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Stephan Zilkens
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Liebe Leser von Kobels Kunstwoche,
Schon die 42. dieses Jahr - in 10 Wochen ist Weihnachten vorbei ...
12 Seiten haben die Vertreter der um eine Koalition in Deutschland verhandelnden Parteien produziert und in 10 Punkten ihre Vorstellungen zusammengetragen. Hurra auf Seite 10 unter 8. "Freiheit und Sicherheit, Gleichstellung und Vielfalt in der modernen Demokratie" findet man: " Wir wollen die Vielfalt und die Freiheit des Kulturlebens sichern. Wir setzen uns für eine starke Kulturszene und Kreativwirtschaft ein, die von der Corona-Krise besonders hart betroffen wurden." Mehr aber auch nicht und was da steht wollen wir auch nicht interpretieren. Tröstlich ist, dass das Kulturleben in Zusammenhang mit den Koalitionsverhandlungen überhaupt erwähnt wird. Religion und Kirchen kommen an keiner Stelle vor was auch nichts bedeuten muß. Richtig verhandelt wird erst ab dieser Woche.
Haben Sie schon einmal ein Bild aufgehängt? Dann vermutlich ohne die Erläuterungen aus dem gerade frisch für 29,99 EUR im Verlag Books on Demand erschienen Handbuch von John Berg: "Hängung von Kunstwerken, Stand der Praxis, Anforderungen, Lösungen" zu beachten. Auf 233 Seiten wird in 8 Kapiteln alles zum Thema Hängung von Bildern und Objekten zusammengetragen. Im Klappentext weist Prof. Fuchs vom CICS (Cologne Institute of Conservation Sience) darauf hin: "Selbst Versicherungsagenten können mögliche Schäden durch falsch gehandhabte Hängung beurteilen lernen." Interessanter Hinweis. Wird so aus jedem herunterfallenden Bild ein Fall grober Fahrlässigkeit, der den mit Art Handling Beschäftigten das Licht ausbläst, weil ihre Deckungssummen in der Betriebshaftpflichtversicherung nicht ausreichen, um z.B. Banksys gerade wieder für 18 Mio. GBP incl. Aufgeld versteigertes Schredderbild zu bezahlen? Jetzt reicht es nicht mehr beim Schrauben-Würth Dübel zu kaufen. Um eventuelle Produktmängel zurückzuverfolgen muß der Art Handler auch in der weiblichen und diversen Ausprägung zukünftig den Hersteller und die Chargennummer dokumentieren, damit eventuelle Produkthaftungsansprüche gegen den Hersteller geführt werden können. Obacht - auch viele mittelständische Hersteller haben nur Deckungssummen in der Haftpflichtversicherung von 5 Mio. EUR. So viel Neues durch ein einfaches Handbuch ... !?
Die Amerikanische Staatshaftung verwendet bekanntlich seit Jahren ein armdickes Handbuch, in dem alles festgelegt ist, was beachtet werden muss, wenn eine Institution in den Genuss derselben kommen will. Darüber wacht eine Registrar mit ihrem Team, die jetzt noch einmal bekräftigt hat, dass kein Kunstwerk ohne Kurier befördert werden darf, wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren haben. Leihkuriere sind damit nicht gemeint. Die Summen, die der Staatshaftung in USA zur Verfügung stehen sind beträchtlich. Die Museen tragen einen versicherbaren Selbstbehalt von 10.000 USD und oberhalb einer maximalen Summe greift dann wieder die private Versicherungswirtschaft. Nach den bisherigen Schadenerfahrungen aus 30 Jahren scheint die rigide Haltung in Bezug auf die Einhaltung der im Handbuch vorgeschriebenen, auch kostenintensiven Massnahmen zu bestätigen. CO² lässt sich also an der Stelle nicht einsparen.
Das allerdings will die AXA zusätzlich zu ihren Kunden einfangen. 1,5 Milliarden Euro investiert sie in Waldprojekte einschließlich Wiederaufforstung. Das bindet dann hoffentlich jede Menge Kohelndioxyd.
Das zerstörte Kunstwerke ein Vielfaches ihres ursprünglichen Wertes erzielen können hat nach Beuys Badewanne jetzt auch Banksy's Love is in the bin gezeigt. Diesmal war es ein Käufer aus Asien (wie übrigens schon bei dem sagenhaften NFT Sale vor ein paar Monaten) dem das Werk bei 16 Mio. GBP netto vor Aufgeld und Steuern zugeschlagen wurde. Versicherungstechnisch ist das eine ziemliche Herausforderung in Bezug auf die Wertbestimmung und die vorhandene Deckung in dem Moment wo der Hammer fällt. Rein theoretisch geht die Gefahr in dem Moment vom bisherigen auf den neuen Eigentümer über. Es befindet sich aber noch im Gewahrsam des Auktionshauses. Nette Examensfrage ...
Die Frieze geht zu Ende, die Munich Highlights starten und die FIAC in Paris ist in den Startlöchern. Fast alles wieder normal - nur beim Reisen muss man öfter den Impfnachweis zücken. Schön, wenn dann bei der Ticketkontrolle jede Bordkarte und jeder Personalausweis von der Kontrollperson angefasst wird ohne sich zwischendurch die Finer zu desinfizieren ... . Kontrolle im Spreadermodus könnte man das nennen. Das gibt es nicht? Doch selbst erlebt letzte Woche.
Wir wünschen allen eine heitere Woche
Ihr
Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln, Solothurn und Luxembourg