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Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 43. KW 2022

Ab dem 14.11. ist es soweit - die Ausstellung "Worth Fighting For" mit Werken aktueller Ukrainischer Kunst kombiniert mit Positionen aus dem Museum für Hedendaagse Kunst in Antwerpen und Teilen der Russian War Crimes wird in Köln stattfinden und dann für 4 Wochen jeden Tag zu sehen sein. Eintritt frei. Zur Vorbereitung stehen wir mit dem Team des Pinchuk Art Centre in Kyiv in Kontakt. Es ist schon ein mulmiges Gefühl, wenn mitten im Telefonat die Gesprächspartner aufgefordert werden sich in Sicherheit zu bringen, weil wieder Drohnen im Anflug sind. Aber diese Menschen wissen, dass sie auch für unsere Freiheit kämpfen. Die Staatsministerin Claudia Roth wird gemeinsam mit dem neuen Botschafter der Ukraine die Ausstellung eröffnen. Trotz großzügigster öffentlicher Förderung besteht immer noch eine Lücke in der Finanzierung, für die wir um Spenden bitten. Diese können auf das Konto : Rotary Deutschland Gemeindienst e.V. IBAN DE80 3007 0010 0394 1200 00 und bitte im Verwendungszweck eintragen: Club Nr. 21929 Projekt 0219292322 „Worth Fighting For“ überwiesen werden. Sie erhalten dann eine steuerabzugsfähige Spendenquittung.

Cyber ist das neue Feuerrisiko heisst es in der Versicherungswirtschaft. Und wo man nicht so genau weiß, was eigentlich das Risiko ist schließt man es großzügig aus den bisher bekannten Versicherungssparten (z.B. Sach, Transport, Technische Versicherungen, Haftpflicht) aus, um es dann über separate Produkte wieder anzubieten - eine Übung, die man in Deutschland und England schon vor Jahren mit dem Ausschluß des Terrorismusrisikos aus dem Feuerrisiko gemacht hat. Aber im Gegensatz zum Terroreinschluß auf den man bei den meisten Versicherungsorten getrost verzichten kann ist Cyber ein weitaus weniger gut einschätzbares Risiko. Zum Wiedereinschluß nutzt man dazu Klauseln, die man vom Verband der Schadenversicherer entwickeln läßt - kartellrechtlich nicht ganz unbedenklich. Schwieriger wird es, wenn der Wiedereinschluß, wie bei der Transport- und Lagerversicherung auf eine Million EUR limitiert ist und nicht klar ist, ob die Manipulation einer Brandmelde- oder Einbruchmeldeanlage zur Beschränkung des Versicherungsschutzes führt, wenn es brennt oder eingebrochen wird. Versuche mit Risikoträgern über Abweichungen von dieser kartellrechtlich problematischen Vorgehensweise zu sprechen werden in der Regel mit dem Hinweis auf "die Rückversicherer" abgeblockt und über die Cyberversicherung sind die klassischen Risiken nicht versicherbar. Rückversicherer werden gerne vorgeschoben, wenn Erstversicherer unternehmerisch keine Entscheidung treffen wollen. Viele Vorstände allerlei Geschlechts von Versicherungsgesellschaften sind allerdings selbst gar nicht mehr in der Lage Risiken aus der Praxis zu beurteilen, weil sie sich von der, durch Berichtsebenen geschützt, fernhalten. Sie schauen vielmehr auf die Gefahren, die ihnen von ihren Aktionären drohen, wenn sie sich einmal aus der Deckung wagen - Dann doch lieber Mainstream, weil das alle so machen und sich hinter den Rückversicherern verschanzen. Oder in Start-Ups ein paar Millionen versenken, das stört nicht, das machen ja alle so - und mit Glück hat man das erwischt, dass sich wirklich skalieren läßt und träumt weiter von Biontech.

Auch in Bezug auf die Versicherung von Risiken in der Ukraine bekleckert sich die Versicherungsbranche nicht mit Ruhm. Selbst klassische Gefahren werden unter Hinweis auf den kriegerischen Überfall Russlands von den meisten nicht versichert. Dabei ist das Kriegsrisko klar zu definieren und kann ausgeschlossen werden - das versteht jeder. Aber es gibt weiche Faktoren, die dafür herhalten müssen, dass die oben beschriebene Praxisferne von hohen Entscheidungsträgern auf breiter Front Unterstützung erfährt. In Moskau gibt es jemanden, der sich darüber gewaltig freut: der angeblich einsame Mann im Kreml, dem die westlichen Versicherer dabei helfen Investitionen und Sachwerte in der Ukraine nicht mehr zu schützen. Die industrielle versicherungsnehmende Wirtschaft regt sich darüber auf, die mit Kunst und Kultur verbundene sollte es auch tun. Mit klaren Definitionen und einer Bereitschaft den gemeinsamen Deckungswillen zwischen Risikoträger und Kunden festzulegen und dabei die Schadenregulierer mit ins Boot zu holen sollte es eigentlich gehen - Man muss nur wollen, und mancher will ...

Oder um es mit Wolf Biermann zu sagen: "Du lass Dich nicht verhärten, in dieser harten Zeit. Die allzu hart sind, brechen, die allzu spitz sind, stechen und brechen ab sogleich."

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine Kunstreiche Woche - Munich Highlights und Paris+ liegen hinter uns - die Art Cologne ist in Sichtweite und am Dienstag ist das Art and Finance Meeting von Deloitte in Rom.

Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln und Solothurn

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung