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Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsletter 16. KW (Ostern) 2020

Guten Tag liebe Leser von Kobels Kunstwoche und unseres Newsletters,

musste Karfreitag noch in einigen Ländern Europas gearbeitet werden (wie z.B. in den Niederlanden) scheint  Europa sich Ostermontag mit Ausnahme einiger Schweizer Kantone noch an das Feiertagsgebot des Pabstes Urban VIII von 1642 zu halten. Unser Newsletter erscheint etwas später, im Gegensatz zu fast allen Tageszeitungen, die heute Pause machen - aber so können Sie Kobels Kunstwoche z.B. zum zweiten Osterfrühstück geniessen.

COVID-19 hat uns nach wie vor fest im Griff. Die Johns-Hopkins Universität verzeichnet heute um 8:00 Uhr 1.851.000 Infizierte und 114.250 Tote weltweit, davon in Deutschland 127.850 Infizierte und 3.022 Tote, die Schweiz 25.415 Infizierte und 1.106 Tote und Österreich 13.945 Infizierte und 350 Tote. In diesen Ländern gilt bereits mehr als die Hälfte als genesen. In den USA sind mittlerweile 22.108 Menschen gestorben und 557.571 infiziert, wobei bisher nur  knapp 42.000 als genesen gelten. Die Zählweisen sind nicht identisch und dass sich in China nichts mehr nach oben bewegt klingt auch nicht gerade glaubwürdig.

Ostern ist das Fest der Auferstehung des Herrn und damit des christlichen Glaubens über den Tod. Wir scheinen für diese Metaphysik nicht mehr richtig empfänglich, denn das Unbekannte macht uns soviel Angst, dass wir uns häuslich einsperren lassen und froh sind über das Netz mit der Aussenwelt verbunden zu sein. Aber ohne Auferstehung kein Ostern und letztlich auch keine europäische Kunstgeschichte - jedenfalls nicht die, die wir heute kennen.

Einen kurzen virtuellen Einblick in die Genter van Eyck Ausstellung gab es vergangene Woche auf Facebook. Kompetent wurde man an den Genter Altar und den Aufbau der Ausstellung herangeführt. Gleichzeitig wurde zumindest mir schmerzlich bewußt, dass alles Virtuelle nie das Original ersetzen, wohl aber ergänzen kann.

Auktionshäuser verschieben ihre Termine, weil das Bieten im Saal wohl das Salz in der Suppe ausmacht. Ein Unterbieter im Saal schafft mehr Stimmung als eine durch nichts als sich selbst repräsentierte Zahl auf einem Bildschirm. Viele meinen die Welt werde nach Corona eine andere, virtuellere, solidarischere. Weniger religiöse, politische, wirtschaftliche Machtansprüche; weniger Reisen; weniger Ausstellungen; weniger Transporte; weniger globale Produktionsketten; weniger Büro mehr Homeoffice; weniger Sehnsüchte? Vor 60 Jahren lebten auf der Welt knapp 2,2 Milliarden Menschen, die Verdoppelungsrate betrug 1.000 Jahre. Heute sind wir bei 8 Milliarden und einer Verdoppelungsrate über die keiner mehr spricht. Die Grundbedürfnisse jedes Einzelnen sind diesselben, wie seit Beginn der Menschheit. Nur individuelle Prägung, Genetik und Charaktere unterscheiden sich und bilden die Grundlage für Mutation zu einer anderen Welt. Aus Katastrophen haben Menschen bisher selten gelernt, konstatiert Bazon Brock in einem Podcast des Deutschlandfunk Kultur vom 11. April.

Die Versicherungswirtschaft verzeichnet im Bereich der Kunstaustellungsversicherung Umsatzverschiebungen. Gleichzeitig müssen Werke z.B. in Italien bleiben, obwohl die Ausstellungen beendet sind und sie zurückgeholt werden könnten. Es fehlen aber die Kuriere (m/w/d) der Museen, die sie begleiten. Die verlängerte Ausleihe bedeutet allerdings auch ein verlängertes Risiko für die Versicherer und nicht jeder versteht öffentliche Leihnehmer, die für das größere Risiko keinen Beitrag zahlen wollen.

In Österreich soll die Lockerung der Ausgangssperre in dieser Woche erfolgen. In Deutschland denkt man jetzt noch eine Woche nach und wägt zwischen Diskussionsverbot (Merkel), kernigen Auftritten (Söder) und sachorientierten Beraterkreisen (Laschet) ab. Mittendrin die 4. Gewalt, die langsam neue Schlagzeilen braucht.  Waren es zunächst die exponentialen Zuwächse der Infizierten, gefolgt von den sinkenden Verdoppelungsraten (aus Hochformat wird Querformat)  kommen jetzt die Folgen für Wirtschaft und Arbeitsplätze in den Vordergrund. Dass Statistiken in der Wahrnehmung hinken zeigt sich daran, daß am Osterwochenende erst 17% der Befragten eine geringere Entlohung wegen COVID 19 für sich feststellten. Zwei mögliche Ursachen: Kurzarbeit wirkt sich erst ab den Aprilzahlungen aus und der Anteil öffentlicher Angestellter überwiegt den Anteil der in der freien Wirtschaft Beschäftigten. Letzteres ist eher unwahrscheinlich, gilt aber für alle, die regierend beschäftigt sind. Da gibt es weder Kurzarbeit noch ein unternehmerisches Risiko. Lediglich das Wahlverhalten der Bevölkerung ist manchmal störend.

Geniessen Sie die österliche Ruhe, bleiben gesund und kommen gut durch die Woche!

Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln, Solothurn und Luxembourg

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung