Zilkens Newsblog

Newsblog 44. KW 2021

Liebe Leser von Kobels Kunstwoche,

In Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist heute Allerheiligen und damit frei, um der Toten zu gedenken. In den übrigen 11 Bundesländern spielt diese christliche Tradition offiziell allenfalls eine untergeordnete Rolle - Jedenfalls darf gearbeitet werden.

Gute Freunde haben uns letztens in die Kölner Synagoge zum Essen eingeladen. Befremdlich genug, dass man beim Besuch durch Sicherheitsschleusen muss und hinter Panzerglas sitzt, weil es einen militanten Antisemitismus in Deutschland gibt, der neben den Ewiggestrigen im eigenen Land seine Wurzeln im vorderen Orient hat und von Menschen mit Migrationshintergrund aggressiv gelebt wird ohne daß sich die breite Öffentlichkeit aktiv dagegen wehrt. Die Sonntagsreden und Artikel beruhigen die wohlmeinenden Multikultis, führen aber nicht zur Freiheit der Religionsausübung, wie sie allen anderen gewährt wird. Kirchen und Moscheen mit Panzerglas zum Schutz ihrer Gläubigen sind mir in der DACH Region jedenfalls nicht bekannt. FreeNow - früher mal my Taxi - sollte mir ein Taxi zur Kölner Synagoge bringen. Nach 10 Minuten Wartezeit hat sich kein Fahrer gemeldet. Also eine neue Suche eingegeben und als Ziel nur die Straße genannt. Nach 45 Sekunden wurde die Fahrt bestätigt. Ich hoffe mal, dass die Ursache nur ein technischer Defekt war und nicht Ausdruck eines latenten Antisemitismus unter den Kölner Taxifahrern.

Doghan Akhanli ist in Berlin mit 64 nach kurzer Krankheit gestorben. Er war ein mutiger Schriftsteller, der sich für die Freiheit auch aller Religionen eingesetzt hat und vom Erdogan Regime unter abstrusen Vorwürfen verhaftet wurde obwohl er Deutscher Staatsbürger war. Zum Schreiben musste er eine neue Sprache finden und wählte Deutsch. Seine Stimme wird fehlen.

Dr. Dietrich von Frank wurde letzte Woche von der Helvetia in Zürich in den Ruhestand verabschiedet. Da war er zuletzt für das weltweite Kunstsponsoring zuständig. Bei Weng Fine Art ist er immer noch im Aufsichtsrat. Zum Abschied hat er ein Buch über seinen Weg geschrieben. Er war 1991 mein Nachfolger als Leiter Kunst Deutschland bei Nordstern - Einer Gesellschaft, die 1996 mit der Colonia fusioniert wurde. Beide sind heute im Bauch der AXA und nur die Älteren erinnern sich, dass es ohne Nordstern keine AXA ART gegeben hätte. Mittlerweile ist auch letztere verschwunden und nicht einmal die Marke wurde erhalten. Börsentechnisch zählt wohl nur der Markenwert bei der Allianz.

Bei der XL in Deutschland - a company of AXA - hat Peter Knaus neben vielen anderen Aufgaben auch die kommissarische Leitung des Art, Specie,Bloodstock Bereiches übernommen, den vorher Dietmar Telschow geleitet hat. Auf letzteren soll bald jemand folgen - mindestens zwei Stufen unter Vorstand, kein Wunder, dass die Marktführerschaft an die Allianz abgegeben wurde.

Noch 17 Tage bis zur ART Cologne und noch 19 Tage bis zum Kunstversicherungsgespräch. Alle Informationen finden Sie hier - es sind nur noch wenige Plätze frei.

Wir wünschen Ihnen eine beschwingte Woche mit positiven Eindrücken und wer gerne reist kann vor der Art Cologne noch schnell die Luxembourg Art Week besuchen, die endet am 14.11.

Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln, Solothurn und Luxembourg