6 hours of the last production of this gentleman. There were also younger visitors who laughed occasionally. Otherwise there was a rather eloquent silence. But how low Cologne has sunk could be experienced when collecting the cloakroom: The cloakroom attendants were not allowed to accept tips because they are employed by the city! How stupid is that? Does this make a city-employed service provider corrupt? Do all city employees of all sexes then want to stand in the cloakroom at the theatre instead of being available for administrative tasks in the offices for which citizens no longer get appointments anyway? Or is it supposed to compensate the citizen for enduring hours behind the mask and paying admission for it?

I wish you a brilliant week, also with great enjoyment of art.

Stephan Zilkens and the team of Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Cologne and Solothurn.

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