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Stephan Zilkens
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Noch zwei Ausgaben und dann gibt es Kobel's Kunstwoche seit 10 Jahren. Heuer erscheint die 518. Augabe von allen. Karneval - das Fest des Rheinischen Frohsinns - gibt es schon viel länger, allerdings mutiert das gerade in Köln zu einem wunderbaren Vorwand, warum die Deutsche Bahn zu spät kommt. Die Jecken überfüllten den Hauptbahnhof derart, dass er polizeilich geschlossen werden musste. Hat die Bahn jetzt wohlmöglich Regressansprüche gegen die Stadt, weil sie (mal wieder) kein ausreichendes Konzept zur Steuerung des alkoholisierten Massenwahns vorlegen konnte. Könnte man vielleicht Versicherer wegen eines Ausfallschadens haftbar halten? Können Menschen, die wegen der Massen ihren Zug versäumten jetzt die Folgeschäden reklamieren? Das wäre doch was - aber sicher kein Geschäft für die Risikoträger.
In Luxembourg ging am Wochenende die ART WEEK zu Ende - eine Messe die sich immer mehr in die Europäische Mitte arbeitet. Jedenfalls hat sie auch in Zukunft Großes vor. Am Donnerstag startet dann die ART COLOGNE - Europas älteste Messe für zeitgenössische Kunst - mit der Preview. Über 170 Galerien zeigen ihr Leistungsvermögen und hoffen auf positiv gestimmte Sammler. Harald Falckenberg ist leider nicht mehr unter Ihnen. Um Ihn trauern alle, denen Unabhängigkeit und gegen den Strich bürsten am Herzen liegt. Der Kunstsammler e.V. verliert seinen Gründer, der sich auch mutig gegen Übergriffiges aus der Politik gestellt hat.
Es gibt aber auch Sammler, bei denen erstaunt es, dass sich die Erben mit seiner Hinterlassenschaft befassen müssen. Zu denen gehörte wohl auch Silvio Berlusconi, der in einem Hangar ca. 25.000 Kunstwerke hinterlassen hat, von denen die Erben nicht wissen, ob sie sie gleich verschrotten sollen, wie dem Journal des Arts zu entnehmen ist. Wohl ein klassischer Fall, dass Geld allein nicht qualitätsstiftend ist.
In der nächsten Woche geht der Messetourismus nach Abu Dhabi bevor er dann Anfang Dezember in Miami seinen Höhepunkt mit ca. 15 Messen zeitgenössischer Kunst gleichzeitig an einem Ort erlebt.
Den Preis für Leonardos Salvator Mundi, der mittlerweile im Louvre Abu Dhabi zu bestaunen ist, kennt fast jeder: 151.515,16 USD pro cm² . Nun ist in USA eine Briefmarke versteigert worden - die verdrehte Jenny - für 2 Mio. USD oder umgerechnet auf den cm² = 666.666,67 USD, was den Schluß zulässt, das gemessen an der Wertkonzentration pro cm² Briefmarken das größere Potential haben. Versicherer haben großen Respekt vor Briefmarken - im Normalzustand sind sie wie Bargeld aber als Sammlungsobjekt darf keiner dran lecken. Das gilt zumindest für die verdrehte Jenny aus dem Jahre 1918, bei der auch noch die Gummierung erhalten ist und die keine Spuren von Briefmarkenalben aufweist. Wenn jetzt eine unbeleckte Blaue Mauritius auftaucht ...
In der Versicherungswirtschaft läuft die heiße Phase der Erneuerung und viele Industriepolicen haben eine auf den 15. Dezember verkürzte Kündigungsfrist. Die Rückversicherer halten die Preise für einzelne Sparten nicht mehr für ausreichend und das versuchen die Risikoträger an ihre Kunden weiterzugeben, damit die eigenen Bilanzen in Ordnung bleiben. Der Markt ist so hart, dass die richtig großen Beitragszahler (mehr als 3 Mio. EUR Versicherungsbeitrag) über Alternativen nachdenken, bei denen sie dann wieder von den Industrieversicherern unterstützt werden. Harte Märkte sind die Geburtsstunde von Captives, also Eigenversicherungen der Unternehmen. Andererseits gilt im Risikomanagement: "Nichts schlägt billige Versicherungen".
Ihnen eine katastrophenfreie Woche mit viel Kunstgenuss.
Das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln und Stephan Zilkens