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Zilkens Newsblog

Verhandlungsarchäologie - when time goes by
Verhandlungsarchäologie - when time goes by
Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsbolg 25. KW 2024

Ganz viel zur Art Basel, die gestern zu Ende gegangen ist, bei Stefan Kobel im Anschluss. Die Messe beschreibt auch den Wendepunkt im Jahr - bis Anfang September nehmen die Aktivitäten in den Galerien und Kunsthandlungen ab - so etwas wie schöpferische Pause oder die Möglichkeit durch den Besuch von Ausstellungen den Akku wieder aufzuladen - oder gibt es gar Urlaub. Die Wetterkapriolen sind allerdings nicht danach.

Bei manchen Messen gehen Jurys durch die Stände und überzeugen sich von der Echtheit der angebotenen Werke. Trotzdem treiben Kunstfälscher immer noch ihr Unwesen, wie ein in Inssbruck verhandelter Fall gerade zeigt. Interessant zu welchen kruden Verteidigungsreden so mancher Anwalt anhebt, wenn er die der Fälschung Überführten trotzdem freipauken will. Es sei die Gier des Kunstmarktes schuld, die Hälfte aller Drucke seien Fälschungen und die Käufer seien gutgläubig gewesen, zumal die Fälscher mit ihrem Porsche einen gewissen Wohlstand dargestellt hätten. Wie blöd ist das denn? Leasing ist ein bekanntes Phänomen und die Händler von Grafik sollten den Anwalt wegen Verleumdung belangen. Immerhin starten viele mit Drucken, wenn sie sich ans Sammeln begeben, weil das in der Regel besser für den kleinen Geldbeutel passt.

Blöderweise gibt es keine Versicherung gegen Fälschungen auch wenn mancher glaubt, dass KI hier eine große Hilfe sein könnte. In der Kunstversicherung gibt es manche Gesellschaft, die jetzt Bewertungen durch KI plausibilisieren lässt. Dummerweise schafft das keine Klarheit, weil der Qualitätsbegriff, der letztlich den Preis bestimmt subjektiv ist - so wie die Kunst an sich. Die Gefahr für den Versicherten kommt aus zwei Ecken: Pseudoobjektiv werden ihm oder ihr Kaufpreisentscheidungen madig gemacht, die aus vollem Herzen und mit Überlegung getroffen wurden, weil das Objekt der Freude nicht in die mediatisierenden Algorythmen der Gleichmacherei passt und dann sind da noch die selten länger als 3 - 4 Jahre in einer Position verweilenden Topmanager allerlei Geschlechts, deren Sehnsucht nach Kostenreduzierung die lästige Bewerterei durch eigentlich kostengünstige Kunsthistoriker in Frage stellen lässt. Im Ergebnis kommt keiner mehr, um sich die Sachen anzusehen sondern es werden Listen ausgelesen mit künstlicher Intelligenz beträufelt und als vielleicht an mancher Stelle noch mit menschlicher Erfahrung ergänzte Wahrheiten dem staunenden Sammler verkündet. Schön, wenn man einen Koons für 38 Millionen EUR gekauft hat und die Maschine nur die Verkäufe bis 2 Millionen EUR kennt, was im Schadenfall dann spätestens in die sammlerische Katastrophe führt. Nicht alles, was sich mit KI schmückt ist fortschrittlich und erstrebenswert. Fragen Sie uns - wir helfen gerne weiter.

Die territoriale Unversehrtheit eines Staatsgebietes sollte eigentlich ein Selbstgänger sein, denn theortisch kann sich jeder mal einem Nachbarn (komisch, die sind in dem Fall dann immer männlich) im Sinneswandel gegenübersehen, der kriegerisch versucht sein Territorium zu erweitern. Beim Abschlusskommunique auf dem Bürgenstock hat sich u.a. Saudi Arabien der Forderung nach der Unversehrheit nicht angeschlossen. Man darf spekulieren warum - vielleicht braucht es noch ein paar Länder, die Putin als Gesprächspartner akzeptiert, um den Gesprächsfaden offen zu halten?

Allen eine beschwingte Woche

Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung