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Zilkens Newsblog

Paper Positions 2022 
Photo Stephan Zilkens
Paper Positions 2022 Photo Stephan Zilkens
Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 5. KW 2025

Die eine Naturkatastrophe folgte auf die nächste. Der Sturm Éowyn fegte mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 183 km/h vor allem über Irland und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Die Schäden sind immens, und die Dauer der Aufräumarbeiten bleibt unberechenbar. Die Versicherer müssen sich auf Milliardenschäden einstellen.

Am Dienstag wurde an der amerikanischen Botschaft in Berlin die Kraft des Windes durch eine Anspielung auf die Wetterfestigkeit der Frisur des Präsidenten verdeutlicht. Ziel der Protestaktion war es, den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen zu kritisieren.
Ein Tag zuvor hatten Klimaaktivisten in Großbritannien weniger humorvolle, sondern eher zerstörerische Maßnahmen ergriffen. Sie legten die Internetverbindungen mehrerer Versicherer lahm, indem sie Glasfaserkabel durchtrennten. Betroffen waren unter anderem Lloyd’s of London sowie das Walkie-Talkie-Gebäude, in dem viele Versicherer ansässig sind. Die Aktivisten fordern ein Ende der Versicherung neuer fossiler Energieprojekte und verlangen verpflichtende Übergangspläne für alle Kunden aus der fossilen Energiebranche.
Die Präsidenten von sechs deutschen Kunstakademien appellierten vor den Folgen drastischer Kürzungen im Kulturbereich. Sie betonen, dass Kultur unabhängig von Sponsoren sowie politischen oder nationalen Interessen bleiben müsse. Hintergrund sind die massiven Sparpläne, die viele Kulturinstitutionen treffen – allein in Berlin fehlen dieses Jahr rund 130 Millionen Euro im Kulturetat.

Auch im Kölner Wallraf-Richartz-Museum wurde im Rahmen eines Podiumsgesprächs über die angespannte Haushaltslage der Kultursparte sowie über „Kunstmuseen und ihre aktuellen wie künftigen Herausforderungen“ diskutiert. Der Ort des Treffens wirkt dabei recht ironisch, da das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud im September 2026 für eineinhalb Jahre aufgrund einer geplanten Generalinstandsetzung und eines Erweiterungsbaus geschlossen wird. Eine vernünftige Übergangslösung für einen Teil der Gemälde wurde nicht realisiert, weshalb diese der Öffentlichkeit vorenthalten werden. Ein Besuch in diesem Jahr bietet sich daher noch an, insbesondere wenn man die bisherige Termintreue der städtischen Bauprojekte berücksichtigt.

Die Besucherzahlen des Pariser Louvre sind zwar nicht mit denen der Kölner Museen vergleichbar, dennoch befindet sich der historische Palast in auch keinem guten Zustand. In einem geleakten Brief an das französische Kulturministerium warnt die Präsidentin des Museums, dass eindringendes Wasser, hohe Temperaturen und veraltete Technik die Kunstwerke akut gefährden.
Trotz dieser alarmierenden Zustände steht die französische Regierung unter starkem Druck, die öffentlichen Ausgaben drastisch zu kürzen. Zurzeit ist Frankreich bereits mit umfangreichen Renovierungsprojekten beschäftigt, darunter das Centre Pompidou, das diesen Sommer für die Öffentlichkeit geschlossen wird und frühestens in fünf Jahren wiedereröffnet werden kann. Die in Rekordzeit wiedereröffnete Kathedrale Notre-Dame zeigt jedoch, dass mit ausreichend finanziellen Mitteln und politischem Willen auch schnellerer Fortschritt möglich ist. Es bleibt jedoch ein Armutszeugnis, dass die zeitnahe Instandhaltung und Sanierung von Kunst- und Kultureinrichtungen oft nur durch private Spenden realisiert werden kann.
An dieser Stelle möchte ich den kostenlosen Eintritt der französischen Museen für EU-Bürger im Alter zwischen 18 und 25 Jahren besonders hervorheben. Diese staatlich finanzierte Subvention ist wirklich bemerkenswert und wurde vom Autor dieses Textes häufig genutzt.

Brief des Herausgebers vom 26. Januar 2026

Liebe Leser von Kobels Kunstwoche und unseres Newsblogs,

Nicht nur in Deutschland herrschen polare Zeiten in der Versuche von Betrachtungen abseits des Mainstreams mit heftigen Reaktionen bis hin zu Shitstorms bedacht werden. Pete Seger hat mal von den „little boxes made of ticky tacky“ gesungen, deren Ziel ist alle boxes gleich zu machen. In den 60gern des vorigen Jahrhunderts wurde noch diskutiert - und zwar heftig und gar nicht ausgewogen. Heute wird nur noch abgestempelt - angeblich von der öffentlichen Meinung, deren Macher allerlei Geschlechts allerdings in den Redaktionen des öffentlich-rechtlichen Rund- und Fernsehfunks und des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) sitzen, von manchen auch mit Reichsnachrichtendienst betitelt. Ich sitze am Ufer des südchinesischen Meeres in einem Gebiet, wo vor 50 Jahren noch heftig gebombt wurde und mache mir Gedanken, ob ich bestimmte Gedanken zu Papier bringen soll und damit riskiere gründlich missverstanden zu werden, zumal dieselben wenig mit Kunst sondern mehr mit Feuerversicherungen zu tun haben.
Es geht um die Feuersicherheit von Gebäuden und die Funktion von Brandmauern, die es natürlich auch zu DIN Normen geschafft haben. (DIN 4102-3) Da ist genau festgelegt, welche Eigenschaften eine Brandmauer haben soll und aus welchen Stoffen sie bestehen darf und wie sie auszuführen sind. Wie hoch muss ich sie z.B. über eine Lagerhalle aufragen lassen, damit bei normalen Bränden der nächste Brandabschnitt nicht vom Feuer erfasst wird. Es gibt auch Widerstandszeiten für Brandwände - 60, 90, 120 Minuten - bei bestimmten Temperaturen - aber keine Brandwand hält ewig, wenn die externe Belastung zu groß wird. Manchmal muss man sie sogar einreissen, um durch gezielten Löscheinsatz das Übergreifen der Flammen zu verhindern. Lässt man das, drohen noch mehr Gebäudeteile in Flammen aufzugehen. Interessanterweise meckert bei physischen Feuern keiner, wenn Wände eingerissen oder Schneisen geschlagen werden, um andere Substanz zu schützen. In der Regel zahlt die Versicherungswirtschaft auch noch dafür.
Vor der Bundestagswahl in Deutschland gibt es jetzt Anzeichen, dass dem Souverän zu weiten Teilen der ineffiziente Hick Hack der Parteien mit Unvereinbarkeitsbeschlüssen, Brandmauern und Ausgrenzungen gewaltig auf den Kecks geht. Mehr als 20% der Bevölkerung scheinen die Schmuddelkinder eher eine Lösung. In Absudistan führt das dazu, dass vernünftige Lösungen nicht mehr in Frage kommen, weil die Schmuddelkinder das auch so sehen könnten. Brandtechnisch heisst das, man tut nichts und gefährdet in noch größerem Maße die Substanz. Das alles geschieht auch noch mit dem Brustton es handele sich um eine gerechte Sache. Ideologie ist auf Dauer schädlich, das haben die Länder am südchinesischen Meer nach Kriegen und Entbehrung gelernt - formal noch sozialistische Volksrepubliken geben Sie ihren Bürgern Freiheit und mischen kräftig mit. Große Gegensätze aber auch eine insgesamt bessere Situation für die Bevölkerung sind die Folge.
Es ist zu hoffen, dass zum Wohle aller Pragmatismus vor ideologische Engstirnigkeit tritt.
In diesem Sinne wünsche ich einen pragmatischen Start in die Woche.

Ihr
Stephan Zilkens

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung