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Zilkens Newsblog

Über den Unterschied zwischen Verwaltung und freier Wirtschaft. Gesehen in Solothurn. Foto Stephan Zilkens
Über den Unterschied zwischen Verwaltung und freier Wirtschaft. Gesehen in Solothurn. Foto Stephan Zilkens
Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 47. KW 2024

Kunst und Politik sind wohl nicht nur in Deutschland in einer Art pulsierenden Anziehungs- und Abstossungsbewegung verfangen. Italien hat einen Kulturminsiter, da wo sich Deutschland eine Beauftragte für Kunst und Medien leistet, weil Kultur ja Ländersache ist. Allessandro Gini, so heisst der neue in Italien, hat mal eben die Verträge von 4 nicht aus Italien stammenden Museumsdirektoren zum Ablauf gecancelt. Stil ließ er wohl auch vermissen - die blöden Ausländer haben es wohl per Mail und über die Presse erfahren. Man wird den Eindruck nicht los, dass es der Regierung Meloni in Bezug auf Europa mehr um die Umverteilung von Geldern als um eine gemeinsame Europäische Idee geht.

Köln darf in Deutschland als Mikrokosmos für die Misere im Land gelten: Die Stadt hat Dank einer unter der ersten Oberbügermeisterin sich von 17.500 auf 24.000 Mitarbeiter in 7 Jahren aufblasenden Verwaltung vieles nicht mehr - vor allem aber kein Geld. Und da die geniale Verkehrspolitik des Grünen Verkehrsdezernenten jetzt auch in letzter Konsequenz die Fordwerke erwischt hat werden die Gewerbesteuereinnahmen sinken. Die Stadtkämmerin hat jetzt mit ihren Dezernenten einen Vorschlag zur Sanierung des Haushaltes unterbreitet. Neben der Abschaffung der für die ehrenamtlichen Bürgermeister angeschafften Leasingautos (die Dezernenten dürfen ihre Dienstwagen behalten) sollen auch Kultureinrichtungen massiv beschnitten werden. Der Ausstellungsraum des Schnütgen und des Rautenstrauch-Joest Museums soll jetzt als Präsentationsraum für das Römisch-Germanische Museum genutzt werden. Das spart ca. 120 TEUR Miete am aktuellen Standort des RGM. Die Dienstwagen ca. 40 TEUR. An diesen und anderen Kürzungsvorschlägen sieht man viererlei: 1. Die Verwaltung kontrolliert die demokratischen Gremien und nicht umgekehrt, 2. Das Ganze sind Tropfen auf einen heißen Stein, 3. sitzen unter den gewählten Vertretern im Rat nur noch Drittklassige Figuren ohne Format (von wenigen verzweifelten Ausnahmen abgesehen) und 4. hat die Kultur keine Lobby. Letzter Beweis? Nach den Diebstählen aus dem Museum für Ostasiatische Kunst (eine der TOP Adressen in Europa) haben die Versicherer knapp 1,3 Millionen EUR an Entschädigung gezahlt, obwohl man der Stadt vermutlich mit einigen Obliegenheitsverletzungen das Leben hätte schwer machen können. Immerhin war erst der dritte Diebstahlversuch erfolgreich. Das Geld verteilt die Kämmerin jetzt im Schuldensäckel anstatt es dem Museum für Neuankäufe zur Verfügung zu stellen. Das ist zwar rechtens aber trotzdem blöd für die Kultur. Auf die Idee 4.000 Mitarbeiter wieder abzubauen und die Digitalisierung der Stadtverwaltung voranzutreiben kommt die Verwaltung allerdings nicht. Allein an Gehältern könnte man so ca. 200.000.000,00 EUR pro Jahr einsparen. Die an den Arbeitsplätzen hängenden Nebenkosten für die Ausstattung derselben nicht einmal mitgerechnet. Und jede gewerkschaftlich geforderte Lohnerhöhung wirkt proportional auch deutlich geringer. So bliebe genug Geld, nicht nur für Soziales sondern insbesondere für die kulturelle Bildung an der es nicht nur innerhalb dieser Stadtverwaltung mangelt.

Stefan Kobel hat viel zusammengetragen - lesen Sie bitte bei ihm weiter

Wir wünschen eine tolle Woche voller angenehmer Kunstbegegnungen.

Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung